Herdecke. Nach Sieg drei unter Stefan Rust liegt Herdecke nur einen Punkt hinter dem Ersten. Warum man aber nicht mehr auf den Aufstieg blickt:

Unter Coach Stefan Rust hat sich Handball-Landesligist HSG Herdecke/Ende nach dem Durchhänger zum Rückrundenstart stabilisiert. Beim souveränen 33:21 (15:7)-Erfolg gegen die HSG Hohenlimburg gelang den Herdeckern in der Bleichsteinhalle der dritte Sieg im dritten Spiel unter Leitung des bis Saisonende fungierenden Interimstrainers. Auf Rang zwei bleiben die Herdecker (30:6) mit einem Punkt Rückstand Spitzenreiter TV Halingen (31:5) im Nacken, spätestens nach dem 44:34-Sieg des VfL Eintracht Hagen III im Verfolgerduell beim bisherigen Tabellendritten TuS Volmetal II - beide Teams (je 24:12) liegen nun sieben bzw. sechs Zähler hinter Halingen und Herdecke zurück - entwickelt sich ein Zweikampf an der Tabellenspitze.

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Zurück lagen die Herdecker gegen die abstiegsgefährdeten Hohenlimburger nie, zum 2:2 (3. Minute) glichen die Gäste durch Jonas Bovensmann letztmals aus. Danach setzte sich das Rust-Team kontinuierlich über 9:4 (13.) und 12:5 (21.) ab, auch als die Hohenlimburger auf 12:7 verkürzten, stellte der starke Oliver Niederquell mit drei Treffern bis zur Pause die Verhältnisse schnell wieder klar. „Es war ein komisches Spiel, in dem wir gefühlt 20 freie Würfe vergeben haben“, sagte Stefan Rust: „Aber wir sind nie in Gefahr geraten, das Spiel zu verlieren.“ Zumal die Gäste vor dem Pausenpfiff Spieler Lukas Wetzel, der Herdeckes Rechtsaußen Gero Neuhoff rüde stoppte, durch eine Rote Karte verloren. Eine Szene, die kurz für Aufregung auf dem Parkett sorgte, worauf die Schiedsrichter mit Verwarnungen und drei weiteren Zweiminuten-Strafen reagierten.

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Nach dem Wechsel war beim 17:7 durch Max Rust (34.) der Herdecker Vorsprung erstmals zweistellig, doch Hohenlimburg kam nach dem 23:11 wieder auf 23:15 (46.) heran. Erst in den letzten sechsten Minuten, als die Herdecker kein Feldtor mehr zuließen, zog der Favorit von 28:20 auf 33:20 endgültig davon. Auch weil mit Tim Förster und dem aus der zweiten Mannschaft angesichts der Ausfälle von Luca Dannemann (krank) und Matthis Hofmann (Knieverletzung) hochgezogenen Simon Hewig Spieler von der Bank trafen. „Wir haben breit verteilt die Tore erzielt“, freute sich Stefan Rust über ein ausgeglichenes Team, das gerade defensiv überzeugte: „Wir haben uns in den letzten Wochen die Basis dafür erarbeitet, dass wir stark in der Deckung stehen und gut in unsere Gegenstöße kommen. Jetzt müssen wir sehen, dass wir uns in der Offensive steigern und nicht so viele Chancen vergeben.“

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Wir haben uns in den letzten Wochen die Basis dafür erarbeitet, dass wir stark in der Deckung stehen und gut in unsere Gegenstöße kommen.
Stefan Rust - Trainer HSG Herdecke/Ende

Auf Spitzenreiter Halingen - zuletzt weder bei Verfolger Volmetal (36:32) noch im Derby bei der SG Menden Sauerland II (36:35) gestolpert - und den möglichen Aufstiegsplatz, das betonte der HSG-Trainer, würde sein Team trotz des nur knappen Rückstands in der Tabelle und noch acht Spieltagen gar nicht so sehr blicken. „Natürlich kann auch Halingen noch verlieren, doch daran glaube ich nicht“, sagt Stefan Rust: „Das Thema Aufstieg haben wir im Grunde nach den Niederlagen gegen Halingen und Volmetal abgehakt. Wir haben es nicht in der eigenen Hand.“

HSG Herdecke/Ende: Stefan Goldkuhle, Lukas Mehlwitz (1); André Jung (4), Oliver Niederquell (6), Maximilian Rust (3), Luc Herold (3), Niklas Rust (2), Felix Drescher (2), Tim Förster (4), Quentin Münch (1), Gero Neuhoff (5/2), Simon Hewig (2).