Iserlohn. Die Iserlohn Roosters stehen vor einem wichtigen Heimspiel gegen Nürnberg. Sportdirektor Franz Fritzmeier sieht gute Chancen für sein Team.

Normalerweise sind Punkte gegen die Eisbären Berlin „Zusatzzähler“, die man gerne mitnimmt, aber nicht unbedingt eingeplant hatte. Am Sonntagabend hatten jedoch die meisten der knapp 5000 Besucher der Balver-Zinn-Arena das Gefühl, dass die Roosters zwei Punkte verloren haben. Eine Nacht drüber geschlafen, ordnet Sportdirektor Franz Fritzmeier den Punkt gegen den amtierenden Deutschen Meister so ein: „Was er wert ist, werden wir erst nach den Ergebnissen aus den kommenden beiden Heimspielen gegen Nürnberg und Frankfurt sehen.“

Beim Sportdirektor schwingt Enttäuschung mit

Hörte man dem Iserlohner Sportdirektor am Montagmittag genau zu, dann erhielt man schnell den Eindruck, dass auch er in der Nachbetrachtung das Gefühl hat, etwas liegengelassen zu haben. „Berlin war am Sonntag schlagbar wie selten. Die waren stark dezimiert und konnten deshalb nicht so dominant auftreten wie sonst. Wir waren die bessere Mannschaft“, findet Franz Fritzmeier, ohne dabei die Selbstkritik zu vergessen. „Wir haben selbst Berlin zurück ins Spiel gebracht und die haben immer noch genügend Klasse, um das auszunutzen.“

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Äußerst positiv fand er den Auftritt von Neuzugang Christian Thomas, der bei seiner Premiere im Roosters-Trikot zwei Scorerpunkte erzielte. „Ich fand seine Leistung sehr ordentlich, aber nicht nur wegen des Tores. Mit seinem Tempo und seiner Erfahrung hat er die Angriffsreihe belebt und reichlich Energie ins Spiel gebracht.“ Dass der Stürmer einen Torinstinkt besitzt, bewies Thomas bei seinem Treffer in Überzahl. „Er hatte den richtigen Riecher und ist genau da hingefahren, wo ein möglicher Abpraller landen könnte. Er hat nicht umsonst in den höchsten Ligen in Europa gespielt. Christian ist einer, der weiß, wie es geht“, macht Fritzmeier deutlich.

Rückkehr der Verletzten eher unwahrscheinlich

Da seine Reihe sehr gut harmonierte, könnte Thomas auch an diesem Dienstag gegen die Nürnberg Ice Tigers an der Seite von Michael Dal Colle und Shane Gersich auflaufen. Iserlohns Sportdirektor will jedoch die kurze Trainingseinheit am Dienstagmorgen abwarten und dem Trainer nicht vorgreifen, zumal am Montag auch einige verletzte Feldspieler wieder auf dem Eis beim freiwilligen Training gesichtet wurden. „Hinter Maciej Rutkowski steht ein kleines Fragezeichen. Aktuell ist es schwer einzuschätzen, ob die beiden Partien unter der Woche vielleicht noch zu früh für ihn kommen. Die Frage ist, ob er mit den Schmerzen zu Recht kommt“, macht Fritzmeier nur wenig Hoffnung auf ein schnelles Comeback.

Noch schlechter sieht es bei den weiteren Verletzten aus: „Tyler Boland hat ja nichts am Bein und kann deshalb schon wieder auf dem Eis trainieren. Außer Maciej sehe ich aber erst einmal keinen, der für die Spiele bis zur Länderspielpause in Frage käme“, verriet der Sportdirektor. Mehr Hoffnung hat Fritzmeier dagegen, dass Torhüter Hendrik Hane nach seiner Trainingsverletzung am Samstag gegen Nürnberg wieder zur Verfügung stehen könnte.

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Ice Tigers nötigen Sportdirektor Respekt ab

Großen Respekt hat der Sportdirektor vor den Ice Tigers, die an diesem Dienstag um 19.30 Uhr zu Gast am Seilersee sind. „Nürnberg ist in dieser Saison für mich das Team, welches am meisten aus seinen Möglichkeiten herausholt. Sie schaffen es konstant zu punkten und waren fast immer unter den ersten zehn Teams zu finden.“ Und das, obwohl Nürnberg nicht so viele Spiele nach regulärer Spielzeit für sich entscheiden konnte. „Aber sie haben mal dort und mal dort einen oder zwei Punkte mitgenommen und immer mal dazwischen einen Dreier gelandet.“

Doch Franz Fritzmeier hat auch eine Schwäche beim Gegner ausgemacht: „Die Abwehr ist nicht super stabil. Deshalb haben sie mit die meisten Gegentore in der Liga kassiert. Da sind sie anfällig“, weist er unter anderem auf das letzte Aufeinandertreffen mit den Sauerländern hin, welches die Roosters mit 6:2 für sich entscheiden konnten.

Bleibt somit nur noch die Frage, bei wie vielen Punkten in dieser Woche noch der Zähler gegen Berlin für Franz Fritzmeier ein gewonnener wäre? „Also fünf bis sechs Punkte aus den nächsten drei Partien inklusive des Auswärtsspiels am Sonntag in Wolfsburg würden uns aktuell gut zu Gesicht stehen. Das ist jedoch eine große Herausforderung gegen unangenehme Gegner.“

Vor dem Bully

Iserlohn Roosters – Nürnberg Ice Tigers

Di., 19.30 Uhr, Balver-Zinn-Arena

Roosters-Kader: Torhüter Hendrik Hane könnte gegen Nürnberg wieder in den Kader zurückkehren. Eher unwahrscheinlich ist ein Comeback von Maciej Rutkowski an diesem Dienstag.

Der Gegner

Die Nürnberg Ice Tigers sind die unangefochtenen „Unentschieden-Könige“ der DEL. Insgesamt 17 ihrer bislang 39 Partien mussten in der Verlängerung oder im Penaltyschießen entschieden werden. Gegen den ehemaligen Angstgegner der Sauerländer läuft es für das Shedden-Team in dieser Saison sehr gut. Sieben Punkte holten die Roosters aus den ersten drei Duellen mit den Franken.

Saison 2023/24

Iserlohn - Nürnberg: 2:8 (A), 5:4 n.V. (H), 0:3 (A), 1:4 (H)

Saison 2024/25

Iserlohn - Nürnberg: 6:2 (H), 3:4 n.V. (A), 4:0 (A)

Letzten Spiele Iserlohn: 5:6 n.P.(H) Berlin, 4:0 (A) Köln

Letzten Spiele Nürnberg: 1:2 n.V. (H) Mannheim, 1:2 n.V. (A) Frankfurt

Gesamt-Heimbilanz gegen Nürnberg: 29 Siege - 22 Niederlagen