Kreis Olpe. Viel Arbeit kommt auf die Trainer und Übungsleiter durch die neue Regelung zu. Sie müssen schwierige Entscheidungen treffen.

Die Corona-Notbremse trifft auch die Sportler im Kreis. Sie müssen mit weiteren Einschränkungen rechnen, wenn die Inzidenzwerte weiter so hoch bleiben. Vor allem die Nachwuchsfußballer und Leichtathleten treffen diese Änderungen.

Das bedeutet die Notbremse

Durch die neue bundeseinheitliche Notbremse müssen Kommunen und Landkreise bei Inzidenzwerten über 100 verpflichtend umsetzen.

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Änderungen gibt es beispielsweise beim Kinder- und Jugendtraining. Bei Inzidenzwerten unter 100 bleibt es bei erlaubten 20 Kindern unter 14 Jahren plus zwei Trainern, die kontaktfrei miteinander üben. Bei einem Wert über 100, wie es im Kreis Olpe aktuell der Fall ist, reduziert sich die Anzahl der Trainingsteilnehmer von 20 auf fünf. Zusätzlich können die Behörden vor Ort anordnen, dass von den Teilnehmern ein negativer Test vorgelegt werden muss, der nicht älter als 24 Stunden sein darf.

Raimund Nöker, Vorsitzender des Kreisjugendausschusses im Fußballkreis Olpe, hat eine klare Meinung zu den Änderungen. „Nur mit fünf Kindern ins Training zu gehen, ergibt ja eigentlich keinen Sinn, weil man nichts vernünftig machen kann. Da geht es wirklich nur noch darum, die Kinder bei der Stange zu halten.“

Unklar bleiben noch die Details. Nöker gibt auch einen anderen Aspekt zu Bedenken: „Durch die fortwährenden Maßnahmen wird es den Vereinen erheblich erschwert, die kommende Saison zu planen. Sie müssen bis Ende Juni ihre Mannschaften und SGs melden, ohne zu wissen, ob ihnen auch alle eingeplanten Kinder zur Verfügung stehen oder ob einige abspringen. Es ist eine schwierige Situation“, ist Nöker sicher, der zumindest in Kreisjugendausschuss ein wenig Normalität vorlebt.

„Wir planen die kommende Saison ganz normale und hoffen, dass es nicht wieder zu Unterbrechungen kommen wird. Aber auch darauf bereiten wir uns vor“, verspricht Nöker. Gerade für die Spielgemeinschaften hat Nöker noch einen Tipp, wenn es um die Trainingsplanung mit den neuen Regeln geht: „Die Vereine, die in Spielgemeinschaften antreten sollten versuchen, alle Sportplätze möglichst gut zu nutzen, die ihnen zur Verfügung stehen“, rät der Oedinger.

Leichtathletik

Die Arbeit türmt sich auf dem Schreibtisch des Kreis-Leichtathletik-Obmanns Karl-Heinz Besting. „Ich muss alle Pläne umschreiben“, verrät der Olper. Denn auch für die Leichtathleten gilt, dass sie nur in Fünfer-Gruppen trainieren dürfen. „Das ist alles viel Arbeit. Zu Jahresbeginn waren die Stadien zunächst geschlossen. Dann war das Training erst in Zehnergruppen, dann mit 20 Personen erlaubt. Anfang der Woche hieß es vom Land NRW, dass wir wieder in Zehnergruppen trainieren dürfen. Jetzt sind es nur noch fünf Leichtathleten pro Gruppe“, verdeutlicht Besting, wie flexibel die Leichtathleten bei der Planung sein müssen.

Das hat Folgen. „Wir müssen jetzt aus 29 Trainingsgruppen 58 machen und sie im Stadion verteilen. Damit das funktioniert werden wir die Trainingszeiten ein wenig verkürzen. Statt 90 Minuten gehen die Einheiten dann nur 50 Minuten. Wir wollen jedem ermöglichen, zwei Einheiten pro Woche zu absolvieren“, erklärt der Leichtathletik-Obmann. Um das umzusetzen, ist der Kreis gut aufgestellt.

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„Wir haben 34 Trainer, die sich um die Gruppen kümmern. Das ist unser großes Glück, weil wir so das Training gewährleisten können“, betont Besting. Was die Wettkämpfe angeht, heißt es Hoffen. „Unsere Athleten haben ja den ganzen Winter durchtrainiert. Die sind alle topfit und bereit, wenn es wieder in die Wettkampfsaison geht. Wir haben die Hoffnung, dass es jetzt langsam besser wird. Ich glaube, dass die Schulschließungen dazu beitragen werden, dass die Zahlen runtergehen, wenn schon der Lockdown nicht die erhoffte Wirkung gezeigt hat. Außerdem besteht ja die Hoffnung, dass im Mai und Juni beim Impfen ein großer Schritt nach vorne gemacht werden kann“, sagt Besting, der weiß wie wichtig es ist, dass überhaupt trainiert werden kann.

„Wir bekommen von vielen Eltern sehr emotionale und dankbare Nachrichten, weil wir es den Kindern ermöglichen, zu trainieren. Wir haben gerade lange Wartelisten mit Kindern, die gerne trainieren würden, die wir aber leider vertrösten müssen“, verrät Besting.

Individualsport

Individualsport darf mit maximal zwei Personen oder dem eigenen Hausstand durchgeführt werden. „Das bleibt weiterhin erlaubt, wie bisher auch“, erklärte Karl-Josef Laumann, NRW-Gesundheitsminister am Freitagmittag in einer Pressekonferenz.