Finnentrop/Bamenohl. Die Saison ist noch jung, Tabelle und Torschützenliste noch wenig aussagekräftig. Dennoch ist dem Co-Trainer etwas Besonderes gelungen.

Mit neun Punkten liegt die SG Finnentrop/Bamenohl auf dem vierten Platz der Fußball-Oberliga. Einer, der dazu dem bisherigen Erfolg – und natürlich den Erfolgen in den vergangenen Jahren - maßgeblich beigetragen, ist der spielende Co-Trainer Phillip Hennes, der zusammen mit Elmin Heric vom Aufsteiger TuS Bövinghausen mit sechs Toren die Oberliga-Torjägerliste anführt. Wir sprachen vor dem Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den Vorletzten SV Schermbeck mit Phillip Hennes.

Phillip Hennes, ist Ihnen eigentlich bewusst, dass Sie Fußball-Geschichte geschrieben haben? Noch nie stand ein Fußballer aus dem Kreis Olpe – auch nicht die „Legenden“ Spiry Vormweg und Michael Thielmann - an der Spitze der Oberliga-Torschützenliste?

Ich glaube, die Geschichte ist erst dann geschrieben, wenn ich nach 34 Spieltagen noch immer auf Platz eins stehen würde.

Was bedeutet Ihnen persönlich diese Top-Platzierung in der Torjägerliste?

Klar ist das eine schöne Momentaufnahme. Allerdings stünde ich wahrscheinlich mit drei Treffern im Nirgendwo, wenn mein Bruder Christopher fit geblieben wäre. Der ist nämlich unser erster Elfmeterschütze.

Die SG Finnentrop/Bamenohl steht mit neun Punkten auf Platz vier. Ganz ehrlich: Müssen Sie sich beim Blick auf die Tabelle manchmal zwicken, ob das stimmt?

Es sind erst fünf Spiele gespielt. Im Gegensatz zum letzten Jahr sind wir natürlich sehr erfolgreich gestartet, dennoch ist die Tabelle zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht wirklich aussagekräftig. Aber klar, aktuell schaut man gerne hin.

Und es hätte noch besser sein können. In der vergangenen Woche ging das Spiel beim ASC Dortmund unglücklich mit 1:2 verloren. Wie haben Sie das Spiel, vor allem zwei entscheidende Szenen – eine Rote Karte für Moritz Stange und direkt danach eine umstrittene Abseitsentscheidung gegen Rafael Camprobin – erlebt. Genauso wie Ihr Trainer Ralf Behle, der sich sehr darüber ärgerte?

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Wir haben uns über 90 Minuten einfach zu wenig zwingende Torchancen erarbeitet. Trotzdem wäre ein Punkt möglich gewesen. Selbst mit zehn Spielern haben wir zu keinem Zeitpunkt aufgehört weiterzuspielen. Selbstverständlich sind die Rote Karte und die Abseitssituation ärgerlich, aber so ist das im Fußball ohne VAR (lacht).

Wäre das Spiel ohne die Rote Karte für Moritz Stange anders ausgegangen?

Wie gesagt, unterm Strich standen zu wenig Chancen auf unserer Seite. Vielleicht hätten wir dann einen Punkt mitgenommen, aber das ist reine Spekulation.

Im letzten Jahr mussten Sie bis zum achten Spieltag auf den ersten Saisonsieg warten. Damals gab es ein 2:1 gegen Sprockhövel. Was hat sich seitdem bei der SG verändert und was macht die Stärke der SG Finnentrop/Bamenohl in dieser Saison aus?

Grundsätzlich hat sich gar nichts verändert. Wir haben einfach eine gewisse Zeit benötigt, um uns an die neue Liga zu gewöhnen. Was uns in dieser Saison sicher nochmal stärker macht, sind die hohe Trainingsbeteiligung und die Leistungsdichte im Kader.

Sie haben in den letzten Jahren alle Höhen und Tiefen der SG Finnentrop/Bamenohl mitgemacht. Sie sind drei Mal auf und 2016 mit der SG abgestiegen. Was macht für Sie die SG Finnentrop/Bamenohl aus und was hat sich in den letzten Jahren verändert?

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Der Zusammenhalt und die Bodenständigkeit ist das, was die SG ausmacht. Wir als Verein wissen, wo wir herkommen und alle im Verein genießen die aktuelle Zeit und geben alles dafür, weiterhin so erfolgreich zu bleiben. Das erkennt man auf und neben dem Platz, seit Jahren.

Welche sind für Sie bisher die positiven Überraschungen der Saison im Kreis Olpe im Allgemeinen und in der Oberliga im Speziellen?

Ob es wirklich Überraschungen sind, ich weiß nicht. Aber der SV 04 Attendorn und auch der FC Lennestadt sind sehr gut in die Saison gestartet. Speziell in der Oberliga gibt es für mich bisher keine Überraschungen.

Zurück zum Aktuellen. Am Sonntag kommt nun der Vorletzte Schermbeck nach Bamenohl. Wie stehen die Chancen auf den vierten Saisonsieg?

Generell glaube ich, dass wir jedem Gegner Paroli bieten können. Das haben wir bereits letztes Jahr gegen Paderborn und Gütersloh unter Beweis gestellt. Schermbeck gehört vom Kader her sicher unter die Top 7 der Liga. Daher sollten wir uns von der Tabelle nicht blenden lassen.

Wagen Sie einen Tipp für das Spiel gegen Schermbeck?

Knapper Sieg für die SG.

Und mit wie viel Toren Vorsprung führt Phillip Hennes ab Sonntagabend die Torjägerliste an?

Standardantwort eines Fußballers wäre jetzt eigentlich, Hauptsache wir gewinnen (lacht). Aber ich sage mal, ein Tor mache ich. Den Rest kann ich nicht beeinflussen.