Iserlohn. Shedden-Team verspielt im Schlussabschnitt eine 5:3-Führung und geht nach dem Penaltyschießen als Verlierer vom Eis. Neuzugang Thomas mit starkem Debüt.
Die Iserlohn Roosters haben es verpasst, am Sonntagabend den ganz großen Coup zu landen. Im letzten Drittel hatten die Sauerländer bereits einen Sieg vor Augen, am Ende wurde es dann jedoch nur ein Punkt gegen den amtierenden Deutschen Meister aus Berlin.
Eishockey, DEL: Iserlohn Roosters – Eisbären Berlin 5:6 n.P. (2:0, 1:3, 2:2). Die Begegnung begann mit einer Schrecksekunde für alle Roosters-Fans, denn Andreas Jenike entschied sich für einen Ausflug aus seinem Kasten, ließ dann jedoch den Puck überraschend liegen, so dass der Puck durch einen Berliner gefährlich vor das leere Tor gespielt wurde. Statt dort einen Teamkollegen zu erreichen, brachte jedoch ein Iserlohner Verteidiger das Spielgerät aus der Gefahrenzone. Beide Teams waren so schnell auf Betriebstemperatur. Eric Cornel zielte bei seiner Direktabnahme aber zu hoch (3.). Die erste Unterzahl überstanden die Hausherren diesmal ohne große Probleme. Neuzugang Christian Thomas hätte beinahe sogar in Unterzahl getroffen. Auf der Gegenseite traf Ty Ronning kurz vor Ablauf der Strafzeit von Broda nur den Pfosten. Wie es besser gemacht wird, zeigten die Sauerländer den Hauptstädtern kurz darauf. Taro Jentzsch fackelte nicht lange, so dass Eisbären Goalie Jonas Stettmer den Puck nur nach vorne abprallen lassen konnte. Den Abstauber versenkte Sven Ziegler zur 1:0-Führung (10.).
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Glück hatten die Hausherren im Gegenzug als Pföderl zwischen den Bullypunkten frei zum Abschluss kam, Jenike jedoch parieren konnte. Nun entwickelte sich ein Duell von Berlins auffälligstem Spieler im ersten Drittel, Ty Ronning, und dem Iserlohner Schlussmann. Erst traf der Stürmer Jenikes Maske, noch in der gleichen Minute war der Goalie mit seiner Fanghand erneut zur Stelle und behielt die Oberhand. Der Tabellenzwölfte hielt bis dahin aber dem Berliner Druck gut stand, weil er immer wieder Lösungen zur Befreiung aus dem aggressiven Pressing der Gäste fand. Hinzu kam eine bemerkenswerte Effektivität im Abschluss. Im zweiten Überzahlspiel hämmerte Eric Cornel die Hartgummischeibe an den Pfosten, den Abpraller verwandelte Neuzugang Christian Thomas. Was für ein Einstand bei seinem Debüt im Roosterstrikot.
In doppelter Überzahl gelingt Berlin der Anschlusstreffer
Gefährlich wurde es für die Iserlohner gleich zu Beginn des Mittelabschnitts. Osburn hatte noch fast volle zwei Minuten einer Strafzeit vom Ende des ersten Abschnitts abzusitzen, und zu allem Überfluss erlaubte sich Alber ein Beistellen. Berlin nutzte die Möglichkeit mit zwei Mann mehr auf dem Eis genau eine Sekunde, bevor Osburn zurückkam. Ty Ronning stocherte im zweiten Versuch den Puck an Jenike vorbei zum Anschlusstreffer (22.). Statt einer Berliner Aufholjagd leiteten die Roosters aber eine Sturm- und Drangphase ein, die Shane Gersich mit seinem zehnten Saisontreffer krönte (26.). Erneut war Thomas mit seinem Punktgewinn maßgeblich am Tor beteiligt.
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Iserlohn blieb am Drücker, fand jedoch sowohl bei Zieglers als auch bei Albergs Chance in Torhüter Stettmer den Sieger. Umso bitterer fiel aus dem Nichts der erneute Anschlusstreffer der Eisbären. Korbinian Geibel lupfte den Puck von hinter dem Tor vor den Kasten und Andy Jenike beförderte den Puck mit der Fanghand selbst ins Tor (37.). Durch diesen Fehler brachte der Schlussmann Berlin wieder ins Spiel und mehr als das. 38 Sekunden vor der Pause legte Veilleux mit dem 3:3 nach, wobei sein Schuss vor dem Gehäuse noch abgefälscht wurde.
