Herdecke. Der TuS Esborn eilt Richtung A-Liga, die TSG Herdecke geht wohl leer aus. Warum es statt drei nur noch zwei Aufstiegsplätze gibt:
Die Frage nach der besten Frauenfußball-Mannschaft im Ruhrtal ist beantwortet. Im Derby der Kreisliga B gewann der TuS Esborn, schon daheim in der Hinrunde 3:1-Sieger, auch das Rückspiel bei der TSG Herdecke mit 5:2 (2:2). Aufstiegsrang zwei haben die jungen Esbornerinnen vor dem Saisonendspurt nun nahezu sicher, ein bisschen schaut man auch noch auf den Meistertitel Dagegen muss die TSG die Hoffnungen auf den Sprung in die A-Kreisliga fast schon begraben. Auch weil es plötzlich nur noch zwei statt drei Aufsteiger in der Fußball-Kreisliga B Hagen/Dortmund gibt.
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Mit dem Endergebnis war TuS-Coach Alex Lanwehr zufrieden, mit der Steigerung seines Teams nach dem Wechsel auch. „In der ersten Halbzeit haben wir zwei Geschenke verteilt, Herdecke ist nur zweimal vor unser Tor gekommen“, monierte er. Denn so glich die TSG die jeweilige Esborner Führung durch Annabel Nölle (13.) und Jannike Rudat (21.) durch einen Elfmeter von Michelle Mohring (18.) und Torjägerin Laura Vanessa Wolf (43.), die einen zu kurzen Rückpass zu TuS-Torhüterin Luna Gerstenberger nutzte, aus. „In der Halbzeit haben wir dann umgestellt auf Dreierkette und waren überlegen“, sagte Lanwehr, „da hätten wir auch noch höher gewinnen können.“ Auch so ließen Joline Reile (50.), erneut Nölle (68.) und Almina Oglakci (77.) die Gäste mit ihren Toren wegziehen, TSG-Torhüterin Fiona-Annika Pramor verhinderte weitere Gegentreffer.
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„Wenn meine Mannschaft ins Spielen kommt, kann sie auch höher spielen als Kreisliga A“, ist Alex Lanwehr überzeugt. Mit 28 Punkten aus elf Spielen hat das in dieser Saison aus der A-Juniorinnen-Kreisliga neu gemeldete Esborner Frauenteam Austiegsplatz zwei vor den letzten fünf Partien schon fast sicher, das Polster auf die Verfolger TuS Eichlinghofen II (22 Punkte, 13 Spiele), die TSG Herdecke (21, 12 Spiele) und BV Viktoria Kirchderne (20, 11 Spiele) ist üppig. Eher schaut man da auf den bisher makellosen Spitzenreiter Westfalia Dortmund 2022 (36, 12 Spiele), gegen den man beim 1:3 in Esborn die einzige Niederlage kassierte. „Wir sind heiß auf Westalia Dortmund“, traut Lanwehr seinem Team die Revanche zu: „Aber wir müssen noch jemanden finden, der gegen sie unentschieden spielt.“
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Platz zwei und den Aufstieg in die Kreisliga A will man in Esborn auf jeden Fall. „Rein sportlich ist das das elementare Ziel, aber wir wollen uns auch fußballerisch weiterentwickeln und Talent fördern“, sagt Lanwehr, der in seinem Team das Potenzial für höhere Spielklassen jenseits der Kreisliga sieht. In Esborn sei sein 2022 vom SV Bommern zum Böllberg gewechseltes Team „total integriert“, das habe stark zu den Erfolgen dieser Saison beigetragen, als man in der Halle bei Hagener und Dortmunder Kreismeisterschaften gegen höherklassige Gegner weit kam. „Und während in dieser Saison schon fünf Mannschaften aus unserer Liga zurückgezogen haben, haben wir auch in der Rückrunde größeren Zulauf“, sagt er. Jüngstes Beispiel sei Jannike Ruddat, die zuletzt nahe der niederländischen Grenze spielte, und die gegen die TSG erstmals traf.
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Während Esborn in der Saison 2024/2025 höchstwahrscheinlich eine Klasse höher spielt, ist das für die TSG Herdecke plötzlich sehr schwer geworden. „Wir haben von der ersten bis zur letzten Minute gekämpft, das ist entscheidend“, rief Trainer Patrick Nahus am Bleichstein das Team nach der Derby-Niederlage zusammen und verwies auf die noch ausstehenden vier Saisonpartien: „Fehler passieren, wir müssen für das nächste Spiel daraus lernen.“ Rang drei, der lange im Amateurfußball-Portal „Fussball.de“ als dritter Aufstiegsplatz gekennzeichnet war, wäre für die TSG noch gut erreichbar. Aber nun sind nur noch die ersten beiden Teams in der Tabelle - eben Westfalia Dortmund und TuS Esborn - als Aufsteiger grün markiert. „Bei einer Sitzung mit dem Fußballkreis Dortmund vor drei Wochen wurde festgestellt, dass es gemäß der Aufstiegsrichtlinien nur zwei Aufsteiger gibt“, erklärte Staffelleiter Michael van Osten, die farbliche Kennzeichnung mit drei Aufsteigern sei „dummerweise vom System so vorgegeben.“ Zur Klarstellung habe er nun rechtzeitig vor der Saisonendphase bei Platz drei die Farbe herausgenommen. Womit er unter anderem die TSG kalt erwischte: „Ich bin überrascht, wir sind immer von drei Aufsteigern ausgegangen“, reagierte Klubchef Markus Requardt.
Zwei Chancen aufs Pokalfinale
Die Fußballmädchen der TSG Herdecke haben erneut die Chance, in zwei Kreispokal-Endspiele zu erreichen. Im Halbfinale gastieren die D-Juniorinnen des Vereins am Mittwoch um 18 Uhr beim FFC Ennepetal, parallel dazu erwarten die C-Juniorinnen am Bleichstein ebenfalls um 18 Uhr die Mannschaft von Kreisliga-Tabellenführer SF Westfalia Hagen. Die Endspiele sind für den 1. Mai terminiert.