Iserlohn. 3598 Zuschauer! Zweitligist VfL Eintracht Hagen stellt beim „Summer Game“ einen Zuschauerrekord auf – und feiert dann einen umkämpften Sieg.
Normalerweise begeistern in der Balver Zinn Arena die Eishockeyspieler der Iserlohn Roosters ihre Fans. Normalerweise. Denn an diesem Freitagabend war die Eissporthalle im festen Besitz von Eintracht Hagen. Die Zweitliga-Handballer gewannen in einem bis zur Schlusssekunde spannenden Meisterschaftsduell gegen den TV Hüttenberg mit 33:31 (16:13). Der Verein aus der Volmestadt sorgte mit seinem „Summer Game“ für ein Handball-Event, welches darüber hinausging.
Es war eine Atmosphäre wie sie die Hagener in dieser Saison noch nicht erlebt hatten. 3598 Zuschauer. Eine Rekordzahl für ein Heimspiel der Eintracht. Und die Stimmung auf den Rängen zeigte von der Vorstellung der Mannschaft bis zum Schlusspfiff: Auch in der Eissporthalle hatte sich Handball-Euphorie breit gemacht. Und an Euphorie mangelte es auch dem Team auf dem Feld nicht. Von Beginn an zeigte sich die Eintracht kämpferisch. „Jeder, der heute auf das Feld gekommen ist, hat 100 Prozent gegeben“, betonte auch Kapitän Valentin Schmidt, der von der Kulisse begeistert war: „Vielen Dank an die Zuschauer!“
Eintracht Hagen feiert Sieg und Zuschauerrekord
Dank vier Treffern von Valentin Spohn und starken Paraden von Maurice Paske, mit denen er sein Team vor allem kurz vor der Halbzeit entscheidend im Spiel hielt, gingen die Gastgeber mit einem 16:13-Vorsprung in die Pause. Doch in der zweiten Halbzeit wurde es schwerer für die Eintracht: Abwehrchef Alexander Becker hatte bis zur 19. Spielminute schon zwei Zeitstrafen gesammelt. In der 47. Minute war für ihn das Spiel nach seiner dritten Hinausstellung beendet. Nachdem Pierre Busch ebenfalls mit einer zweiminütigen Zeitstrafe belegt wurde, kam ein Bruch in das Spiel der Hagener, den der TV Hüttenberg zu nutzen wusste: Ian Weber glich zum 28:28 (48.) aus. Es entwickelte sich eine Schlussphase, die nichts für schwache Nerven war: Als Hüttenberg beim 31:30 (53.) durch Philipp Weber erstmals wieder in Führung ging, schien bei der Eintracht der Wurm drin zu sein.
Spannende Schlussphase
Sowohl Valentin Schmidt (55.) als auch Pierre Busch (56.) vergaben die Chance auf den Ausgleich per Siebenmeter: Doch Pouya Norouzi war es wieder einmal, der einen kühlen Kopf bewahrte und zum 31:31 (57.) ausglich. Und unterstützt von der lautstarken Halle gelang Pierre Busch der vorentscheidende 32:31-Führungstreffer (58.). Hüttenberg versuchte es mit einer offensiveren Deckung, doch als Ian Weber an Torwart Tobias Mahncke scheiterte wurde klar: Die Eintracht würde diesen Sieg nicht mehr aus der Hand geben. Das „Summer Game“ fand den perfekten Abschluss. Im Vorfeld hatte sich Geschäftsführer Joachim Muscheid an die Zuschauer gewandt. Er wünschte ihnen „ein Handballspiel von dem Sie nachher sagen können: ,Das war großer Sport’.“ Und am Ende erfüllte sich der Wunsch des Geschäftsführers: Die Zuschauer in Iserlohn sahen großen Sport – dieses Mal nicht auf dem Eis, sondern auf dem Handballfeld.