Bamenohl. Ein richtig intensives Fußballspiel mit einem Happy End für den heimischen Oberligisten haben die 700 Zuschauer gesehen.

Dritter Sieg in Folge und Tabellenplatz drei - der Höhenflug des Fußball-Oberligisten SG Finnentrop/Bamenohl hält weiter an. Gegen die Sportfreunde Siegen feiert die Behle-Elf einen 2:1 (0:0)-Derbysieg.

Die Nachspielzeit lief schon. Nur noch wenige Sekunden waren zu spielen als die Sportfreunde aus Siegen einen letzten verzweifelten Versuch unternahmen, noch einen Punkt aus Bamenohl zu entführen. Der Ball landete auf der linken Seite im Strafraum, Arda Nebi nahm die Kugel an und hämmerte sie aus wenigen Metern aufs kurze Toreck.

Shaqiri mit starken Reflexen

Während die Sportfreunde-Fans bereits den Torschrei auf den Lippen hatten und einige Spieler die Arme bereits in die Luft rissen, riss Armend Shaqiri die rechte Faust nach oben und wuchtete seinen Körper in Richtung Ball. Wenige Zentimeter bevor die Kugel die Linie überquerte, rettete er mit diesem unfassbaren Reflex seiner Mannschaft den Sieg. Wenige Augenblicke später waren es dann die Bamenohler Spieler, die die Arme in die Luft rissen und unter dem Jubel der knapp 700 Zuschauer den Derbysieg feierten.

Es war kein hochklassiges, aber ein richtig intensives Spiel, das gerade in der Schlussphase ziemlich viel Spannung produzierte. Aber der Reihe nach. Das wichtigste vorab: Es blieb friedlich. Die Fantrennung und die intensive Einlasskontrolle sorgten dafür, dass sich die Besucher auf das Sportliche konzentrieren konnten. Stimmungsvoll präsentierten sich die Siegener Fans bereits vor den Anpfiff und feuerten ihre Mannschaft lautstark an. In den ersten Minuten schienen die Hausherren damit noch ein wenig zu fremdeln. „Wir sind nicht gut ins Spiel hinein gekommen, die ersten fünf Minuten waren nicht drin“, sah auch SG-Trainer Ralf Behle einen nervösen Beginn. Nach 29 Sekunden besaßen die Sportfreunde bereits die erste kleine Chance. Arda Nebi, bester Spieler auf dem Platz, rannte über die rechte Seite und brachte eine scharfe Flanke nach Innen. Einzig ein Abnehmer fehlte, sodass die Flanke im Seiten-Aus landete.

Kümhof und Hennes verpassen Führungstreffer in Halbzeit eins

Nun kamen die Bamenohler langsam ins Spiel und erarbeiteten sich erste Chancen. Die besten besaßen Moritz Kümhof mit einem Kopfball nach Eckstoß und Phillip Hennes mit einem frechen Heber aus 50 Metern, der Siegens Torhüter Christoph Thies jedoch nicht überwinden konnte.

Auf der anderen Seite war es wieder Nebi, der aus 16 Metern verzog. „Wir waren dann in der ersten Halbzeit das aktivere Team und hatten die besseren Chancen, machen aber leider keine davon weg“, betonte Ralf Behle.

Camprobin holt Elfmeter raus

Tore sollten dann in der zweiten Halbzeit fallen. Sechs Minuten war der zweite Durchgang alt, als Phillip Hennes Rafael Camprobin schickte, der Christopher Theis umspielte und nur durch ein Foulspiel vom Siegener Torhüter gestoppt werden konnte. Hennes verwandelte sicher zur SG-Führung.

In der Folge hätte der Co-Trainer noch nachlegen können. Den Nachschuss eines Freistoßes aus 18 Metern schoss Hennes an den Pfosten, bevor die Siegener wieder da waren. Nach einem Freistoß stand der eingewechselte Jannik Krämer im Fünfmeterraum frei vor Armend Shaqiri und zog voll ab, doch wieder bekam der Schlussmann die Fäuste hoch. „Wir haben da in der zweiten Halbzeit einen überragenden Armend Shaqiri gesehen. Wie er die beiden Chancen gehalten hat, ist mir ein Rätsel. Das bisschen Glück, das brauchst du am Ende“, staunte Ralf Behle über seinen Torhüter, der jedoch nach 71 Minuten chancenlos war, als Lenadro Fünfsinn im Bamenohler Strafraum sträflich allein gelassen wurde und ausglich.

Maurice Danielle Werlein (vorne) krönt seine gute Leistung mit dem Treffer zum 2:1. . 
Maurice Danielle Werlein (vorne) krönt seine gute Leistung mit dem Treffer zum 2:1. .  © Tim Cordes

Werlein behält die Ruhe

Doch der schönste Spielzug des Nachmittags sorgte doch noch für ein Happy End: Phillip Hennes spielte nach 80 Minuten einen Pass in die Schnittstelle der Siegener Abwehr auf Maurice Danielle Werlein. Der drang in den Strafraum ein, ließ einen Sieger Abwehrspieler mit einem Haken aussteigen und schob den Ball überlegt zum 2:1 ein.

„Über 90 Minuten war das eine hohe Intensität von beiden Mannschaften. Auch Siegen hat sehr leidenschaftlich dagegen gehalten. Man muss Siegen ein Kompliment machen“, fasste Behle das Spiel zusammen.