Auf diesem Niveau haben Herdecker Mädchen noch nie gespielt
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Herdecke/Delbrück. Mit einem 18:0-Sieg hat sich die TSG Herdecke auf die Hallen-Westfalenmeisterschaft eingestimmt. Dort warten aber ganz andere Gegner:
Erst Hallen-Kreismeister, dann Turniersieger bei eigenen „Girls Cup“ mit zwei Siegen gegen Borussia Dortmund - was soll da noch kommen für die Fußball-B-Juniorinnen der TSG Herdecke? Doch ein Saison-Highlight wartet noch auf das Team der Trainer Markus Requardt und Michael Althoff. Am Sonntag sind sie dabei im finalen Budenzauber im westfälischen Jugendfußball: Die besten B-Juniorinnen des Verbandes spielen im ostwestfälischen Delbrück ab elf Uhr um die Hallen-Westfalenmeisterschaft, das Turnier ist mit drei Regionalliga-Mannschaften hochkarätig besetzt. „Vor ein paar Jahren sind wir mit den Ü40-Altherren sogar mal Westfalenmeister geworden“, denkt Klubchef Requardt zurück: „Aber ich kann mich nicht erinnern, dass die TSG sonst schon mal auf diesem Niveau gespielt hat. Wir freuen uns sehr darauf.“
Wir treten da gegen Teams an, die drei Klassen höher spielen. Für uns ist das etwas Besonderes, dass wir auf so einem Niveau antreten können.
Markus Requardt - B-Juniorinnen-Trainer und Klubchef der TSG Herdecke
Mächtig torhungrig zeigten sich die Herdecker Mädchen bereits bei der Rückkehr nach sehr erfolgreicher Hallensaison auf das Feld. Mit 18:0 (9:0) siegten sie beim TSV Fichte Hagen in der heimischen Kreisliga Hagen-Dortmund-Lüdenscheid, festigten Platz vier in der von Westfalia Hagen angeführten Spielklasse. „Der Rückrundenstart hat schonmal gut geklappt“, sagt Requardt, dessen Team 24 Stunden vor den Hallen-Westfalenmeisterschaften noch draußen das Liga-Verfolgerduell beim FC SW Silschede (11 Uhr) bestreitet. Denn in die Halle kehrt die TSG, falls man es nicht sogar noch zu den westdeutschen Meisterschaften schaffen sollte, am Sonntag nur kurz zurück, seit dem Ende von Eis und Schnee trainiert man auf dem Bleichstein-Sportplatz.
Unter dem Hallendach waren die TSG-Mädchen sehr erfolgreich, kassierten in insgesamt neun Spielen nur zwei Gegentore. Und schafften es mit dem Kreismeister-Titel in Hohenlimburg im Dezember erstmals zu den Titelkämpfen des Fußball- und Leichtathletik-Verbandes Westfalen (FLVW), ehe man zu Jahresbeginn mit dem Sieg beim Herdecker „Girls Cup“ überraschte, bei dem man dem BVB die ersten beiden Niederlagen und Gegentore zugefügt hatte. So stellen die Herdeckerinnen nun auch in der Alten Dreifachsporthalle in Delbrück zwar die klassenniedrigste Mannschaft im erlesenen Teilnehmerfeld mit drei Regionalligisten, wollen aber zumindest ordentlich mithalten. „Wir werden nicht in Schockstarre verfallen, schließlich haben wir zweimal den BVB besiegt. Wir wollen schon unser Spiel zeigen“, sagt Coach Requardt, der aber auch betont: „Wir treten da gegen Teams an, die drei Klassen höher spielen. Für uns ist das etwas Besonderes, dass wir auf so einem Niveau antreten können.“
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Er habe gar keine konkrete Vorstellung davon, wie gut die Mädels der Konkurrenz seien, räumte Requardt ein. Und das Niveau wird im Verlauf der Gruppenspiele bei der Hallen-Westfalenmeisterschaft steigen. Die TSG startet gegen den Kreisliga-Spitzenreiter SV Borussia Emsdetten (11.15 Uhr), ehe es gegen die Bezirksliga-Teams von SpVg Berghofen (12.15 Uhr) und TuS Wadersloh (13.15 Uhr) geht. Im letzten Gruppenspiel bekommt man es dann mit Regionalligist SSV Rhade 1925 zu tun (14.45 Uhr), der noch am letzten Wochenende beim AOK-Hallenmasters der B-Juniorinnen in Ibbenbüren erst im Endspiel gegen U17-Bundesligist FSV Gütersloh verloren hat. In der Parallelgruppe treten mit DJK Arminia Ibbenbüren und Delbrücker SC zwei weitere Regionalliga-Teams an, FFC Nethegau 21 und SC Borchen komplettieren das Teilnehmerfeld.
Die jeweils zwei Gruppenersten bestreiten anschließend das Halbfinale, ehe es am Sonntag um 16.15 Uhr in Delbrück um den Hallenwestfalenmeister-Titel geht. Und da für alle Altersklassen die FLVW-Titelkämpfe als Qualifikationswettbewerb für die Westdeutschen Hallenmeisterschaften gelten, schaffen es die vier Halbfinalteilnehmer zum Turnier des Westdeutschen Fußball-Verbandes (WDFV), das bei den B-Juniorinnen für den 9. und 10. März in Duisburg nominiert ist. Daran zu denken, so Requardt, wäre angesichts der hochklassigen Konkurrenz vermessen. Aber er ist überzeugt: „Das wird eine tolle Erfahrung für uns.“ Wobei die westdeutschen Titelkämpfe für alle Mädchen-Teams das höchste Ziel ist, die besten A-, B- und C-Junioren können sich anschließend auch noch für die Hallenmeisterschaften des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) qualifizieren.
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