Im Schlussabschnitt machte Berlin ordentlich Druck. Andy Jenike musste fast im Minutentakt Möglichkeiten der Gäste abwehren. Gegen Byron und Ronning behielt der Goalie die Oberhand, bei Kirks Schuss kam ihm der Pfosten zur Hilfe. Dazwischen brachte Manuel Alberg seine Farben erneut in Front. Frei vor Stettmer schlenzte er den Puck über die Fanghand ins Tor (42.). Als Mitte des letzten Drittels Broda die Nerven behielt, verzögerte und zum 5:3 abschloss, wähnten viele Zuschauer die Roosters in der ausverkauften Balver-Zinn-Arena bereits auf der Siegerstraße. Doch Berlin zeigte Kampfgeist und glich innerhalb von nicht mal zwei Minuten durch Schäfer und Byron aus.
Ty Ronning bleibt im Penaltyschießen eiskalt und trifft zweimal gegen Jenike
In der Verlängerung vergaben beide Teams Riesenmöglichkeiten zum Siegtreffer. Somit musste die Entscheidung im Penaltyschießen fallen, und hier traf Ty Ronning gleich zweimal, während Jake Virtanen nach seinem erfolgreichen ersten Versuch beim zweiten Penalty an Stettmer scheiterte. Durch den Punkt rutschten die Sauerländer zwar auf den vorletzten Tabellenplatz, vergrößerten aber gleichzeitig den Abstand auf Schlusslicht Augsburg auf fünf Zähler.
Roosters - Berlin 5:6 n.P
Iserlohn: Jenike - Ugbekile, Gormley; Osburn, Labrie; Jobke, Dietz; Quaas - Jentzsch, Cornel, Ziegler; Thomas, Gersich, Dal Colle; Alberg, Virtanen, Broda; Geiger, Nieleck, Saffran.
Berlin: Stettmer - Müller, Niemeläinen; Wissmann, Panocha; Galipeau, Geibel - Bergmann, Kirk, Tiffels; Pföderl, Veilleux; Ronning; Mik, Byron, Noebels; Hördler, Schäfer.
1. Drittel: 1:0 (9:39) Ziegler (Jentzsch, Gersich/5-4), 2:0 (17:16) Thomas (Cornel, Dal Colle/5-4) - Torschüsse 10/3 - Strafminuten 4/4
2. Drittel: 2:1 (21:55) Ronning (Wissmann, Pföderl/5-3), 3:1 (25:55) Gersich (Thomas), 3:2 (36:55) Geibel (Kirk, Veilleux), 3:3 (39:22) Veilleux (Niemeläinen) - Torschüsse 10/13 - Strafminuten 2/0
3. Drittel: 4:3 (41:48) Alberg, 5:3 (48:05) Broda (Dietz, Jobke), 5:4 (53:52) Schäfer (Galipeau, Byron), 5:5 (55:39) Byron (Mik, Galipeau) - Torschüsse 4/15 - Strafminuten 0/2
Verlängerung: -Torschüsse 4/3 - Strafminuten 0/0
Penaltyschießen: Virtanen 1:0, Kirk an TW, Dal Colle an TW, Ronning 1:1, Thomas an TW, Pföderl an TW, Ronning 1:2, Virtanen an TW
Torschüsse gesamt: 28/34
Strafminuten gesamt: 6/6
Schiedsrichter: Schrader, Pálkövi
Zuschauer: 4967
Doug Shedden (Trainer Iserlohn): „Mir hat unser erstes Drittel mit den zwei Powerplay-Toren gut gefallen. Wir haben erwartet, dass Berlin zurückkommen wird. Nach den Toren von Alberg und Broda waren wir in der Lage, den Sack zu zumachen. Der eine Punkt ist ein Trostpreis gegen ein starkes Team wie Berlin. Hendrik Hane hat beim Training den Puck durch die Maske bekommen und eine Platzwunde am Auge. Die Schwellung geht zurück, sodass er morgen versucht zu trainieren.“
Serge Aubin (Trainer Berlin): „Das war ein sehr schweres Spiel heute. Iserlohn war im ersten Drittel das bessere Team. Sie spielten mit mehr Geschwindigkeit, wir hatten Schwierigkeiten mitzuhalten. Mir hat es gefallen, dass die Jungs nicht aufgegeben haben. Mit dem kurzen Line-up sind wir trotz dreimaligen Rückstandes mit zwei Toren im Spiel geblieben. Am Ende waren wir das etwas bessere Team und haben einen Weg gefunden, das Spiel zu gewinnen.“ TS