Herdecke. Der Landesligist schwächelt nach dem Trainerwechsel noch und muss sich ordnen. Der nächste Gegner, Riemke, ist schwer einzuschätzen.
In der Tabelle steht die HSG Herdecke/Ende nach einer überzeugenden Hinserie oben in der Landesliga. Sogar weiter auf Rang eins – bei einem Spiel mehr als der Tabellenzweite TV Westfalia Halingen. Doch zuletzt bröckelte die Leistung. Nach dem Rücktritt von Dustin Buff muss sich die Sieben von Interimstrainer Stefan Rust noch weiter ordnen, um wieder auf ihr Level zu kommen. Der nächste Gegner, SV Teutonia Riemke, ist kein leichter (Samstag, Anwurf: 19.15 Uhr). Selbst wenn die Erinnerungen aus dem Hinspiel mehr als positiv sind.
Rust war Ende September als Zuschauer mit dabei, als die HSG zuhause am Ende eindrucksvoll mit 39:24 gewann und dabei so viele eigene Tore wie bislang in keinen anderen Spiel der Saison warf. Der Trainer sagt aber direkt: „Das werden wir beim Auswärtsspiel nicht in der Form wiederholen können.“ Damals war das Tempospiel am Ende ein Schlüssel zum Erfolg, viele Gegenstöße trieben das Ergebnis in die Höhe. Mit Lukas Mehlwitz hatte Herdecke außerdem einen sehr gut aufgelegten Torhüter zwischen den Pfosten. „Diesmal sind die Karten neu gemischt. Wir müssen uns noch neu sortieren. Es ist noch nicht wieder alles bei 100 Prozent“, merkt Rust an.
Stefan Rust zollt Teutonia Riemke Respekt
Er zollt den Bochumern zudem Respekt: „Sie haben ein paar Spieler in ihren Reihen, die früher in höheren Ligen aktiv waren. Ihre Deckung ist mit der in der Regel 6:0 gewählten Formation sehr kompakt und die Torhüter gut.“ Stichwort Deckung, an der Rust im Moment weiter arbeiten möchte: Idealerweise kann die HSG die Abwehrleistung aus dem Hinspiel wiederholen und aus dem Tempospiel heraus aus allen Positionen die Bälle ins Netz katapultieren. Doch sonst gibt sich der Interimscoach eher verhalten.
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Zu viel möchte er nicht verändern: „Wir sind mitten in der Saison. Jetzt auf Reset zu drücken macht meiner Meinung nach keinen Sinn. Die Jungs sollen weiter ihre Leistung bringen. Sie müssen noch griffiger stehen und ein bisschen mehr Druck ausüben.“ Und: Das Wort „Aufstieg“ ist derzeit kein Thema, zumindest nicht im Vordergrund. „Im Training wird nicht darüber gesprochen“, erzählt Rust. Er verweist im selben Zug noch einmal auf die Niederlagen gegen die Mitkonkurrenten an der Tabellenspitze. Auch gegen den Drittletzten, den TV Lössel, war die Leistung beim 27:22-Sieg nicht überzeugend.
Die Personalsituation ist etwas schwierig. Der Sohn des Trainers, Max, ist angeschlagen, verletzt fehlt weiterhin Matthis Hofmann aufgrund von Knieproblemen. Torhüter Lukas Mehlwitz muss eventuell arbeiten, der neue Keeper Stefan Goldkuhle befindet sich wie auch Oliver Niederquell im Urlaub.