Finnentrop-Bamenohl. Ein spektakulärer Treffer des Co-Trainers bleibt das einzige Erfolgserlebnis für den Fußball-Oberligisten.

Mit gemischten Gefühlen geht Fußball-Oberligist SG Finnentrop/Bamenohl aus dem Spieltag heraus. 1:1 (1:0) endete das Spiel gegen den ambitionierten, aber schlecht in die Saison gestarteten SV Schermbeck.

Plötzlich durchbrach ein roter Blitz das triste grau, das sich am Sonntag im strömenden Regen den Zuschauern am Bamenohler Schloss bot. Nicht vom Himmel zuckte der Blitz herab, vielmehr erschien er direkt aus der Gesäßtasche des Gelsenkirchener Schiedsrichters Cengiz Kabalakli und beendete damit den Arbeitstag von Cedric Drobe. Platzverweis. Und der kam - ähnlich wie es ein Blitz auch kommt - aus heiterem Himmel.

39 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt und wenige Sekunden vor dem Einschlag der Roten Karte, ereignete sich folgende Szene: Phillip Hennes schickte Rafael Camprobin auf die Reise in Richtung Schermbecker Tor. Der schnelle Stürmer rannte seinem Gegenspieler davon, Drobe versuchte den langen Ball zu erreichen und zu klären, traf aber nur Camprobin, der in voller Geschwindigkeit zu Fall kam. Notbremse, denn Camprobin hätte ohne das Foulspiel wohl nur noch das leere Tor vor sich gehabt.

Platzverweis: Schermbecks Torhüter Cedric Drobe (orange) muss nach einer Notbremse gehen.
Platzverweis: Schermbecks Torhüter Cedric Drobe (orange) muss nach einer Notbremse gehen. © Tim Cordes

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Zuschauer bereits ein intensives Spiel gesehen, das die Hausherren völlig unter Kontrolle hatten und sich nach zwölf Minuten erste Chancen erspielten. Zunächst war es Moritz Thöne, der aus der Distanz den Schermbecker Torhüter prüfte. Der Schuss des Lennestädters ging knapp daneben.

Spektakuläres Tor von Phillip Hennes

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Spektakulär dann der Führungstreffer für die Grün-Weißen nach 21 Minuten. Zunächst eroberte Felix Antonio Schmitt einen eigentlich schon verlorenen Ball zurück, ging auf der linken Seite in Richtung Strafraum, legte den Ball zurück auf Phillip Hennes, der wenige Meter hinter dem Strafraum-Eck wartete. Der Torjäger legte sich den Ball zurecht und schlenzte die Kugel aus mehr als 25 Metern rechts oben in den Winkel des Schermbecker Tores. Ein Treffer der Marke „Tor des Monats“. Mit der knappen Führung ging es in die Halbzeit.

Groß ist der Jubel bei den Bamenohlern nach dem Führungstor durch Phillip Hennes.
Groß ist der Jubel bei den Bamenohlern nach dem Führungstor durch Phillip Hennes. © Tim Cordes

Nach der Pause verpassten es die SGler, das Spiel zu entscheiden. Zunächst war es wieder Phillip Hennes, der freistehend im Strafraum den Ball überhastet drüber schoss, statt ihn überlegt in die Ecke zu schieben. Hasan Dogrusöz verpasste ebenfalls freistehend vor dem Gehäuse. Die beste Chance hatte nach 82 Minuten Danielle Werlein, der von Hennes in Szene gesetzt wurde und alleine auf den Schermbecker Torhüter zuging. Sein Schuss ging jedoch haarscharf vorbei. Bitter, denn im Gegenzug folgte ein langer Ball der Gäste nach vorne. Felix Antonio Schmitt wollte den Ball klären, legte ihn aber unfreiwillig für Dario Gerling auf, dessen Schuss das 1:1 bedeutete.

„Die Jungs haben heute gegen einen unangenehmen Gegner ein sehr gutes Spiel gemacht. Was wir uns aber ankreiden müssen, ist die Verwertung unserer Torchancen“, resümierte SG-Trainer Ralf Behle.