Warum Libuda und Schalke 04 Herdecker Asche nicht schmeckte
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Herdecke. Heute undenkbar, doch früher kickten Stars wie Libuda und Netzer auf Herdecker Asche. Aber was war mit Beckenbauer und seinen Bayern?
Ein prominenter Bundesligist als Gast auf dem Herdecker Bleichstein - damals kein Kunstrasen, sondern noch ein Aschenplatz -, dazu 2500 Zuschauer: Das klingt wie ein Märchen, doch vor genau 53 Jahren war es Realität. Der FC Schalke 04 gastierte am 22. Mai 1971 bei der TSG Herdecke, mit allen Assen, mit Reinhard „Stan“ Libuda und Norbert Nigbur, mit Klaus Fischer und Rolf Rüssmann. „Heute wäre das ja völlig undenkbar, dass die Profis auf einen Aschenplatz kommen würden“, weiß Peter Wongrowitz. Der Herdecker Trainer-Routinier (73) kickte damals als 20-Jähriger mit bei der TSG gegen die Profis der Königsblauen.
Für mich als Neunjährigen war es ein Himmelfahrts-Ausflug der besonderen Art, so nah konnte man den Schalker Idolen sonst nicht kommen. Gerade für „Stan“ Libuda galt das, der Rechtsaußen hatte kaum ein Jahr zuvor bei der Weltmeisterschaft in Mexiko die Verteidiger aller anderen Nationen mit seinen Dribblings genarrt. In Herdecke bei den vielen Autogrammsammlern war das noch deutlich schwieriger, in der Halbzeitpause nahe der Bleichstein-Toilette gab es für ihn kein Entrinnen.
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Und die Herdecker hielten vor einem halben Jahrhundert gut mit, es wurde nichts aus dem heute bei solchen Gelegenheiten üblichen Kantersieg. Auch weil den Schalkern, wie Wongrowitz befand, die Bleichstein-Asche nicht schmeckte. Nur mit 3:1 (2:0) siegte der große Favorit, weil Heinz van Haaren (2) und der eingewechselte Alban Wüst trafen, Udo Stefanski durfte für die TSG um den späteren Profi Peter „Bobby“ Dewinski sogar das Ehrentor erzielen. Es war nicht das einzige Gastspiel von Bundesligisten in den Siebzigern bei der TSG Herdecke: Auch der VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach mit Günter Netzer und Berti Vogts kamen. Nur Franz Beckenbauer, Gerd Müller und Sepp Maier spielten nicht in Herdecke: Die Verpflichtung des FC Bayern München scheiterte - am fehlenden Rasenplatz. Mich hätten sie auch nicht so interessiert wie „Stan“ Libuda und Co. . . .
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