Hagen. . Nach der höchsten Niederlage in der Vereinsgeschichte, einem 62:113 in Oldenburg, spricht Timo Skupin, Vorsitzender des Fanclubs “Firebirds“, über fassungslose Phoenix-Akteure und den Umgang des Hagener Umgangs mit Blamagen.

Die Bundesliga-Basketballer von Phoenix Hagen legten bei der 62:113-Niederlage in Oldenburg - der höchsten der Klubgeschichte - einen denkwürdigen Auftritt hin. Leidtragende waren vor allem die mitgereisten Anhänger, zumal es nicht die erste Schlappe in ähnlicher Höhe war. Unsere Zeitung sprach mit Timo Skupin, dem Vorsitzenden des Fanclubs Firebirds, der seit Jahren die Busfahrten zu Auswärtsspielen organisiert.

Wie viele Fans haben Phoenix nach Oldenburg begleitet und mussten auf der Tribüne mitleiden?

Timo Skupin: Im Bus waren wir 48, etliche Hagener sind auch per Pkw angereist. Im Fanblock waren wir also etwa 70.

Wie war da die Stimmung angesichts der Phoenix-Blamage?

Skupin: Es gibt unterschiedliche Arten, damit umzugehen. Ich etwa werde ganz ruhig, bei anderen entwickelt sich Galgenhumor und sie singen. Selbst den Oldenburger Fans haben wir leid getan. Aus Fan-Sicht ist es total unverständlich, warum das bei unserer Mannschaft immer so extrem ausfällt, wenn es nicht läuft. Berlin war auch übermächtig, aber es war nicht so ein Abschlachten lassen wie jetzt in Oldenburg. Nach der Pause gab es ja sowas wie ein Aufbäumen, aber irgendwann ist das in wildes Dreier-Geballer ausgeartet. Was ich nicht verstehen kann, ist, dass es so hoch wird. Und ich fürchte, dass es nicht die letzte hohe Niederlage bleiben wird, wenn ich etwa an die Fahrt nach Bamberg denke. Teams wie Gießen oder andere geraten auch schon mal unter die Räder, aber dann mit 20 oder 30 Punkten.

Die Spieler kamen anschließend in den Fanblock. Haben sie sich entschuldigt?

Skupin: Gesagt haben sie nicht viel, die waren ja selber fassungslos. Sie haben sich für die Unterstützung bedankt.

Und die Laune bei der Bus-Rückfahrt war entsprechend gedrückt?

Skupin: Natürlich ist die Stimmung nach einem Sieg um einiges besser. Es gibt dann wilde Diskussionen, ob es am Trainer liegt oder am Team. Und dann gibt es noch die Ergebnisse der Konkurrenz, die komplett gegen uns gespielt hat. Dieser Spieltag war zum Davonlaufen.

Haben die Fans da überhaupt noch Lust, Phoenix bei den nächsten Auswärtsspielen zu begleiten?

Skupin: Wir organisieren ja nicht zu jedem Spiel einen Bus, aber in dieser Saison bin ich zuversichtlich, dass wir neun oder zehn Fahrten hinkriegen. Die Mannschaft in diesem Jahr mit Typen wie Mark Dorris oder Larry Gordon ist eine, die die Leute anzieht. Wir haben ja nicht den Eindruck, dass das eine Söldnertruppe ist, die ihren Stiefel herunterspielt und der alles egal ist. Seit dem Wiederaufstieg sind wir Fans einiges an Kummer gewohnt. Aber es gab eben auch so schöne Erlebnisse wie vor zwei Jahren in Bremerhaven mit den neun Dreiern von David Bell oder vorher in Düsseldorf. Und bis zur nächsten geplanten Fahrt nach Frankfurt ist zum Glück noch etwas Zeit.