Hohenlimburg. In der Hagener Fußballszene kursiert ein Video, das einen Faustschlag im Duell zwischen TSK Hohenlimburg & Fichte Hagen zeigt. Die Hintergründe.

Eigentlich ist der Zweikampf schon vorbei. Doch dann dreht sich ein Spieler vom TSK Hohenlimburg noch einmal um und schlägt seinem Gegenspieler vom TSV Fichte Hagen ins Gesicht – diese Tätlichkeit ist auf einem Handyvideo zu sehen, das in Fußball-Kreisen derzeit die Runde macht. Doch trotz des Faustschlags beim 6:2-Sieg von Fichte Hagen in der Fußball-Kreisliga A am vergangenen Sonntag wurde der Hohenlimburger nur für vier Partien gesperrt. Für seine Tätlichkeit sah er nach einer Stunde Spielzeit die glatt Rote Karte.

„Sowas gehört nicht auf den Fußballplatz. Für so eine Tätlichkeit muss er gesperrt werden und kann komplett weg. Er hat klar und bewusst einem Spieler ins Gesicht geschlagen“, verurteilt Fichtes Fußball-Abteilungsleiter Mathias Schneidmüller die Aktion. Auf dem Video ist zu sehen, wie der Fichte-Spieler nach dem Zweikampf hinfällt, derweil taumelt auch der TSK-Akteur beinahe mit zu Boden und scheint sich auf seinen Kontrahenten zu stützen. Nachdem der Hohenlimburger aufsteht und zurücklaufen will, schlägt ihn der Fichte-Spieler gegen die Wade, ehe es zum besagten Faustschlag kommt. Der Fichte-Akteur sah für die Szene die Gelbe Karte.

Rudelbildung nach Faustschlag

Nach der Szene soll es zu einer kleinen Rudelbildung gekommen sein, die sich allerdings schnell aufgelöst und harmlos gewesen sein soll. Bereits vor der Aktion soll derselbe Hohenlimburger einem Gegenspieler mit dem Ellenbogen zu Boden geschlagen haben. „Ich weiß aber nicht, ob das bewusst war“, ordnet Schneidmüller die Szene beschwichtigend ein.

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Der betroffene TSK-Spieler hat vom Kreis nun eine Sperre von vier Partien erhalten. Dass diese vergleichsweise gering ausfällt, hat mit der Begründung des Platzverweises im Spielbericht zu tun. Ein Foul, ohne den Ball zu spielen, steht dort laut Staffelleiter Dietmar Achtert. „Ich kann nur ahnden, was dort steht“, erklärt er. Das Video habe er zwar gesehen, könne darauf aber nicht viel erkennen. Tatsächlich ist das Bewegtbild sehr verpixelt und Rückennummern sind nicht zu entziffern. Zu einer höheren Strafe hätte es nur kommen können, wenn Fichte Beschwerde eingelegt hätte. Dann wäre der Fall vor das Sportgericht gegangen.

„Solche Geschichten möchte man nicht mehr sehen“, sagt Fichtes Trainer Ulrich Heidbüchel zwar, doch der Verein möchte die Sache nun auf sich beruhen lassen. „Wir haben nichts gegen Hohenlimburg, verstehen uns gut mit ihnen und wollen sie nicht verurteilen. Das waren ein paar Idioten, die sich daneben benommen haben“, sagt Abteilungsleiter Schneidmüller.

Wird der Spieler länger gesperrt?

Der TSK Hohenlimburg bedauert die Aktion seines Spielers. „Wir sind gegen Gewalt und Sport muss fair sein. Wir haben mit unserem Spieler gesprochen und schauen, was wir mit ihm nach den vier Wochen Sperre machen“, äußert sich TSK-Vorsitzender Sadik Kaplan. Möglicherweise lasse der Verein den Spieler nach der Sperre noch ein paar weitere Partien nicht auflaufen.

Neben der Aktion rund um den Schlag ist es laut Fichte zu einer Auseinandersetzung abseits des Spielfeldes gekommen. Schneidmüller: „Ich selber wurde von einem aggressiven Ordner des Platzes verwiesen. Er hat mich geschubst und mir Sachen gesagt, die ich nicht wiederholen möchte. Ich war kurz davor, die Polizei zu rufen.“ Auslöser soll eine Diskussion zwischen ihm und einem Zuschauer nach dem Schlag gewesen sein.