Herdecke. Bei den Nachwuchs-Landesmeisterschaften in eigener Halle präsentieren sich TSG-Ringer stark. Die Ausrichtung bedeutete viel Aufwand.

Nicht nur auf den Matten wurde am vergangenen Wochenende in der Bleichsteinhalle gerungen. Auch jeder freie Platz außerhalb des Geschehens war begehrt. Die TSG Tigers Herdecke hat die Landesmeisterschaften im Ringen ausgerichtet und das in verschiedenen Altersklassen der Jugend. Dabei haben auch einige Nachwuchsringer der TSG selbst auf sich aufmerksam gemacht.

Der Ausrichter spricht von einem Kraftakt, nicht nur mit Blick auf das sportliche Geschehen. Denn im Hintergrund musste so einiges organisiert werden, um die Meisterschaften ohne Probleme ausrichten zu können. Pressewart Recep Mercan nennt unter anderem die Verpflegung, das Besetzen der Punktetafeln oder das Säubern der sogar vier statt nur drei Matten. Allein am Sonntag waren über 250 Kämpfer darauf. „Die Matten mussten zwischendurch immer mal wieder desinfiziert werden, wenn mal jemand geblutet hat“, erzählt Mercan, der gleichzeitig Trainer der Oberliga-Mannschaft ist. Rund 30 Helfer stemmten den Aufwand für den Verein, der vor einigen Jahren schon einmal eine Deutsche Meisterschaft der B-Jugend mit großem Teilnehmerfeld ausgerichtet hatte. Das liegt aber schon weit zurück, lange vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie.

Die TSG Tigers Herdecke hat Ende Februar 2024 mit viel Aufwand und riesiger Teilnehmerzahl die Landesmeisterschaften im Ringen in verschiedenen Jugend-Altersklassen ausgerichtet. Dabei haben sich einige eigene Nachwuchskämpfer stark präsentiert.
Die TSG Tigers Herdecke hat Ende Februar 2024 mit viel Aufwand und riesiger Teilnehmerzahl die Landesmeisterschaften im Ringen in verschiedenen Jugend-Altersklassen ausgerichtet. Dabei haben sich einige eigene Nachwuchskämpfer stark präsentiert. © TSG Tigers Herdecke | TSG Tigers Herdecke

Vorbereitung und „Riesenschritt“ für eine stabile Zukunft

Die Organisation unterschätzten die Ringer daher nicht – wenngleich ein Verein genügend helfenden Hände im Hintergrund haben muss. „Viele Bewerber gibt es bei solch großen Formaten nicht. Vereine haben oft kaum Helfer, das Vereinsleben läuft manchmal auch etwas anders. Aus unserer ersten Mannschaft haben sich auch Helfer gefunden“, freut sich Mercan und sagt auf spontane Nachfrage: „Die Tendenz geht eher dahin, dass wir wieder eine Meisterschaft ausrichten würden, wenn auch nicht sofort.“ Die Tigers wollen sich ohnehin seit geraumer Zeit weiter gut für die Zukunft aufstellen.

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Ihn freue die positive Dynamik in den Reihen der Tigers und spannt dabei gleichzeitig den Bogen auf die sportliche Ebene. „Neben den vielen Nachwuchssportlern kommen auch im Seniorenbereich viele zu uns. Der Druck von Jugendlichen ist so hoch, dass wir zweite Mannschaft öffnen werden. Sie wird dann gespickt sein von eigenen jungen Leuten und ein paar Erfahrenen. So haben wir gleichzeitig eine vernünftige Basis“, betont Mercan. Der Verein freut sich über die Ergebnisse der eigenen Ringer bei den Landesmeisterschaften. 17 TSGler nahmen teil. „Einige haben einen Riesenschritt nach vorne gemacht. Nach dem Umbruch in der Jugend, in die mehr investiert werden muss, haben wir gesehen, dass die Arbeit Früchte trägt“, so der Pressebeauftragte.

