Kreis Olpe. Das Credo von Landestrainer Dieter Rotter: „Wenn du an Deutschen Meisterschaften teilnehmen willst, geht das am leichtesten über die Staffeln.“

Und das haben mittlerweile schon unzählige junge Leichtathletinnen aus Olpe und Umgebung seit 2014 in die Tat umgesetzt. Der Erfolg spricht für sich, denn es war nicht nur die Teilnahme, sondern in Form von Medaillen auch ein reicher Ertrag.

Nach langem Bangen wurden im Vorjahr wenigstens noch die Titelkämpfe der U18 und U20 in Heilbronn ausgetragen – aber ohne Staffeln. Das tat aber der Motivation der Nachwuchsathleten im Corona-Jahr keinen Abbruch. Das Training wurde, in welcher Form auch immer, weitergeführt. Die Kreativität der Trainer war nahezu grenzenlos.

Rückschläge und Absagen

Aber was ist mit 2021? In der Hoffnung auf Besserung hatte der DLV zunächst wieder die üblichen Meisterschaften auf seine Agenda gesetzt. Doch dann folgten Rückschläge, Absagen, Streichungen. Jetzt wurden aktuell die Staffel-Meisterschaften der Frauen und Männer, die ohnehin separat von den Einzelentscheidungen durchgeführt werden sollten, aus dem Terminplan genommen. „Der Grund war“, so brachte Karl-Heinz Besting in Erfahrung, „dass größere Ansammlungen vermieden werden sollte.“

Und jetzt, so befürchtet der Vorsitzende des Kreisleichtathletik-Ausschusses, könnte das auch auf die Staffeln bei den Deutschen Meisterschaften der Jugend zutreffen. Rein rechnerisch sei das nachvollziehbar. „Ein großer Teil der Staffelkandidaten erfüllt nicht die Einzel-Norm über 100 Meter, wird aber in der Staffel gebraucht. Das erhöht die Teilnehmerzahl um ein Vielfaches, zumal ja auch zumindest ein Ersatzläufer eingeplant werden muss.“ Im Vorjahr war es nach Vorgabe des FLVW nicht zulässig, wenigstens im Rahmen der Kreismeisterschaften Staffelwettbewerbe auszuschreiben.

Das hofft Besting in diesem Jahr verhindern zu können. Er beabsichtigt, einen Antrag an den FLVW zu stellen, dass „zumindest bei den Kreismeisterschaften Staffeln zugelassen werden. Kreismeisterschaften verlangen keine Normen. Gerade bei den jüngeren Jahrgängen ist der Nachwuchs ohnehin auch an anderen Wettbewerben vertreten, es kommen daher keine zusätzlichen Teilnehmer dazu.“

Im Übrigen weist Besting darauf hin, dass im Vorjahr andere Bundesländer Staffelwettbewerbe gestattet hatten, der FLVW als einer der größten Landesverbände dagegen nicht – und fuhr sogar bis nach Bremen, um seinem talentierten U14-Nachwuchs wenigstens die Gelegenheit eines Leistungstests zu verschaffen. Es lohnte sich: über 4x75 Meter liefen Maja Blagojevic, Mia Glasow, Anne Böcker und Hannah Bauermann eine deutsche Jahresbestzeit.