Hagen. . Es hätte der entscheidende Schritt in die Play-Offs sein können. Doch Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen stand am vorletzten Hauptrunden-Spieltag zu viel im Wege: Zuallererst ein ganz starker Gegner, die Artland Dragons wurden bei ihrem 93:83 (53:42)-Sieg - das war nicht immer in dieser Saison so - ihrem hohen Anspruch gerecht.

Es hätte der entscheidende Schritt in die Play-Offs sein können. Doch Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen stand am vorletzten Hauptrunden-Spieltag zu viel im Wege: Zuallererst ein ganz starker Gegner, die Artland Dragons wurden bei ihrem 93:83 (53:42)-Sieg - das war nicht immer in dieser Saison so - ihrem hohen Anspruch gerecht.

In der Schlussphase dazu das Schiedsrichtertrio, die strittigen Entscheidungen fielen sämtlich zugunsten der Gäste aus. Und nicht zuletzt auch die Phoenix-Spieler selbst, die mit überhasteten Aktionen in der Offensive ihre Aufholjagd ausbremsten. Doch da die Konkurrenz sämtlich ebenfalls verlor, dürfen die Hagener weiter auf die erste Endrunden-Teilnahme hoffen. Und tun das auch, wie Center Bernd Kruel bekannte: „Wenn man die Chance hat, Geschichte zu schreiben, will man das mitnehmen.“

Es gab mehrere Momente, in denen die Partie hätte endgültig kippen können. Die wohl entscheidende ereignete sich genau vier Minuten vor der Schlusssirene in der mit 3145 Zuschauern zum zehnten Mal in Folge ausverkauften Enervie Arena: Auf 75:76 hatte sich Phoenix herangekämpft, in Ballbesitz wollte man die Chance zur ersten Führung endlich nutzen. David Bell nahm den Dreier hart bedrängt, verpasste - und schimpfte über den ausbleibenden Pfiff. Jetzt reagierten die Referees sofort, verhängten ein technisches Foul gegen Hagens Kapitän. Die Gäste nutzten es perfekt durch zwei Freiwürfe von Bryce Taylor und nach dem folgenden Einwurf durch einen Dreier von MarQuez Haynes.

Statt 78:75 stand es plötzlich 75:81, das ließen sich die Dragons nicht mehr nehmen. Bei den Gastgebern erregte das Schiedsrichter-Trio um Steffen Neubecker nicht nur wegen dieser Entscheidung Unmut „Es war eine Ballung unglücklicher Pfiffe, da hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl erhofft“, befand Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann, auch Trainer Ingo Freyer ärgerte sich vielsagend - direkte Kritik an den Unparteiischen kann bekanntlich teuer werden - darüber, dass das Spiel am Ende „auf so eine Art und Weise entschieden“ worden sei.

Eine Halbzeit schienen die Gäste das vorentscheidende Playoff-Duell ganz souverän dominieren zu können. Gegen die erneut in der Defensive aggressiv doppelnden Hagener fanden die Quakenbrücker meist den notwendigerweise freistehenden Akteur - und der traf von außen jeweils traumwandlerisch. Allen voran der starke Taylor, der vor der Pause fünf von sechs Dreiern verwandelte. Insgesamt kam sein Team auf eine fantastische Distanzwurf-Quote von 71 Prozent. Und da die Gastgeber, bei denen viele Würfe wieder aus dem Korb heraussprangen, dazu den wenig treffsicheren Gegenentwurf bildeten, setzten sich die Dragons ab. Nach dem 21:28 (11. Minute) glich Phoenix zwar per Dreier von Davin White zum 30:30 kurzfristig aus (14.), schnell zogen die Gäste aber wieder auf 30:38 und später sogar 37:53 (18.) davon.

Phoenix verliert gegen Artland 83:93

Phoenix gegen Artland.
Phoenix gegen Artland. © WP Michael Kleinrensing
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Freyer reagierte und stellte die Defensivtaktik um, sein Team rückte vom Doppeln ab. Das zeigte Wirkung, die Ballverlustquote bei den nun ohne den rückenverletzten Center Anthony King agierenden Gästen stieg, eine 10:0-Serie brachte Phoenix erneut den Ausgleich (65:65, 28.). Doch immer wieder überdrehten die im dritten Viertel zu fünft durchspielenden Hagener, gerade Spielmacher White fand nicht den richtigen Rhythmus. Und auf seine Bankspieler vertraute Freyer nicht mehr. Kruel, der zuvor durchaus überzeugende Abe Lodwick und Ole Wendt blieben nach dem Wechsel komplett auf der Bank. „Wir haben durch einen Kraftakt einen Lauf hingelegt und viel Selbstbewusstsein gewonnen“, erklärte der Coach später: „Da wollte ich nicht durch Wechsel das Momentum abgeben.“

Eine Strategie, die durchaus hätte aufgehen können. Auch nach dem 65:74 (32.) kam Phoenix dank Larry Gordon wieder heran (73:74), mehr - siehe oben - verhinderten Schiedsrichter, Phoenix-Spieler selbst und die weiter treffsicheren Brad Buckman und Demond Mallet. Deshalb müssen die Hagener - einen eigenen Abschlusssieg gegen den Mitteldeutschen BC vorausgesetzt - nun auf Hilfe von Meister Bamberg oder Bayern München bei den Konkurrenten Würzburg und Bonn hoffen.

Phoenix Hagen - Artland Dragons 83:93 (42:53)

Phoenix Hagen: Bell (14, 2/6 Dreier, 6 Assists), Hess (10, 2/4 Dreier), Dorris (15, 0/3 Dreier, 6 Rebounds, 3 Ballverluste, 2 Steals), Kruel (2), Wendt, Gordon (16, 2/7 Dreier, 7 Rebounds, 3 Ballverluste), Lodwick (7), Gregory (6, 8 Rebounds, 2 Blocks), White (13, 2/6 Dreier, 5 Assists, 4 Ballverluste, 2 Steals).

Artland Dragons: Haynes (10, 2/ 4 Dreier), King (4), Strasser (5), Njei, Grünheid (6), Mallet (22, 4 /6 Dreier, 6 Ballverluste), Buckman (17, 11 Rebounds, 5 Assists), Taylor (25, 5/8 Dreier)

Spielviertel: 21:25, 21:28, 23:17, 18:23.

Teamstatistik: 43:52 % Wurfquote, 9/31:15/18 Dreier, 10/14:16/22 Freiwürfe, 35:37 Rebounds, 15:21 Assists, 12:22 Ballverluste, 7:4 Steals, 3:1 Blocks. Zuschauer: 3145 (ausv.).