Iserlohn. Iserlohns Förderlizenzspieler Lennard Nieleck hat bei der U20-WM mit der deutschen Nationalmannschaft den Klassenerhalt geschafft.

Groß ist bei den Iserlohn Roosters noch die Hoffnung, dass spätestens am 8. März der Verbleib in der DEL auf sportlichen Weg gesichert ist. Einer, der das Gefühl des verhinderten Abstiegs kennt, ist Lennard Nieleck, der mit der Nationalmannschaft bei der U20-Weltmeisterschaft den Abstiegskrimi gegen Norwegen in der Verlängerung gewann.

DEB-Team war vom Klassenerhalt überzeugt

„Auf dem Eis waren wir nervös, weil jeder wusste, dass der nächste Fehler die Entscheidung sein kann“, blickt der am 10. März zwanzig Jahre alt werdende Stürmer zurück. Trotz aller Nervosität war man im DEB-Team vom Klassenerhalt überzeugt. „Wir wussten, dass wir es schaffen.“ Als dann Moritz Elias, Bruder von Roosters-Stürmer Florian, durchstartete und nach 58 Sekunden in der Verlängerung zum entscheidenden 5:4 traf, löste sich die Spannung auf der Bank des DEB-Teams explosionsartig.

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„Mo hat nicht nachgedacht und einfach durchgezogen. In dem Moment ist bei jedem von uns viel abgefallen“, merkt man Lennard Nieleck auch vier Wochen später noch die Erleichterung an. Eine Erleichterung, die auch die Roosters in gut vier Wochen verspüren wollen. Die Feierlichkeiten nach dem gewonnenem Do-or-die-Spiel blieben im Rahmen. „Wir haben nur unser kleinstes Ziel erreicht. Wir hatten uns eigentlich etwas anderes vorgenommen.“

Nominierung für die U20-Weltmeisterschaft kam nicht überraschend

Die Nominierung für die U20-WM kam für ihn als U19-Nationalspieler nicht überraschend, war aber auch nicht selbstverständlich. „Ich habe von Tobias Abstreiter das Vertrauen bekommen.“ Weil der DEB für die Nachwuchscracks ein Rundum-Sorglos-Paket geschnürt hatte, konnte sich Nieleck voll aufs Eishockey konzentrieren und das Drumherum bei der WM genießen. „Wir haben Fotos mit Fans gemacht. Wenn man dann von Kanadiern oder Schweden interviewt wird, ist das schon etwas anderes“, berichtet Lennard Nieleck von einem gewissen Stargefühl. „Wir fanden das alle cool.“

Auf dem Eis waren wir nervös, weil jeder wusste, dass der nächste Fehler die Entscheidung sein kann.
Lennard Nieleck, - über die entscheidende Phase in der Verlängerung im Abstiegskrimi gegen Norwegen

Persönlich konnte Lennard Nieleck vom Turnier auf höchstem Nachwuchsniveau für seinen Einsatz beim Kooperationspartner Hammer Eisbären viel mitnehmen. Auch wenn er beim Sensationssieg zum WM-Auftakt gegen Finnland keinen Einsatz erhielt und er insgesamt in den restlichen vier Partien auf nur knapp zwanzig Minuten Eiszeit kam.

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„Im Vergleich zur Oberliga wird mehr Wert auf das Schlittschuhläuferische gelegt. Du musst schnellere Entscheidungen auf dem Eis treffen. Dafür ist das Spiel nicht so körperlich.“ Seit seiner Rückkehr läuft es in Hamm für ihn sehr gut. „Die WM hat mir gezeigt, was ich machen muss, um Akzente zu setzen. Als Center darf ich nun die erste Reihe anführen“, ist der gebürtige Wittener zurecht stolz auf seine aktuelle Form. Ein Hattrick beim 5:2-Sieg im Derby bei den Herne Miners war bisher das Highlight in der laufenden Spielzeit.

Nielecks Fokus liegt zunächst weiter auf Hamm

Seit dem Jahreswechsel erzielte Lennard Nieleck sechs Treffer und gab drei Beihilfen, insgesamt kommt er auf 22 Scorerpunkte (zwölf Tore, zehn Assists) in 27 Partien. Der Fokus liegt für ihn weiter auf Hamm, dem aktuell Siebten der Oberliga. „Wir sind nur vier Punkte vom direkten Play-off-Platz entfernt.“ Bislang verzeichnete Lennard Nieleck zudem insgesamt sieben Einsätze für Augsburg (3) und Iserlohn (4) in der DEL. Sollte für die restlichen acht Partien der Roosters noch ein Anruf aus der Geschäftsstelle am Seilersee kommen, könnte er das gute Gefühl des Klassenerhalts vermitteln. „Ich würde meine Chance nutzen.“