Hagen. Der TSK Hohenlimburg steht im Kreuzfeuer der Kritik. Der Verein halte sich „offenbar an seine eigene Ordnung“, sagt der Chef des Sportgerichts.

Der Fußballverein TSK Hohenlimburg musste diese Saison in der Kreisliga A1 vorzeitig beenden. Die erste Mannschaft des Klubs wurde mit sofortiger Wirkung für zwei Spiele vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Auslöser dafür war, dass ein Schiedsrichter am 28. Spieltag nach dem Heimspiel gegen SC Concordia Hagen (2:5) noch einen Sonderbericht angefertigt hatte. Wie Peter Mann, Vorsitzender des Kreissportgerichtes Hagen/Ennepe-Ruhr, bestätigt: „Der Unparteiische sei auf schlimme Art und Weise beleidigt worden und traute sich nicht mehr, eine Rote Karte zu zücken. Das kann nicht sein und geht zu weit. Ein Akteur muss obendrein wohl auch mit falschem Pass gespielt haben, was aber von uns nicht geahndet wurde. Da es bereits häufiger vorgekommen ist, dass sich dieser Verein nicht an die DFB-Ordnung gehalten hat, schob die Einzelrichterin Vanessa Aufermann nun rigoros einen Riegel vor und entschied auf Ausschluss vom Spielbetrieb.“

Faustschlag ins Gesicht

Schon am siebten Spieltag kam es in dieser Saison auf dem Sportplatz am Ostfeld gegen den TSV Fichte Hagen zu unschönen Szenen. Ein TSK-Akteur schlug einem Fichte-Spieler ins Gesicht, sah dafür die Rote Karte und bekam anschließend eine vierwöchige Sperre aufgebrummt. Diese Tätlichkeit wurde per Handyvideo aufgenommen und machte im Fußball-Kreis die Runde. Aus Sicht der Eilper kam der Täter nach seinem Faustschlag recht milde davon. „Das war ein bewusster Schlag ins Gesicht. Das gehört auf keinen Fußballplatz“, meinte damals Fichte-Abteilungsleiter Mathias Schneidmüller, der die Hohenlimburger nicht verurteilen wollte: „Wir verstehen uns gut mit ihnen. Es waren nur ein paar Idioten, die sich daneben benommen haben.“

Auch ein Eilper Kicker sah nach einem Wadentritt die gelbe Karte, es kam zu einer kurzen Rudelbildung. Für Vanessa Aufermann vom Kreissportgericht haben sich die Eintragungen der Schiedsrichter, die an den Staffelleiter gingen, summiert: „Es ging um Beleidigungen und Bedrohungen. Da mussten wir jetzt durchgreifen, um Schiedsrichter und auch Gegner zu schützen.“

Man hat inzwischen das Gefühl, dass sich dieser Verein offenbar an seine eigene Ordnung hält.
Peter Mann, Vorsitzender des Kreissportgerichtes

Sadik Kaplan, der 1. Vorsitzende von Türk Spor Kulübü Hohenlimburg bedauert, dass der Verein ins Kreuzfeuer der Kritik geraten ist: „Wir sollen immer die Schuldigen sein. Unser Akteur hatte die zweiwöchige Sperre abgesessen, dann überkreuzte sich die neue Nachricht, dass seine Sperre um weitere zwei Wochen verlängert wird.“ Dieser Fall war jedoch nicht ausschlaggebend für die Entscheidung, den Verein vom Spielbetrieb auszuschließen. Peter Mann vom Kreissportgericht sieht es mittlerweile auch als erforderlich an, dass man sich mit dem TSK mal zusammensetzt: „Man hat inzwischen das Gefühl, dass sich dieser Verein offenbar an seine eigene Ordnung hält.“

Partie für Gegner gewertet

So wurde im Vorfeld die Partie beim SC Berchum/Garenfeld abgesagt. „Diese Partie ist mit 2:0 Toren und drei Punkten für Berchum/Garenfeld gewertet worden“, bestätigt der Fußballkreis-Vorsitzende Peter Alexander. Ohnehin hat der TSK Hohenlimburg am letzten Spieltag spielfrei und steht sportlich gesehen als Absteiger bereits fest.

TSK-Vereinschef Sadik Kaplan hat den Blick nach vorn aber nicht verloren: „In der kommenden Saison wollen wir in der B-Liga mit gleichem Personal an den Start gehen.“ Über die Vorkommnisse, die vor vier Wochen im Gastspiel beim TSV Dahl zum Spielabbruch geführt haben und sogar ein Polizei-Einsatz erfolgte, verhandelt an diesem Mittwoch das Kreissportgericht.

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