Hoffnungen auf Medaillen haben sich erfüllt

In der Altersklasse U20 konnten die Eigengewächse auch in Form von Niederlagen Erfahrung sammeln, da sie teilweise auf Gegner trafen, die schon in der Bundesliga mit angetreten sind. Der ab Sommer bei den Tigers ringende Nazrisho Mirzoiev gewann dabei in der Gewichtsklasse bis 87 Kilogramm. Er gab im gesamten Turnier nur vier Punkte ab. Bis 63 Kilogramm buhlten İsa Akdogan und Anan Aziz Bibic direkt um Platz 3, den sich Ersterer sicherte. Bis 60 Kilogramm schaffte es auch Özkan Aktas aufs Treppchen. Die jungen Erwachsenen üben Druck auf die etablierten Senioren aus, so werden beide Seiten angespornt. Die Tigers planen zukunftsorientiert, wollen davon profitieren und den gut ausgebildeten Nachwuchs halten, statt wie sonst externe Kämpfer nach Herdecke zu holen.

Die Ergebnisse der TSG Tigers Herdecke

U8, Freistil, bis 25 Kilogramm: Maximilian Baumjohann (1. Platz)

U8, Freistil, bis 34 Kilogramm: Rayk Stoffers (3. Platz)

U10, Freistil, bis 25 Kilogramm: Maximilian Baumjohann (1. Platz)

U10, Freistil, bis 28 Kilogramm: Merab Teloyan (3. Platz), Masrur Yatimov (7. Platz)

U10, Freistil, bis 31 Kilogramm: Maxim Rolsing (8. Platz)

U10, Freistil, bis 38 Kilogramm: Hannah Mia Sophia Giersbach (7. Platz)

U10, Freistil, bis 46 Kilogramm: Darian Mirsch (6. Platz)

U12, griechisch-römische Stilart, bis 37 Kilogramm: Mahan Kabiri (2. Platz), Ilona Rolsing (4. Platz)

U12, griechisch-römische Stilart, bis 60 Kilogramm: Mats John Giesbert (1. Platz)

U17, Freistil, bis 48 Kilogramm: Said Khamokov (2. Platz)

U17, Freistil, bis 65 Kilogramm: Anan Aziz Bibic (9. Platz)

U20, griechisch-römische Stilart, bis 60 Kilogramm: Özkan Aktas (3. Platz)

U20, griechisch-römische Stilart, bis 63 Kilogramm: İsa Akdogan (3. Platz), Anan Aziz Bibic (4. Platz)

U20, griechisch-römische Stilart, bis 87 Kilogramm: Nazrisho Mirzoiev (1. Platz), Julien Weber (4. Platz)

Bei den ganz jungen Kämpfern setzte sich Maximilian Baumjohann gleich zweimal durch, in der U8 und U10 (jeweils bis 25 Kilogramm). Zudem kürte sich Mats John Giesbert (U12, bis 60 Kilogramm) zum Landesmeister. Diese Erfolge hatten sich die Herdecker erhofft, sowie weitere Platzierungen auf dem Treppchen. „Die Leistungen stimmten, die Medaillen waren eigentlich nur noch ein Bonus“, ordnet Mercan ein.

Die TSG Tigers Herdecke hat Ende Februar 2024 mit viel Aufwand und riesiger Teilnehmerzahl die Landesmeisterschaften im Ringen in verschiedenen Jugend-Altersklassen ausgerichtet. Dabei haben sich einige eigene Nachwuchskämpfer stark präsentiert.
Die TSG Tigers Herdecke hat Ende Februar 2024 mit viel Aufwand und riesiger Teilnehmerzahl die Landesmeisterschaften im Ringen in verschiedenen Jugend-Altersklassen ausgerichtet. Dabei haben sich einige eigene Nachwuchskämpfer stark präsentiert. © TSG Tigers Herdecke | TSG Tigers Herdecke

Trotz der überzeugenden Ergebnisse sollen die Talente noch besser werden. Das betrifft sowohl den technischen als auch den körperlichen Bereich. „Konditionell sind sie auf einem guten Weg. Insgesamt ist aber noch Potenzial vorhanden, was wir ausbauen wollen“, weiß Mercan. Geht es um den Leistungsgedanken, spielen wichtige Werte wie Rhetorik, Feingefühl, Empathie, Durchsetzungsvermögen und Disziplin eine Rolle. Und: Auch die Eltern müssen dahinterstehen – so wie am vergangenen Wochenende neben den Matten.