Hagen. .

Der sportliche Fokus bei Phoenix Hagen liegt natürlich im sich nach der 61:87-Pleite gegen Ulm zuspitzenden Abstiegskampf. Parallel arbeitet man beim Basketball-Bundesligisten an einem finanziell etwas üppiger ausgestatteten Gerüst für die Zukunft. Spätestens am Donnerstag muss Geschäftsführer Oliver Herkelmann den Lizenzantrag für ein weiteres Erstliga-Jahr einreichen, die Unterlagen für die 2. Liga Pro A haben bis Ende des Monats Zeit.

Beim Etat sehen sich die Hagener da, wo sie sportlich nicht hinwollen - am Tabellenende. In einer vierten Erstliga-Saison wollen sie den Rückstand zur Konkurrenz indes verkürzen. „Wir sind in guten Gesprächen und planen mit einer Steigerung“, erklärte Herkelmann, ohne schon konkrete Zahlen zu nennen. Bei 1,4 Millionen Euro lag Phoenix beim Lizenzantrag vor Jahresfrist, die aktuellen Unterlagen dürften sich eher beim im Saisonverlauf erreichten 1,9-Millionen-Budget bewegen. Angesichts etwa gleichbleibender Ticketing-Einnahmen das Ergebnis steigender Sponsoring-Erträge. „Wir werden mehr und mehr als gutes Marketing-Instrument erkannt“, betonte Herkelmann, „außerdem werden die alten Belastungen Stück für Stück geringer.“

Bei der Lizenzerteilung sieht der Phoenix-Geschäftsführer folglich keine Probleme, auch wenn er mit der üblichen Auflage rechnet. „Natürlich können wir nicht jetzt schon 80 Prozent der Einnahmen nachweisen“, sagt er, „das liegt aber eher an unserer Struktur mit vielen mittleren und kleinen Sponsoren.“ Im Gegensatz zu Klubs, bei denen ein großer Geldgeber schon die 80-Prozent-Quote abdecken würde, müsste Phoenix 25 bis 30 Verträge vorlegen. Was die Rahmenbedingungen angeht, ist Herkelmann optimistisch: „Wir müssen die Saison sportlich überstehen, dann wird es nächstes Jahr ein ganzes Stück besser.“

Dazu ist allerdings der Ligaerhalt die Voraussetzung, wobei sich Phoenix (14:38 Punkte) mit den punktgleichen Ludwigsburgern, Gießen (16:36) und Trier (18:34) einen Vierkampf um drei Erstliga-Plätze liefert. Nach Tübingen scheint auch Bayreuth (je 22:30) nach dem 68:49 gegen Trier gesichert. „Wir müssen an uns glauben und das tun wir auch“, bleibt Phoenix-Trainer Ingo Freyer auch nach der achten Niederlage in Folge optimistisch. Schon gegen Braunschweig am nächsten Sonntag habe man eine Chance, vor allem aber in den letzten fünf Spielen müsse man topfit sein.

Dabei setzt man stark auf eine weitere Steigerung von Davin White (Herkelmann: „Wenn er auf dem Feld ist, hat unser Spiel Hand und Fuß“), während Brandon Brooks - immerhin drittbester Scorer - offenbar keine große Rolle mehr spielt. „Wir müssen die Rotation einspielen, die wir in der Endphase der Saison brauchen“, begründete Freyer dessen Nicht-Berücksichtigung, obwohl White und Tristan Blackwood angeschlagen waren: „Mit Brooks haben wir eine Versicherung, falls sich ein Spieler verletzen sollte.“