Kreis Olpe. Der gebürtige Erwitter reist mit den Hansestädtern am Sonntag in seine alte Heimat, wenn der SV 04 beim SuS Bad Westernkotten spielt.
An die langen Fahrten über Land zum Auswärtsspiel bei Rot-Weiß Erlinghausen haben sich die heimischen Landesligavereine schon gewöhnt. In dieser Saison hat der Klub aus Marsberg Konkurrenz erhalten, was die weitesten Anreisen betrifft. Mit SuS Bad Westernkotten und SV Westfalia Soest sind zwei Neuzugänge von der Soester Börde hinzukommen. „Von uns bis hinter Siegen sind es schon mal zwei Stunden“, sagt Bad Westerkottens 1. Geschäftsführer Dominik Weidlich.
Peter Brockmann freut sich am Sonntag trotzdem auf die fast zweistündige Fahrt mit seinem SV 04 Attendorn nach Bad Westernkotten, dem zweitgrößten Stadtteil von Erwitte im Kreis Soest. „Die Jungs sind zwar sauer, weil sie so weit fahren müssen. Für mich ist das Heimat, da haben wir früher immer gegen gespielt“, hatte der Betreuer des SV 04 Attendorn vor Wochen im Interview mit unserer Zeitung gesagt.
In der Kreisauswahl mit Karl-Heinz Rummenigge gespielt
Auch interessant
Zwar wohnt Brockmann schon seit vielen Jahren nicht mehr in Erwitte, aber der Kontakt ist nie abgerissen. Bei Teutonia Lippstadt hat er als junger Fußballer gespielt, in der Schüler-Kreisauswahl sogar mit einem gewissen Karl-Heinz Rummenigge. Über die Ergebnisse seines ehemaligen Vereins und der damaligen Gegner, darunter SuS Bad Westernkotten, hat sich Attendorns Betreuer auch aus der Ferne auf dem Laufenden gehalten.
Die beiden Nachbarvereine aus Ostwestfalen sind auf unterschiedlichen Wegen in die Landesliga 2, die Südwestfalenliga, gekommen. Während Bad Westernkotten in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt in der Staffel 1 perfekt gemacht hat, ist der Spielverein Westfalia Soest mit 21 Punkten Vorsprung als Meister der Bezirksliga 7 aufgestiegen.
Umgruppierung für Bad Westernkotten ärgerlich
Auch interessant
Die Um- bzw. Eingruppierung in die Staffel 2 mit den Fahrten nach Südwestfalen hätte sich das Duo gerne erspart. „Unser Wunsch war es, in der Landesliga 1 zu bleiben“, verrät SuS-Geschäftsführer Dominik Weidlich kein Geheimnis. Zumindest der sportliche Umzug ins Ruhrgebiet ist den beiden Neulingen erspart geblieben.
Nach fünf Spieltagen liegen der SV Westfalia Soest und SuS Bad Westernkotten mit je zehn Punkten auf den Plätzen 3 und 5, der Trend zeigt nach oben. „Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben und eine gute Rolle spielen“, hofft Bad Westernkottens Vorstandsmitglied Weidlich auf einen einstelligen Tabellenplatz.
Ambitionierte Soester
Beim Konkurrenten aus der Kreisstadt darf es perspektivisch etwas mehr sein. Die Landesliga soll für den SV Westfalia Soest nicht das Ende der Fahnenstange sein, langfristig träumt man beim SVW von der Westfalenliga. Vorstandsmitglied Chris Kramme vor der Saison: „Wir wollen uns in der Landesliga etablieren, unter die Top 10 kommen, Fuß fassen. Aber: Unser Ziel ist die Westfalenliga 2025. Man muss sich Ziele stecken. Ob das klappt, muss man abwarten.“ Mit Bennet Eickhoff hat Soest einen Abwehrspieler vom Regionalligisten RW Ahlen verpflichtet, der aus beruflichen Gründen kürzertreten wollte.
Für Patrik Flender war Westfalia Soest die bislang stärkste Mannschaft, die am Buscheid zu Gast war. Nach dem 1:1 vor einigen Wochen sprach der Cheftrainer des SC Drolshagen von einer „beachtlichen Dominanz“ des Gegners und war mit dem Unentschieden zufrieden. Bad Westernkotten hat schon gegen die SpVg Olpe gespielt und laut Geschäftsführer Dominik Weidlich unglücklich mit 2:3 verloren. „Da hat unsere junge Mannschaft Lehrgeld bezahlt“. Mit dem Start ist Weidlich dennoch zufrieden und macht zwischen der alten und der neuen Spielklasse keine großen Unterschiede aus. Gespielt wird in Bad Westernkotten allerdings grundsätzlich auf Rasen, Kunstrasenplätze gibt es nicht.
Absteigerduell am Gerlinger Bieberg
Neulinge sind der FSV Gerlingen und Borussia Dröschede in der Landesliga 2 nicht, eher Rückkehrer. Am Sonntag treffen die beiden Absteiger aus der Westfalenliga am Bieberg aufeinander. Während Gerlingen mit 10 Punkten im Soll liegt, hat Dröschede zumindest ergebnismäßig enttäuscht. „Wir wollen verhindern, dass sie bei uns auf die Piste kommen“, hat FSV-Trainer Dominik Dapprich die beiden knappen Niederlagen in der klassenhöheren Vorsaison nicht vergessen.
Nach dem „guten Spiel“ in Olpe will Gerlingen auf eigenem Platz nachlegen. Die „hohe individuelle Qualität“ des spielstarken Gegners hat Dapprich dabei im Blick. Verzichten muss der FSV-Coach auf die verletzten Lukas Rademacher und Pascal Stahl sowie den rotgesperrten Lennart Dreisbach.
Landesliga, 6. Spieltag:
TSV Weißtal – SV Brilon
Bad Westernkotten – SV 04 Attendorn
RW Lüdenscheid – RW Erlinghausen
TuS Langenholthausen – Westfalia Soest
FC Arpe-Wormbach – RW Hünsborn
(alle Sonntag, 15 Uhr)
Kiersper SC – Germania Salchendorf
BSV Menden – SpVg Olpe
(beide Sonntag, 15.30 Uhr)