Hagen. . Der Fokus gilt natürlich dem „Abstiegs-Endspiel“ gegen Gießen am Samstag. Doch bei Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen plant man parallel für eine auskömmlichere Zukunft. Mit dem - in der abgelaufenen Saison erreichten - Ziel, pro Jahr den Etat um 300 000 Euro zu steigern.

Der Fokus gilt natürlich dem „Abstiegs-Endspiel“ gegen Gießen am Samstag. Doch bei Basketball-Bundesligist Phoenix Hagen plant man parallel für eine auskömmlichere Zukunft. Mit dem - in der abgelaufenen Saison erreichten - Ziel, pro Jahr den Etat um 300 000 Euro zu steigern. Und mit einem konkreten Infrastruktur-Projekt am Ischeland: Hinter der VIP-Tribüne soll eine „Phoenix-Lounge“ gebaut werden, die auch vom benachbarten Theodor-Heuss-Gymnasium genutzt werden kann.

Das Problem ist nicht neu. Selbst in ProA-Zeiten bei nur 1800 Zuschauern in der Ischelandhalle war es im VIP-Bereich in der THG-Aula zu eng, konnte Phoenix trotz größerer Nachfrage keine weiteren Mitglieder im Business-Club aufnehmen. Und erreichte so eine Grenze bei den Sponsoring-Einnahmen, die sich gerade in der Bundesliga fatal auswirkt. „Die Kapazitäten reichen einfach nicht“, sagt Phoenix-Aufsichtsrats-Chef Thomas Haensel. Interessierten Firmen könne man im VIP-Bereich nicht die gewünschten Flächen bieten, auch darüber hinaus habe man Raumbedarf: „Diese defizitäre Infrastruktur müssen wir kompensieren.“

Platz für eine knapp 200 Quadratmeter große VIP-Lounge

Eine „Phoenix-Lounge“ soll Abhilfe schaffen, die in den Winkel zwischen THG-Aula und VIP-Tribüne angebaut werden soll. Sie würde Platz für eine knapp 200 Quadratmeter große VIP-Lounge mit Vierer-, Sechser- und Achtertischen bieten, eine entsprechende Nachfrage von Sponsoren konnte man bisher nicht befriedigen. Ein Seminarraum, den das Bundesliga-Team etwa zur Videoanalyse nutzen kann - bisher findet diese in der Mannschafts-Kabine statt -, Stuhllager, Küche, sanitäre Anlagen und ein Foyer finden ebenfalls in dem Gebäude-Anbau Platz, für den ein gläserner Eingang zum THG-Schulhof hin vorgesehen ist. Das Gymnasium soll die neu entstehenden Räume neben seiner Aula ebenfalls nutzen können. „Auch die Situation für die Schule ist ja eingeschränkt“, sagt Geschäftsführer Oliver Herkelmann.

Mit Baukosten zwischen 800 000 und einer Million Euro rechnen die Phoenix-Verantwortlichen, wobei Haensel betont: „Wir bauen erst dann, wenn wir das Geld dafür haben. Das Projekt soll nicht den Phoenix-Etat schmälern.“ Dazu müsse man etwa 80 der vorgesehenen knapp 100 Plätze in der VIP-Lounge für fünf Jahre an Unternehmen verkaufen. „Die Firmen haben großes Interesse, auch mal Kunden mitzubringen“, glaubt Herkelmann an eine entsprechende Nachfrage, im Sponsorenkreis wurde die „Phoenix-Lounge“ bereits präsentiert.

Zuvor hatte man Oberbürgermeister Jörg Dehm das Projekt vorgestellt, bei dem die Phoenix GmbH die entsprechende Schulhof-Fläche in Erbpacht übernehmen möchte. Vom Ältestenrat der Stadt gab es positive Rückmeldung, erste Runden mit der Verwaltung fanden bereits statt. Die Stadt bereite eine Bebauungsplan-Änderung vor, sagte Stadtsprecher Karsten-Thilo Raab, im Juni soll das Projekt von der Politik beraten werden. Bei Phoenix hofft man auf einen Baubeginn Ende August, dann wäre eine Eröffnung im Februar denkbar. Wobei Haensel mit Blick auf die aktuell noch ungewisse sportliche Zukunft betont: „Auch in der ProA würden wir das mit der Phoenix-Lounge machen.“

Team-Etat vergrößern

Daran denkt man aber nicht, zuversichtlich stellt man sich auf eine weitere erstklassige Saison ein. In der würden die Rahmenbedingungen besser werden. Mit dem Ansatz von 1,6 Millionen Euro startete Phoenix in die Spielzeit 2011/12, am Ende hat man einen 1,9-Millionen-Etat erreicht. Mit dieser Summe hat der Erstligist auch eine Lizenz für 2012/13 beantragt. „Das ist der Sockel. Unser ehrgeiziges Ziel ist es aber, wieder 300 000 Euro besser zu sein“, sagt Haensel. Und ein Großteil dieser Extraeinnahmen könne dann in den Team-Etat fließen.