Warstein/Herdecke. War es das schon mit den Aufstiegschancen der HSG Herdecke/Ende? In Warstein ließ man sich mit robuster Härte den Schneid abkaufen:

War es das schon für die HSG Herdecke/Ende im Kampf um den Oberliga-Aufstieg? Im Auswärtsspiel beim VfS 59 Warstein brach der Tabellenzweite der Handball-Landesliga 4 nach guter erster Hälfte ein und kassierte eine 24:32 (14:11)-Schlappe, während Spitzenreiter TV Westfalia Halingen bei Teutonia Riemke deutlich mit 38:27 (22:14) siegte und den Vorsprung auf drei Punkte ausbaute. Den direkten Vergleich haben die Halinger zudem gewonnen. „Bei uns im Verein wird ohnehin nicht mehr über den Aufstieg gesprochen, wir setzen uns die Ziele mit Blick auf die neue Saison“, betonte HSG-Trainer Stefan Rust, während Halingens Coach Kai Harbach bekannte: „Der Blick auf die Tabelle ist natürlich sehr schön. Doch ich warne vor Übermut.“ Denn sein Team muss demnächst bei den heimstarken Warsteinern antreten.

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Wie schwer es in der Dreifachsporthalle in Warstein zu spielen ist, davon bekam die HSG Herdecke/Ende einen nachhaltigen Eindruck. Vor der beeindruckenden Kulisse von mehr als 300 Zuschauern in ausverkaufter Halle konnten die Gäste in der ersten Hälfte ihren Plan noch durchbringen, verteidigten mit defensiver 6:0-Deckung gut und mussten nur elf Gegentore hinnehmen. Beim 14:10 kurz vor der Pause führten sie mit vier Toren, besonders Gero Neuhoff wurde vom quirligen Olivier Niederquell immer wieder gut in Szene gesetzt. Wobei Niederquell selbst sich seine Torerfolge immer wieder hart erarbeiten musste, wie Stefan Rust berichtete. „Beim ersten Durchbruch bekam er einen Hüftcheck, beim zweiten wurde er auch hart angegangen und erhielt einen Siebenmeter, beim dritten hatte er eine Hand im Gesicht“, berichtete Rust, „da hätte man auch eine Rote Karte ziehen können, doch Warsteins Lars Schmidt erhielt nur eine Zweiminutenstrafe. Ein Schlüsselszene.“

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Denn nach dem Wechsel ließen sich die Gäste von der „aggressiven Deckung der Warsteiner“ (Rust) zunehmend beeindrucken. „Mit solchen Aktionen wurde unseren Rückraumspielern der Mut genommen. Es war diese Körperlichkeit, die uns den Schneid abgekauft hat“, sagte Rust: „Anscheinend war das ein Tacken zu hart für uns.“ Auch Kreisläufer Max Rust konnte sich kaum in Szene setzen. „Das Niederreißen von hinten wurde selten geahndet. Gefühlt haben wir so nicht nur gegen Warstein, sondern auch gegen die Schiedsrichter gespielt.“ Und da die Herdecker das defensive Niveau der ersten Hälfte nicht halten konnten, führte man beim 19:18 durch Niklas Rust (42.) letztmals, sechs Minuten später lag man mit 20:25 hinten. Rust: „Und dann hat sich Warstein in einen Rausch gespielt.“

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HSG Herdecke/Ende: Lukas Mehlwitz, Stefan Goldkuhle; Gero Neuhoff (11/6), Felix Drescher (5), Maximilian Rust (3), Niklas Rust (2), Oliver Niederquell (2), Luca Dannemann (1), Luc Herold, Tim Förster, Max Wettläufer, Yannik Matthee, André Jung. Beste Werfer VfS Warstein: Lars Schmidt (8), Florian Hoeck (7), Joel Krischer (6/4), Philip Schröder (5).