Coburg. Keine Punkte für die Bayern: Die Handballer vom VfL Eintracht Hagen feiern nach dem Schlusspfiff ausgelassen ihren Sieg gegen Coburg.
Wäre dieses Handballspiel ein Film, so wäre die Partie zwischen dem VfL Eintracht Hagen und dem HSC Coburg am Sonntagabend ein wahrer Blockbuster gewesen. Mit allem, was dazu gehört: Mit Action- und Drama-Elementen und dazu ordentlich Spannung. Aus Hagener Sicht war das Kräftemessen mit dem Tabellennachbarn aber sehr erfolgreich. Denn das Team von Trainer Stefan Neff hat beim Auftakt der 2. Handball-Bundesliga nach der EM-Pause gleich eine Leistung gezeigt, auf die man ziemlich stolz sein kann.
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Die Protagonisten dieses 60-minütigen Blockbusters, den die Hagener mit 28:24 gewannen: Philipp Vorlicek, Pouya Norouzi und Niclas Pieczkowski auf Hagener Seite - und Tumi Runarsson, Florian Billek sowie die beiden Brüder Felix und Max Jäger auf bayrischer Seite. Die beste Abwehr der Liga (Coburg, 508 Gegentore) traf auf eines der besten Angriffsteams. Und der VfL Eintracht Hagen hatte lange leicht die Nase vorn. Der VfL legte nämlich vor allem im Abschlussverhalten eine Leichtigkeit an den Start, die in so einem hochkarätigen Duell Gold wert ist.
Eintracht Hagen: Stemmwürfe landen im Netz
Der grün-gelbe Rückraum traf in der ersten Hälfte besonders gerne über Stemmwürfe, die im Handball allerdings eher riskant sind. Geht diese Art von Würfen rein, bejubeln Fans einen eiskalten Treffer. Hält der gegnerische Keeper hingegen den Ball, dann sieht so ein Wurf meist ziemlich unvorbereitet und unnötig aus. An diesem Sonntagabend schien die Eintracht aber die nötige Sicherheit dafür zu haben - und war auch über den Kreis recht erfolgreich.
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Auffällig war hingegen das nicht sehr ausgeprägte Außenspiel, über das die Hagener normalerweise mit viel Tempo über die erste Welle zu einfachen Toren gelangen. Doch das gute Umschaltspiel auf beiden Seiten zwang die beiden Kontrahenten ins aufgebaute Spiel, wo sich zu Beginn von Durchgang zwei vor allem die Coburger etwas sicherer fühlten. Mit einer 15:14-Führung ging es für die Eintracht zuvor in die Pause.
Erster 3-Tore-Vorsprung des Spiels
Auch danach blieb die Partie sehr taktisch geprägt und vor allem sehr ausgeglichen. Defensiv waren die Hagener besonders anfällig gegen die bei Coburg stark ausgedünnte Spielmacherposition. Tumi Runarsson bekam die Eintracht am Sonntag kaum in den Griff. Rund zehn Minuten vor Schluss nutzte der VfL seine Chance, um erstmals mit drei Toren Vorsprung leicht davonzuziehen.
Die inzwischen eingewechselten Jan-Lars Gaubatz und Kim Voss-Fels kreuzten in Minute 50 zwar weit vor der Abwehr, aber Voss-Fels hämmerte dann aus knapp elf bis zwölf Metern den Ball ins Tor. Spielstand 21:18. Alles war angerichtet für eine spannende Schlussphase.
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Knapp zwei Minuten vor Schluss spitzte sich die Lage noch einmal zu, als sich die Hagener beim Stand von 25:23 im Aufbau einen Passfehler leisteten, doch Coburg ließ die anschließende Chance liegen. Stattdessen machte die Eintracht in Unterzahl den Deckel drauf. Kreisläufer Freddy Stüber markierte mit seinem Doppelschlag den Schlusspunkt der Partie, die nicht zuletzt auch durch die Leistung beider Torhüter Maurice Paske (37 Prozent gehaltene Bälle) und Tobias Mahncke (allein zwei gehaltene Siebenmeter in Durchgang eins) mit einem Hagener Happy End ausging.
Eintracht-Sportdirektor Michael Stock war nach dem Abpfiff sehr erfreut über die kämpferische Leistung: „Wir gewinnen sehr verdient. Deshalb bin ich sehr stolz auf die Truppe, dass wir in so einem Spiel so dominant aufgetreten sind und hinten raus so gut performt haben. Es war ein sehr starker Gegner und wir müssen dieses Ergebnis wertschätzen.“
VfL Eintracht Hagen: Paske, Mahncke - Becker, Norouzi (7), Pröhl, Alves (2), Schmidt, Pieczkowski (3), Klein, Weck (3), Voss-Fels (4), Vorlicek (4), Styrmisson (1), Gaubatz, Stüber (3), Jukic, Busch (1).
Beste Werfer Coburg: Runarsson (5), Max Jaeger (3).
Zuschauer: 2277.