Hagen. Der Basketball-Bundestrainer Gordon Herbert äußert sich zum Aufstiegsdilemma von Phoenix Hagen. Und gibt einen Tipp ab, wer ProA-Meister wird.

Bei den Heimspielen von Phoenix Hagen sitzt er in der letzten Reihe der VIP-Tribüne. Wahrscheinlich, weil er nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte. Ruhig sitzt er da, jubelt nicht, er beobachtet und nippt zwischendurch an seinem Trinkbecher. Dennoch darf man den Basketball-Bundestrainer Gordon Herbert als Hagener Edelfan bezeichnen - spätestens, seitdem er beim ersten Playoff-Spiel gegen die Kirchheim Knights doch tatsächlich ein Playoff-Shirt von Phoenix trug.

„Es ist ein wundervoller Ort, um Basketball zu schauen. Die Emotionen und die Energie in dieser Halle sind überragend“, sagte der Weltmeister-Trainer, der in Hagen lebt, weil der Deutsche Basketball Bund (DBB) seinen Sitz in der Volmestadt hat. Womit Phoenix ihn in dieser Saison beeindruckt hat? „Wie das Team als Team gespielt hat. Es ist sehr gut gecoacht. Und die Fans, die diese großartige Atmosphäre herstellen“, lobte Herbert im Interview mit dem Streamingsender Sportdeutschland.tv.

Aufstieg schwer planbar

Gewissermaßen legte „Gordie“ dann aber den Finger in eine Wunde: Er sei „ein bisschen enttäuscht, dass Hagen nicht um eine BBL-Lizenz mitspielt. Es ist sehr schwer aufzusteigen und ein Aufstieg ist schwer zu planen.“ Phoenix hatte aus „Vernunft und Nachhaltigkeit“ entschieden, in diesem Jahr noch keinen Aufstieg wahrzunehmen, selbst wenn sich die Mannschaft sportlich fürs Basketball-Oberhaus qualifizieren sollte, erklärte Phoenix-Geschäftsführer Martin Schmidt. Der Klub sei wirtschaftlich noch nicht so weit.

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Bei der Frage nach dem ProA-Meister tat sich Gordon Herbert schwer. Trier und Gießen sehe er als Favoriten, doch er wünsche Hagen die Meisterschaft. „Aber es kommt auch auf die Verletzungen an und auf den Shooter, der aktuell in den Staaten ist(Brock Mackenzie; Anm. d. Red.).“