Hagen. . 2002 waren Bernd Kruel & Co. letztmals in der Endrunde. Der Bundesliga-Rekordspieler gehörte bereits zum Kader, als 1994 das letzte Play-off-Duell mit Bamberg anstand. Hagen setzte sich in der Halbfinalserie gegen die Franken mit 3:0 durch. Ein Rückblick.

Diese Durststrecke war lang: Auf den Tag genau elf Jahre vor der Endrunden-Qualifikation von Phoenix am letzten Samstag hatte sich der Hagener Erstliga-Basketball aus den Play-offs verabschiedet: Am 27. April 2002 bestritt Brandt Hagen das letzte von drei verlorenen Viertelfinalspielen bei den Frankfurt Skyliners, natürlich schon mit dabei war Bundesliga-Rekordspieler Bernd Kruel. Der 36-jährige Center gehörte sogar bereits zum Kader, als das letzte Playoff-Duell mit Bamberg anstand. 1994 setzte sich Brandt - mit Oliver Herkelmann und Steven Wriedt als Center-Duo - in der Halbfinalserie gegen die Franken mit 3:0 durch. Ein Rückblick:

„Wenn wir komplett gewesen wären, hätten wir das ein oder andere Spiel gewonnen.“ An die Umstände des letzten Hagener Playoff-Auftritts erinnert sich Bernd Kruel noch ganz genau. „Ryan Fletcher hatte die Hand gebrochen, Mike Doyle zuviel Schnupfenmittel genommen“, denkt „Storch“ zurück an die Saison 2001/02, in der Brandt unter Brad Dean - ebenso wie jetzt Phoenix - guter Achter wurde. Im Viertelfinale gegen Frankfurt musste man dann aber ohne zwei Leistungsträger auskommen, vor allem Doyles Dopingsperre traf die Hagener hart. Bei drei glatten Niederlagen waren Kruel, Bryan Christiansen, Hakan Larsson, Mats Levin, Matthias Grothe, Edis Subasic, Raphael de Vol und Hansi Gnad chancenlos, das abschließende 77:89 in der Ballsporthalle beendete zudem Gnads lange Karriere.

Schon damals waren die Hagener Fans eher Abstiegs- als Endrunde gewohnt, lediglich ein anderer Modus erlaubte Brandt um die Jahrtausendwende ein wenig Playoff-Luft. Weil die Teams bis Rang zwölf so genannte Pre-Playoffs spielten, sorgten die Hagener in der Saison 1999/2000 so für etwas Furore. Als Neunter räumten sie zunächst den Tabellenachten SG Braunschweig aus dem Weg, ehe Dan Earl, Rick Stafford, Robert Youngblood und Co. im Viertelfinale Alba Berlin auf dem Weg zum deutschen Meistertitel die einzige Niederlage zufügten. Kruel erinnert sich: „Damals schienen wir so unterlegen, dass wir zum Warmmachen Frisbee im Stadion spielen wollten, um Berlin wenigstens etwas zu irritieren.“

Keine Chance in der Endspielserie gegen Bayer Leverkusen

Die großen Playoff-Erfolge seiner Heimatstadt hat Kruel - im Gegensatz zu seinen Siegen mit Frankfurt und Bonn - nur als ganz junger Ergänzungsspieler miterlebt. Was auch für das bisher letzte Duell Bamberg - Hagen gilt. In der Spielzeit 1993/94 musste Brandt - im Jahr zuvor noch Abstiegsrunden-Teilnehmer - zwar zweimal im Halbfinale beim damaligen TTL Bamberg antreten, dennoch gelang der 3:0-„Sweep“. Nach einem 78:77-Sieg in Bamberg und dem 88:75 daheim triumphierte das Team von Peter Krüsmann am 8. April mit 100:94 erneut in der Graf-Stauffenberg-Halle, in der man zu Jahresbeginn bereits den deutschen Pokal gewonnen hatte. Bamberg war vor 19 Jahren Synonym für Hagener Erfolg. Auch wenn Herkelmann, Wriedt, Keith Gatlin, Stefan Svitek, Adam Fiedler, Ralf Risse, Arnd Neuhaus, Dieter Klein und Frank Lehmkuhl später in der Endspielserie gegen Bayer Leverkusen keine Chance hatten. „Play-offs sind immer etwas Besonderes“, weiß der heutige Phoenix-Geschäftsführer Herkelmann spätestens seitdem: „Schon in der Saison gibt es Spiele, in denen es mehr kribbelt als in anderen. In den Play-offs ist das immer so. Wer das nicht fühlt, ist falsch gepolt.“