Hagen/Hamm. Auch die ETB Miners können die BBA Hagen in der Otto-Densch-Halle nicht bremsen. Haspe 70 hat in Hamm „im Grunde nur zwei Spieler auf dem Platz“.
Zwölf Siege in Folge, und der aktuellste auch noch gegen den Spitzenreiter: Die BBA Hagen bleibt das heißeste Team der 1. Basketball-Regionalliga. Der SV Haspe 70 musste am vorletzten Spieltag im Kampf um die Playoffs einen Rückschlag verkraften.
BBA Hagen - ETB Miners 96:82 (49:54). „Gut“ oder „zufrieden“ sind in der Regel die Adjektive, die BBA-Trainer Tome Zdravevski wählt, wenn er seine Mannschaft lobt. Manchmal auch „richtig gut“. Die zweite Halbzeit gegen den top besetzten Tabellenführer aus Essen verlief aus seiner Sicht aber sogar „perfekt“. Hört hört!
Grund für Zdravevskis Superlativ war die Hagener Defensivleistung in den zweiten 20 Minuten, als die Miners nur auf überschaubare 28 Punkte kamen. Dem Essener Spielaufbau ließ man nach einer eher schwachen Verteidigung in der ersten Hälfte kaum noch Luft zum Atmen. „Die Jungs haben in der Defense richtig hart gearbeitet“, lobte Zdravevski. Offensiv ragte wie immer Shawn Scott II heraus, dessen Statistiken stark denen von Luka Doncic ähneln: 30 Punkte, 16 Rebounds und 10 Assists. Überdies punkteten auch Quincy Tjon Affo, Alex Kortenbreer, Vytautas Nedzinskas und Youngster Dusan Ilic zweistellig.
Beinahe hätte die BBA auch noch den direkten Vergleich für sich entschieden (Essen gewann das Hinspiel mit 97:77) und die Tabellenspitze erklommen. In der letzten Minute lagen Scott und Co. mit 94:76 vorne, aber die finalen beiden Angriffe schlugen fehl. Das dämpfte die Stimmung in der Otto-Densch-Halle aber keineswegs: Rund 450 Zuschauer feierten die Kodiaks für den zwölften Sieg im zwölften Heimspiel. Und dass jetzt auch Titelfavorit Essen bezwungen wurde, erhöht zusätzlich das Eilper Selbstbewusstsein. „Die Jungs wissen, dass sie sie schlagen können“, sagte Zdravevski mit Blick auf ein mögliches Wiedersehen in den Playoffs.
Am letzten Spieltag trifft die BBA auswärts auf den BSV Wulfen (Samstag, 16. März, 20 Uhr). Bei einem Sieg und gleichzeitiger Niederlage Essens gegen Grevenbroich könnten die Hagener noch auf Platz eins vorrücken.
BBA: Abrams (6), Philipp, Orthen, Ilic (11), Springer, Scott II (30, 16 Rebounds, 10 Assists), Jürgens, Nedzinskas (10), Dresel (8), Agyapong (5), Tjon Affo (15), Kortenbreer (11).
TuS 59 Hamm Stars - SV Haspe 70 67:54 (28:19). „Das Spiel war ekelhaft. Es tat weh, es anzuschauen. Aber es war von beiden Seiten keine gute Basketballkost“, sagte der ernüchterte Haspe-Headcoach Michael Wasielewski nach der Partie gegen Hamm: „Zur Halbzeit stand es 28:19, das sagt schon alles aus. Wie willst du so ein Spiel gewinnen?“
Die Gründe für die Niederlage waren vielfältig, vor allem aber war die Offensive der 70er am Samstagabend ein Totalausfall: „Wir haben nicht intensiv genug gespielt. Wir hatten eine miserable Wurfquote. Das war von beiden Teams kein Regionalliga-Niveau“, befand Wasielewski. Lediglich Jalen Fouda und Alejandro Rubiera Raposo präsentierten sich in solider Form. Der Rest des Haspe-Aufgebots, so räumt Wasielewski ein, sei ein Totalausfall gewesen: „Wir hatten gestern im Grunde nur zwei Spieler auf dem Platz. So vernichtend das auch klingt, es ist leider die Wahrheit.“
Die Niederlage bedeutet für die Hasper, dass sie nun vorläufig aus dem Playoff-Tableau raus sind. Am letzten Spieltag hat der SV am 14. März ab 20.15 Uhr in der Rundturnhalle Haspe gegen Herten die letzte Gelegenheit, um die Saison in die Verlängerung zu bringen: „Hätten wir gestern schon gewonnen, wären wir sicher in den Playoffs. Aber hätte, hätte, Fahrradkette – so ist es nun mal im Sport. Wir schauen nach vorne und die Saison ist für uns noch nicht vorbei“, sagt Wasielewski, der mit seinem Team aber auf Niederlagen von Grevenbroich oder Hamm angewiesen ist.
Haspe 70: Iloanya (8), Bambullis, Vrencken (4), Rubiera Raposo (16), Fouda (17), Krall (6), Dia (2), Omorodion, Nürenberg, Vasiliu (1), Eyimofe.