Hagen. Prominente Glückwünsche: Einer der umtriebigsten Handball-Trainer Deutschlands zollt dem VfL Eintracht Hagen höchsten Respekt.

Mit dem Sieg gegen den 1. VfL Potsdam hat sich der VfL Eintracht Hagen in der 2. Handball-Bundesliga Respekt verschafft. Der wohl prominenteste Gratulant war nach dem gewonnenen Spiel der Trainer des gegnerischen Teams. Potsdam-Coach und Handball-Ikone Bob Hanning zollte der Eintracht um Trainer Stefan Neff höchsten Respekt.

Seine Aussagen in der Pressekonferenz nach dem Spiel am Freitagabend, das die Eintracht souverän mit 37:33 für sich entschied, klingen tatsächlich sogar ziemlich unterwürfig für einen Tabellenführer, der auf dem besten Weg ist, in die 1. Handball-Bundesliga aufzusteigen. Seine Worte bedeuten aber in erster Linie eine Geste des Respekts: „Der Sieg ist absolut verdient. Wir haben nicht den Hauch einer Chance gehabt, über 60 Minuten heute das Spiel zu gewinnen. Wir waren in allen Bereichen unterlegen, was für mich zum Teil erstaunlich war“, sagte Hanning mit Blick aufs Spiel.

Bob Hanning verneigt sich vor Eintracht Hagen

Bei seinem Team bemängelte Hanning etwa das zu nachlässige defensive Zweikampfverhalten und das uneffiziente Überzahlspiel der Potsdamer, wollte aber keineswegs die Leistung der Eintracht herunterreden: „Sie haben es mehr gewollt. Sie waren heute in allen Belangen bereiter. Und ich sage nicht, dass wir schlecht gespielt haben. Die Ursache war heute allein die tolle Leistung von Hagen und darauf könnt Ihr stolz sein“, führte der ehemalige Vize-DHB-Präsident anschließend weiter aus.

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Diese Worte des prominenten Handball-Trainers sind für die grün-gelbe Seele eine Streicheleinheit der besonderen Art. Sein Gegenüber Stefan Neff machte aber klar: „So einfach war das für uns heute nicht. Aber ich habe vor dem Spiel in der Kabine gesagt: wenn nicht jetzt, wann dann. Wir sind momentan einfach von Selbstvertrauen beseelt und wir sind aktuell die vielleicht formstärkste Mannschaft der 2. Handball-Bundesliga“, konstatierte der Eintracht-Trainer, der vor allem die Leistung von Tobias Mahncke hervorhob.

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Der 39-jährige Torwart-Routinier war wegen der Verletzung von Maurice Paske ins VfL-Aufgebot gerückt und kam nach wenigen Minuten für Mats Grzesinski aufs Feld, der bis dato kaum einen Finger an den Ball bekommen hatte. Die Einwechslung erwies sich als gute Entscheidung, denn Mahncke, nominell nicht mehr aktiver Spieler, avancierte zu einem der Matchwinner des Top-Spiels.

Seine acht Paraden waren das Fundament für den Sieg, den man in Hamm und Bietigheim sicher mit Sorgenfalten zur Kenntnis genommen hat. Denn durch den Sieg am Freitagabend hat die Eintracht den Aufstiegskampf nicht nur in der Spitze spannender gemacht. In eigener Sache sozusagen. Drei Punkte auf Hamm, fünf Punkte auf Bietigheim - man kann sagen: Die Eintracht greift immer aktiver ins Rennen um jene zwei Plätze ein, die in die 1. Handball-Bundesliga führen.