Kreis Olpe. Der neue Modus der Oberliga Westfalen sorgt für Unverständnis bei einigen Vereinen. Warum der Verband keine andere Wahl hatte.

Die Fußballer der SG Finnentrop/Bamenohl müssen sich in der Oberliga Westfalen umstellen. Wie bereits berichtet, wird es in der kommenden Saison zu einer kleinen Revolution kommen. Statt klassisch in einer Saison mit Hin- und Rückspiel zu starten, werden erstmals nach der Hinrunde eine Auf- und eine Abstiegsrunde gespielt. Staffelleiter Reinhold Spohn (Herne) erklärt die Hintergründe.


Reinhold Spohn, was ging Ihnen am Donnerstag durch den Kopf, als die Abstimmung über den Saisonmodus kein eindeutiges Ergebnis brachte?
Reinhold Spohn:
Naja, es war eine Patt-Situation. Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich mit so einer Entscheidung schon fast gerechnet. Wir wollten uns als Verband ein Stimmungsbild bei den Vereinen einholen und es kam halt zu keinem eindeutigen Ergebnis.


Die getroffene Lösung ist mutig, was erhoffen Sie sich von dem Modus?

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Uns war klar, dass eine normale Saison mit 42 Spieltagen völlig unrealistisch werden würde. Man muss ja immer wieder mit Coronafällen in einzelnen Mannschaften und Spieltagsausfällen rechnen. Hinzu kommt der Winter, den man auch vorher nicht abschätzen kann. Das hätte zu vielen englischen Wochen geführt, die wir den Vereinen möglichst ersparen möchten. Da lag es nahe, sich über andere Möglichkeiten Gedanken zu machen. Die getroffene Lösung erschien uns als die beste.


Ein Nachteil der Lösung: In den Auf- und Abstiegsrunden könnte die Zahl der Heimspiele für die Vereine stark variieren. Hätte man da nicht eine fairere Lösung finden können?

Ja, diese Lösung ist noch nicht in Stein gemeißelt. Wir werden mit den Vereinen in der nächsten Videokonferenz noch einmal darüber reden, wie wir das Problem lösen können.


Die Hinrunde läuft sehr lange, erst Ende März ist sie beendet. Der Spielplan ist eng getaktet, gibt es da überhaupt einen Notfallplan, falls es wieder zu einer Spielpause im Herbst kommen sollte?

Nein, wenn es wieder zu längeren Ausfällen kommen wird, dann haben wir die gleichen Probleme wie im vergangenen und in diesem Jahr.


Dennoch hat sich der VFA ausgesprochen, die Saison erst am 29. August zu starten. Wäre angesichts der Staffelgröße ein früherer Start nicht sinnvoll gewesen?

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Nein, wir haben uns bewusst dagegen entschieden. Zum einen sollten die Vereine nach der langen Pause ausreichend Möglichkeit haben, sich auf die neue Saison vorzubereiten, zum anderen hoffen wir durch den späten Start auf mehr Freiheiten, zum Beispiel beim Thema Zuschauer. Spiele in vollen Stadien wären für die Vereine nochmal deutlich attraktiver.


In den vergangenen Wochen gab es immer wieder Gerüchte über Mannschaften, wie den RSV Meinerzhagen, die sich aus der Liga zurückziehen würden. Gibt es was Konkretes?
Bis jetzt hat sich noch keine Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet und wir gehen davon aus, dass es bei 21 Mannschaften bleibt.