Iserlohn. Neu-Stürmer Christian Thomas steht gegen die Eisbären vor seinem Iserlohn-Debüt. Und es könnte noch eine Premiere anderer Art geben.
Vor den Freitagsspielen in der DEL hatten die Iserlohn Roosters im Tabellenkeller vergleichsweise gute Karten: Der Vorsprung von vier Zählern auf Platz 14 war auch schon mal geringer und gegenüber den Konkurrenten aus Augsburg und Düsseldorf war das eigene Torverhältnis das Beste. Wegen der Verlegung der Partie bei den Fischtown Pinguins auf den 12. Februar hatte die Mannschaft von Doug Shedden allerdings nicht die Möglichkeit, ihre Position zu festigen oder sogar auszubauen.
Der freie Freitag kommt den Roosters gelegen
Darauf, dass es kein Nachteil sein musste, aus der Ferne zu beobachten, wie sich die Konkurrenz geschlagen hat, wies Nationalverteidiger Colin Ugbekile hin: „Einige von uns werden sich die Spiele angeschaut haben, andere dürften die Möglichkeit zum Abschalten und Herunterkommen genutzt haben. Die paar Tage ohne Spiele kamen uns wegen unserer angeschlagenen und verletzten Spieler eigentlich ganz gelegen.“
Iserlohn wartet noch auf einen Sieg gegen ein Team mit großem Namen
Eines haben DEG und Panther den Roosters jedoch voraus: Sie haben es schon geschafft, im Laufe dieser Saison mindestens einem Team mit großem Namen ein Bein zu stellen. Aus gegebenem Anlass nun ein Blick auf deren Spiele gegen die Eisbären Berlin: Ihnen knöpften die Augsburger direkt am dritten Spieltag durch einen 6:2-Sieg alle drei Punkte ab, die DEG zwang den Meister zweimal in die Verlängerung und holte sich ihre drei Zähler Ende Oktober durch eine 3:4-Niederlage sowie durch den 3:2-Sieg vor zwei Wochen.
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Am Sonntag ergibt sich zumindest gegen Berlin letztmals in dieser Saison die Chance zu etwas Zählbarem. Dass es klappt, hält Sportdirektor Franz Fritzmeier absolut für möglich: „Gerade gegen Berlin waren wir ja zuletzt nah dran“, spricht er das jüngste Aufeinandertreffen am 3. Januar in der Uber-Arena an, bei dem die Roosters bis weit ins zweite Drittel hinein mit 2:0 in Führung lagen und sich dann durch eine zeitweise Vollversammlung auf der Strafbank nachhaltig schwächten. Die Partie ging 2:3 verloren. „Es ist immer möglich, Teams wie Berlin zu schlagen. Wir müssen clever sein und die Eisbären sollten nicht ihren besten Tag erwischen. Allein auf das Prinzip Hoffnung müssen wir aber auch nicht setzen. Wenn wir zu hundert Prozent unsere Hausaufgaben erledigen, dann springt die Scheibe auch mal für uns“, unterstreicht Fritzmeier, der sich im Anschluss an seinen Termin vor dem Frankfurter Arbeitsgericht am Mittwoch auf den Weg nach Schweden machte. Vor allem in Malmö sah er Spiele, tauschte sich aus und schlüpfte in die Rolle als Trainingskiebitz – scouten und netzwerken heißt es in modernem Deutsch.
Vor dem Bully
Iserlohn Roosters - Eisbären Berlin
Sonntag, 16.30 Uhr, Balver-Zinn-Arena
Roosters-Kader: Johannes Huß, Brayden Burke, Branden Troock und Tyler Boland fallen aus.
Der Gegner
Es ist nicht nur der hervorragende Ruf, der den Eisbären Berlin vorauseilt. Der Titelverteidiger spielt als aktueller Zweiter erneut eine starke Hauptrunde, auch wenn der ERC Ingolstadt zuletzt auf fünf Punkte davongezogen ist. Sehen lassen können sich auch die Statistiken: Leonhard Pföderl führt die Scorerliste an (49 Punkte), dicht gefolgt von seinem Teamkameraden Ty Ronning, der dafür mit 23 Treffern bei den Torschützen ganz oben steht. Die Berliner haben momentan 53,09 Prozent aller Zweikämpfe gewonnen (Spitzenwert) und führen die Auswärtstabelle der DEL an.
Saison 23/24
Iserlohn - Berlin: 4:6 (A), 3:5 (H), 3:0 (A), 2:8 (H)
Saison 24/25
Iserlohn - Berlin: 1:4 (H), 3:6 (A), 2:3 (A)
Letzte Spiele Iserlohn: 4:0 (A) Köln, 2:4 (H) Mannheim
Letzte Spiele Berlin: 2:3 n.V. (H) München, 3:4 (H) Bremerhaven
Gesamt-Heimbilanz gegen Berlin: 24 Siege, 25 Niederlagen
Die Berliner trafen bislang immer mit ordentlich Rückenwind auf die Roosters, die vorangegangenen Partien wurden stets gewonnen. Das ist jetzt anders, zuletzt gab es zwei Niederlagen. Der Hauptstadtklub mit einem Durchhänger? Fritzmeier möchte nicht zu viel hineininterpretieren. „Es könnte so sein, die jüngsten Misserfolge könnten aber für zusätzliche Motivation sorgen. Die Berliner wissen schließlich auch, dass für uns jeder Punkt zählt.“ Und inzwischen auch jeder Spieler. Mit Johannes Huß, Brayden Burke, Branden Troock und Tyler Boland fallen vier Profis aus. Das macht ein Debüt des jüngst verpflichteten Christian Thomas noch wahrscheinlicher. Lennard Nieleck trainierte zuletzt ebenfalls wieder in vollem Umfang mit.