Essen. Die BBA Hagen verliert in Essen und verpasst den Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB knapp. Das sagen Trainer und Geschäftsführer nach dem Spiel.

Es war das „Alles oder nichts“-Spiel für die Basketballer der BBA Hagen. Im letzten Finalduell der 1. Regionalliga West hatten die Eilper die Chance auf den Aufstieg in die 2. Basketball-Bundesliga ProB. Am Ende sollte dieser Traum nicht wahr werden, die Hagener mussten sich den in der Saison daheim noch unbesiegten ETB Miners aus Essen mit 81:94 (40:50) geschlagen geben. Was bleibt, ist dennoch die Erkenntnis, die beste Mannschaft der Liga in einem packenden Finale in die Bredouille gebracht zu haben.

Ich bin unheimlich stolz, darauf, was das Team und die Coaches geleistet haben.
Kosta Filippou, BBA-Geschäftsführer

Entsprechend hatte BBA-Geschäftsführer Kosta Filippou trotz der Niederlage nur positive Worte für die Leistung des Teams in der gesamten Saison übrig: „Ich bin unheimlich stolz, darauf, was das Team und die Coaches geleistet haben. Am Ende hätte alles passen müssen, aber wir haben den Favoriten zum Wanken gebracht. Für uns ist das ein Prozess, der dieses Jahr eine Wahnsinnsentwicklung genommen hat.“

Überragender Sieg in Eilpe

Dass es überhaupt zum entscheidenden dritten Spiel kam, ist den Hagenern hoch anzurechnen. Erst am Freitagabend machten die Kodiaks vor mit 700 Zuschauern ausverkaufter Hütte den 1:1-Ausgleich in der Playoff-Serie klar. Rund sieben Minuten vor dem Ende lag die BBA noch mit 46:58 hinten, die Essener galten schon als sicherer Meister. Von wegen! Aufopferungsvoll kämpfende Eilper trafen in der Schlussphase einen Wurf nach dem anderen. Und als Finn Philipp seinen zweiten Dreier innerhalb einer Minute zum 71:65 versenkte, war die Otto-Densch-Halle endgültig in Ausnahmezustand versetzt. Die Miners kamen zwar noch einmal auf 71:72 heran, doch ungeheure Nervenstärke von Shawn Scott und Dusan Ilic an der Freiwurflinie sicherten den 76:71-Heimsieg und zwangen den Titelfavoriten so ins alles entscheidende Spiel.

BBA-Spielmacher Shawn Scott zieht gegen Miners-Center Dzemal Selimovic zum Korb.
BBA-Spielmacher Shawn Scott zieht gegen Miners-Center Dzemal Selimovic zum Korb. © WP | Michael Kleinrensing

Rund 200 Hagener machten sich am Sonntagmittag auf den Weg in die Sporthalle Am Hallo Essen, in der Hoffnung, dieses eine letzte Spiel noch irgendwie für sich entscheiden zu können. Der Start in die Partie dämpfte allerdings gleich die Hoffnungen der mitgereisten Fans. Nach fünf Minuten waren die Miners schon mit 14:3 in Front. Den frühen Rückstand liefen die Kodiaks dann die gesamte Spielzeit über hinterher. Ähnlich wie am Freitag gingen besonders in der Anfangsphase zu viele Würfe, darunter einfache Korbleger, daneben.

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Nach dem ersten Viertel steigerten sich die Gäste, angeführt von ihrem wieder einmal überragenden Topscorer Shawn Scott (35 Punkte), und sahen sich beim 40:50-Halbzeitstand noch in Lauerstellung. Doch das Momentum wollte nie ganz aufseiten der Hagener kippen, auch weil die Miners unterm Korb deutlich agiler waren und insgesamt 16 Rebounds mehr holten. Zudem waren die Gastgeber effektiver von der Dreierlinie: Während die Essener 13/27 Dreier versenkten, stand bei den Hagenern eine Quote aus der Distanz von 8/30.

Die Qualität siegt

Sieben Minuten vor dem Ende hieß der Rückstand aus Hagener Sicht 68:79. Es machten sich Erinnerungen an Freitagabend breit, als man in genau dieser Zeit noch zwölf Punkte aufholte. Die Geschichte sollte sich jedoch nicht wiederholen, mit dem Heimvorteil im Rücken spielte der Favorit das Schlussviertel souverän herunter. Alle Bemühungen der Kodiaks blieben unbelohnt. „Wir haben nie aufgehört zu kämpfen, aber manchmal siegt die Qualität. Sie haben viele erfahrene Spieler und immer eine Lösung gefunden“, befand BBA-Coach Tome Zdravevski, dass der Aufstieg der Essener gerechtfertigt ist.

Im zweiten Finalspiel in Eilpe konnte die BBA auf reichlich Support setzen - auch vom Nachwuchs.
Im zweiten Finalspiel in Eilpe konnte die BBA auf reichlich Support setzen - auch vom Nachwuchs. © WP | Michael Kleinrensing

Der Weg geht bei der BBA trotzdem weiter in die richtige Richtung. Neben der Enttäuschung über das verlorene Finale überwog bei Zdravevski der Stolz auf sein noch junges Team: „Der Aufstieg war nicht der Plan. Wir wollten gucken, wie weit wir kommen und auf einmal stehen wir auf dem zweiten Platz. Ich bin froh über diese Entwicklung.“

Statistik

BBA Hagen: Abrams (18), Philipp (3), Orthen (0), Ilic (1), Springer (0), Scott II (35, 8 Rebounds), Nedzinskas (6), Gerdes (0), Ohrmann (0), Dresel (9), Agyapong (1), Tjon Affo (8).

Topscorer Essen: Andrew, Selimovic (je 22), Khartchenkov (16).

Zuschauer: 2.247.