Herdecke. Die Konkurrenz patzte, die HSG Herdecke/Ende II nutzte es zum Aufstieg. Wie Aufstiegscoach Böbel sein Team sieht und die Zukunft plant:
Die über eine halbe Saison die Handball-Landesliga anführende Erste der HSG Herdecke/Ende verpasste den Aufstieg als Tabellenzweiter, die Reserve des Vereins machte es dagegen besser. Mit dem 35:16 (16:9)-Sieg beim TV Hasperbach machte das Team um Torjäger Yannik Matthee in der Kreisliga Meisterschaft und Bezirksliga-Aufstieg perfekt. Bereits am vorletzten Spieltag, weil die bisher hartnäckigen Rivalen TG RE Schwelm II (29:33 bei SG TuRa Halden-Herbeck) und HSG ECD Hagen (26:32 gegen VfL Eintracht Hagen V) tags zuvor überraschend verloren hatten. Am Sonntag im Heimspiel gegen Selbecker TS II (15 Uhr) können die Herdecker in der Bleichsteinhalle nun ausgiebig feiern statt noch um den Titel und Aufstieg zittern zu müssen. Über Team, Saison und Perspektiven sprach die Lokalsportredaktion mit Trainer Donald Böbel, der die HSG Herdecke/Ende II seit etlichen Jahren betreut.
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Hallo Herr Böbel, wie haben Sie den unerwarteten Titelgewinn schon am vorletzten Spieltag erlebt?
Donald Böbel: So war das nicht geplant, wir wollten eigentlich am nächsten Sonntag Meister werden. Ich hätte nicht gedacht, dass gleich unsere beiden Konkurrenten verlieren. Aber bei Eintracht Hagen weiß man ja nie, wer aufläuft, das haben wir ja auch schon zu spüren bekommen. Und unser Spiel in Haspe war auch nicht besonders gut, denn der Gegner war ganz schwach und eigentlich kein Maßstab.
Aber gefeiert wurde doch trotzdem?
Ja, nach vier Jahren haben wir endlich diesen Schritt geschafft. Dabei gab es in der Kreisliga genug selbsternannte Favoriten, die noch nicht einmal unter die ersten Vier gekommen sind. Direkt nach unserem Spiel sind wir in die Bleichsteinhalle gefahren und sind nach dem Landesliga-Spiel der Ersten gegen die SG Menden Sauerland Wölfe II geehrt worden. Die erste Mannschaft hat für uns Spalier gestanden, fast alle Zuschauer sind geblieben. Das war schon schön. Und ich bin stolz wie Oskar auf meine Jungs.
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Woran liegt es denn, dass Ihr Team mit bisher 18 Siegen und nur drei Niederlagen die Kreisliga dominiert?
Das ist schon eine eingeschworene Mannschaft, fast alle Spieler habe ich von der Jugend auf trainiert. Keiner neidet dem anderen, wenn der länger spielt. Mit Marvin Hüser haben wir den klar besten Torhüter der Liga, gemeinsam mit Robin Schäfer das beste Gespann. Wobei Schäfer wohl leider länger ausfällt, er hat sich letzte Woche den Schienbeinansatz gebrochen und Bänder gerissen, am Dienstag wird er operiert. Mit Yannik Matthee haben wir einen überragenden Kreisläufer, Simon Hewig als wurfstarker Halblinker ist auch nicht schlecht.
Bleiben denn alle und spielen in der nächsten Saison auch im ersten Bezirksliga-Jahr für die HSG Herdecke/Ende II?
Bei uns wechselt keiner, auch wenn es genügend Angebote gab. Wir sind aber eine Reserve, da muss man immer damit rechnen, dass Spieler hochgezogen werden. Wenn etwa ein Junge wie Yannik Matthee den Sprung schafft, dann gönne ich es ihm, aber für uns wäre es eine enorme Schwächung. Auf der Position von Simon Hewig hat die Erste zum Glück mit Dominik Spannekrebs aus der 3. Liga einen sehr starken Spieler verpflichtet. Ein, zwei A-Jugendliche möchte ich ganz gern in den Kader einbauen, zwei, drei Ältere gehen vielleicht, Lucas Knieling geht aus beruflichen Gründen nach Hamburg.
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Mit welchen Perspektiven gehen Sie und das Team dann in die Bezirksliga?
Das nächste Jahr wird hart genug, da kommen ja viele Vereine aus der Landesliga herunter. Da wird es für uns wohl nur um den Klassenerhalt gehen.