Hagen. Der Ansturm auf Tickets für das 2. Summer Game des VfL Eintracht Hagen gegen TuSEM ist gewaltig. Was die Zuschauer in der Eissporthalle erwartet.
3598 Fans, elektrisierende Stimmung, besonderes Flair: Das erste Summer Game des VfL Eintracht Hagen in der Iserlohner Eissporthalle (Balver-Zinn-Arena) hatte es in sich. Die Zweitliga-Handballer aus der Volmestadt feierten einen 32:31-Sieg gegen den TV Hüttenberg. Im Anschluss war folgende Überlegung nur logisch: Was wäre in dieser Halle erstmal los, wenn die Eintracht auf TuSEM Essen träfe? Die Antwort gibt es an Pfingstsonntag, wenn die Hagener den einstigen Europapokalsieger in Iserlohn zum Westschlager bitten (17 Uhr). Vorhang auf für die zweite Auflage des Summer Games.
Wird die 4000er-Marke geknackt?
Das Spektakel auf ungewohntem Terrain ist für den VfL Eintracht Hagen nicht nur großer Sport, sondern gleichwohl eine überregionale Vermarktungschance. Auch zahlreiche Menschen aus dem Sauerland werden sich das Summer Game anschauen - aus Menden, Iserlohn, Hemer oder Arnsberg. Vielleicht, so die Hoffnung der Eintracht-Verantwortlichen, packt den einen oder anderen das grün-gelbe Handballfieber über diese Partie hinaus. „Wir haben durch das Summer Game einige Handballfans dazugewonnen. Das Heimspiel danach war direkt ausverkauft und in diesem Jahr haben wir erstmals einen Schnitt von über 1000 Zuschauern“, sagt VfL-Trainer Stefan Neff.
Der Blick auf die Ticketsituation für Sonntag sorgt beim Chefcoach wohl für noch mehr Freude: Alleine im Vorverkauf hat der Handball-Zweitligist schon so viele Karten verkauft, wie im letzten Jahr Zuschauer da waren. Gut möglich, dass die 4000er-Marke geknackt wird.
Und dafür fährt der Verein einiges auf, denn der kurzfristige Umzug von der Ball- zur Eissporthalle ist mit erheblichem Aufwand verbunden. Abbauen, packen, schleppen, transportieren, aufbauen, montieren - und dann alles zurück. Die Eintracht karrt Banden, Spielerbänke, Bodenaufkleber, Buzzertechnik, Zeitnehmertisch und vieles mehr in die Balver-Zinn-Arena. Überdies erfordert der Umbau der Eisspielfläche einen extremen Logistikaufwand. Eintracht-Partner „Jet Transporte“ hat aus Braunschweig einen Spezialboden inklusive Tore abgeholt. „Der Boden, der in der Ischelandhalle verwendet wird, ist zu dünn“, erklärt VfL-Marketing-Mitarbeiter Tobias Mahncke, „das würden die Knochen der Spieler nicht mitmachen.“ Und damit meint er auch seine eigenen Knochen. Mahncke wird am Sonntag das Tor der Eintracht hüten, weil Mats Grzesinksi und Maurice Paske ausfallen. Auch auf den anderen Positionen beklagen die Hagener Ausfälle, vor allem auf der Kreisläuferposition ist es weiter dünn.
Platz vier festigen
Der sportliche Wert der Partie hält sich in Grenzen: Die Eintracht will Platz vier festigen, von wo aus man - wenn es bis Saisonende dabei bleiben sollte - erhobenen Hauptes einen Schlussstrich ziehen könnte. Die Grün-Gelben fingen sich nach ihrer Wahnsinns-Siegesserie zuletzt drei Pleiten in Folge ein. Nachdem die minimale Aufstiegschance der Hagener verpufft war, schien im Team etwas die Spannung abzufallen. Verheerender wirkten sich aber die vielen Personalausfälle aus; vor allem die schwere Verletzung von Linksaußen Hákon Styrmisson war ein Schlag ins grün-gelbe Kontor. Deshalb macht Trainer Stefan Neff auch keinen Hehl daraus, dass so manch einer das Ende der langen Saison herbeisehnt. Dennoch wolle man „noch einmal alles reinwerfen“, gibt sich der Cheftrainer kämpferisch.
Und die Essener? Die rangieren auf Platz 13 und damit im Zweitliga-Niemandsland. Für das Spektakel in Iserlohn ist die Platzierung aber unerheblich. „TuSEM Essen hat als ehemaliger Europapokalsieger eine Faszination, der ich auch erlegen bin. Zudem ist Essen ja auch nicht so weit weg, sodass es für uns auch gleichzeitig ein kleines Derby ist“, argumentiert Neff. Man kann sich also recht sicher sein: Beim Summer Game wird die Post abgehen.
Mehr zum Rahmenprogramm und zu Anreisemöglichkeiten gibt es auf der Internetseite der Eintracht.