Finnentrop-Bamenohl. Seine Karriere hat der Rönkhauser eigentlich beendet. Doch für den Oberligisten kehrt er noch einmal aus dem Ruhestand zurück. Das ist der Grund.
Da haben die Fans des Fußball-Oberligisten SG Finnentrop/Bamenohl verwundert die Augen gerieben. Als die Mannschaft zum Derby gegen die Sportfreunde Siegen antrat, saß ein neues Gesicht auf der Bank, das in der Gemeinde jedoch bestens bekannt ist: Jonas Ermes.
Seit Jahren ist Ingmar Klose die Nummer eins zwischen den Pfosten des SG-Tores. Doch in den vergangenen beiden Wochen fehlte sein Name auf der Aufstellung. Ihn vertrat Armend Shaqiri, der - gerade gegen die Sportfreunde Siegen bewies - dass er der Aufgabe gewachsen ist. Klose fehlt nicht etwa wegen einer Verletzung oder eines Vereinswechsels, vielmehr stecken berufliche Gründe hinter der Auszeit. „Ingmar ist Lehrer und hat jetzt in eine neue Stelle gewechselt. Er wartet darauf, dass er verbeamtet wird und muss deshalb etwas kürzertreten in den kommenden Monaten. Wir rechnen mit einem halben Jahr Auszeit“, erklärt SG-Trainer Ralf Behle den Hintergrund von Kloses Fehlen.
Übergangslösung bis zur Klose-Rückkehr
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Da es keine Dauerlösung werden soll, dass ein Torhüter aus der zweiten Mannschaft auf der Bank sitzt, haben sich die Verantwortlichen eine andere Lösung überlegt. „Wir haben uns natürlich Gedanken darüber gemacht, wie wir mit der Situation umgehen können“, sagt Simon Machula, Sportlicher Leiter der SG. Feststand, dass kein zusätzlicher Torhüter fest verpflichtet werden sollte. „Für uns war klar, dass Armend unsere Nummer eins wird. Er hat ja bereits im vergangenen Jahr während Ingmars Verletzung bewiesen, dass er ein super Ersatz ist. Daher haben wir eine Lösung gesucht, die uns während der Ausfallzeit zur Verfügung steht“, verrät Machula. Nach vielen Überlegungen kam dem Oberligisten dann die Lösung Jonas Ermes in den Sinn.
Der 30-jährige Rönkhauser besitzt eine super Vita. Für den VfL Bochum durchlief er zahlreiche Jugendmannschaften, stand für Alemannia Aachen in der Regionalliga im Tor und spielte zuletzt für den RSV Meinerzhagen. Vor drei Jahren beendete Ermes seine aktive Karriere und wollte eigentlich in Richtung Trainertätigkeit gehen.
Neuer Blickwinkel
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Erste Erfahrungen sammelte er bereits in Meinerzhagen unter Mutlu Demir. „Wir hatten von Anfang an super Gespräche mit Jonas und freuen uns, dass er uns in der Ausfallzeit von Ingmar unterstützen wird. Mit ihm gewinnen wir nicht nur eine erfahrene Nummer zwei, sondern auch einen Ideengeber, der mit einem anderen Blick auf die Dinge auch weiteren Input neben der Torhüterposition mit einbringen kann“, betont Machula.
Dass Jonas Ermes seit drei Jahren nicht mehr auf dem Platz gestanden hat, ist für die Spielgemeinschaft kein Problem. „Jonas trainiert seit zwei Wochen bei uns mit. Er wollte sich erst einmal vorsichtig herantasten, weil ihm die Spielpraxis fehlt. Aber er war sehr schnell wieder in den Abläufen drin, was uns natürlich sehr freut. Er ist ein Typ, der die Mannschaft motivieren kann und sich seiner Rolle bewusst ist“, lobt der Sportliche Leiter.