Wetter/Herdecke. Zu Altweiber startet der FC Herdecke-Ende, Karnevalssamstag folgt der FC Wetter. Lage, Personal, Ziele - so beginnen Bezirksligisten:

Die Vorbereitung auf dem Feld war kurz, nur jeweils drei Testspiele konnten die Fußball-Bezirksligisten FC Wetter und FC Herdecke-Ende bestreiten. Am Karnevals-Wochenende geht es für sie wieder um Punkte, weil der eigentlich im Dezember vorgesehene Rückrunden-Start im Gegensatz zu den Kreisligen in den Februar verschoben wurde. Schon am Donnerstagabend starten die Ender beim VfB Schwelm (20 Uhr), während Wetter am Samstag um 15 Uhr beim SC Obersprockhövel II nachzieht. Das hat sich bei den klassenhöchsten heimischen Teams in der Winterpause getan, mit diesen Zielen gehen sie in die zweite Saisonhälfte, der Wintercheck:

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FC Herdecke-Ende

Neu ist am Kalkheck vor allem der Trainer, Michael Müller - bisher Coach der FC-Dritten in der Kreisliga B - hat das Team vom Interimsgespann Uwe Hölterhoff/Michael Dziamski zur Rückserie übernommen. Und spielt mit ihm nun in Schwelm mit gut zwei Monaten Verspätung erstmals um Punkte. Der 40-jährige Lehrer, der zuvor in viereinhalb Jahren „Endes Ewige Talente“ von der Kreisliga C in die B-Liga-Spitze führte, muss auf externe Neuzugänge verzichten, während mit Dervis Dursun (Gencler Hagen) und dem in seine norddeutsche Heimat zurückkehrenden Alfred Reichert zwei Spieler zu ersetzen sind. Das will er mit Spielern aus zweiter, dritter und vierter Mannschaft bewerkstelligen, Akteure wie Rasmus Brede - Spielertrainer der FC-Vierten und früher höherklassig aktiv - Torjäger Nejiyvan Brahim und Thorge Stahl kamen so schon zum Einsatz. Und mit Nils Henkler, Artan Luta oder Michel Wolf, der acht Monate wegen eines Kreuzbandrisses pausieren musste, sind länger verletzte Akteure aus dem Bezirksliga-Kader wieder dabei.

Im Hinspiel gegen den VfB Schwelm vergibt Bryan Schmidt einen Elfmeter für den FC Herdecke-Ende.
Im Hinspiel gegen den VfB Schwelm vergibt Bryan Schmidt einen Elfmeter für den FC Herdecke-Ende. © Axel Gaiser | Axel Gaiser

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Angesichts von sechs Punkten Rückstand auf die Nicht-Abstiegsränge ist die Hypothek, mit der die Ender in die Rückrunde starten, für Müller und sein Team groß. Doch der neue Coach, der auch im Abstiegsfall bleiben würde, bleibt zuversichtlich. „Ich bin super zufrieden, wie die Jungs mitziehen“, sagt er, „selbst in den zwei eisigen Wochen haben wir in der Halle Gas gegeben.“ Erfolgserlebisse gab es zudem in der Halle, wo man beim Qualifikationsturnier in Boele und später auch beim Hallenmasters in der Hagener Ischelandhalle jeweils das Finale erreichte, und in den Testpielen. Gegen die starken A-Kreisliga-Titelanwärter SC Berchum/Garenfeld II (4:1) und TSV Fichte Hagen (4:3 nach 0:2-Rückstand) siegte man, nur Bezirksligist SV Bommern (0:4) musste man sich geschlagen geben. „Da hatten wir auch einiges Verletzungspech“, sagt Müller. „angesichts der Umstände werden wir gut vorbereitet sein.“

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Beim Tabellenfünften VfB Schwelm zu ungewohnter Flutlicht-Zeit müssen die Ender den beruflich verhinderten Torjäger Bryan Schmidt ersetzen, dafür wird Kevin Beinsen aus dem Urlaub zurückerwartet. Und die angeschlagenen Niklas Gütschow und Marek Schomann, die man gegen Fichte noch schonte. Über die Rolle seines Teams ist sich Müller bewusst. „Wir werden in jedem Spiel der Rückrunde Außenseiter sein, aber wir haben ja nichts zu verlieren“, sagt er: „Wir wollen zeigen, dass die Ergebnisse der Hinrunde das Potenzial der Mannschaft nicht widerspiegeln.“

FC Wetter 10/30

In andere Tabellenregionen orientiert sich Lokalrivale FC Wetter, der die Hinrunde auf Platz vier abschloss. Auf dem Harkortberg gab es mehr Bewegung im Kader, mit Justin Tyler (SV Hohenlimburg 10), Emanuel Proenca, der Co-Trainer Marius Pownug zum FSV Gevelsberg folgte, Ersatztorwart Manuel Grützmacher (TuS Esborn) und die ebenfalls wenig eingesetzten Yassine Benkkadour (Hasper SV), Patrick Bölling (SC Berchum-Garenfeld) und Hasan Ciftci gingen gleich sechs Spieler. Neu sind die jungen Emmanuel Peters (FC Hellas/Makedonikos Hagen), Mohamad Mounir Jalab (SuS Volmarstein), Kaan Albayrak (früher TSG Herdecke) und Darweesh Ahmed Omar Blasine (früher Hombruch). Alles Außenspieler, vor allem Albayrak traut Trainer Michael Erzen einiges zu: „Er ist richtig gut, ein schneller Mann, vielleicht noch ein bisschen ungestüm.“

Beim 1:2 beim SC Obersprockhövel II versucht Leon Glania (rechts) vom FC Wetter  SC-Torjäger Alex Valdix zu stoppen.
Beim 1:2 beim SC Obersprockhövel II versucht Leon Glania (rechts) vom FC Wetter SC-Torjäger Alex Valdix zu stoppen. © Axel Gaiser | Axel Gaiser

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Seine Mannschaft sieht der FC-Coach nicht schwächer besetzt, auch wenn man in den Tests - 0:1 bei Landesligist VfB Westhofen, 1:5 gegen die Landesliga-A-Jugend von Eintracht Dortmund und 2:4 gegen den klassengleichen SV Herbede - sämtlich verlor. „Für die nächsten Wochen sind wir gut gewappnet“, zeigt sich Erzen überzeugt, der mit seinem Team die Bezirksliga-Spitzengruppe im Blick hat. Und dafür gegen den nur einen Punkt besseren Tabellendritten SC Obersprockhövel II direkt gewinnen will. „Wenn wir vorn dran bleiben wollen, müssen wir das“, sagt Erzen, der noch auf den eventuell zur Aufstiegsrelegation berechtigenden zweiten Platz schielt: „Und mal sehen, ob der VfR Sölde ganz vorn so soverän bleibt.

Gegen Obersprockhövel fehlt den Wetteranern noch Goran Stojanovic (Schulterentzündung), dafür ist Shemsedin Shala nach bestandener Friseruprüfung wieder im Kader. An das Hinspiel - zum Saisonauftakt patzte der FC Wetter mit 1:2 - hat Erzen nicht die besten Erinnerungen. „Obersprockhövel hat eine bärenstarke Umschaltbewegung. Zwei Ballverluste - und die schalten um wie die Feuerwehr“, denkt er zurück. Und warnt vor SCO-Torjäger Alex Valdix, der traf auch beim jüngsten 5:3 gegen die DJK Ruhrtal Witten gleich viermal.