Melsungen. Starke Leistung gegen Bundesligisten: Der VfL Eintracht Hagen hat ein Testspiel absolviert, das in vielerlei Hinsicht interessant war:

Das erste von drei Testspielen der laufenden „Wintervorbereitung“ erfüllte seinen Zweck zumindest in den zweiten 30 Minuten: Zwar unterlag der Handball-Zeitligist VfL Eintracht Hagen am Freitagnachmittag mit 27:28 (11:16) beim Bundesliga-Vierten MT Melsungen, doch nach unrunder erster Hälfte fanden die Grün-Gelben in Nordhessen ihren Rhythmus. Die wohl wichtigste Erkenntnis: Die Hagener Eintracht ging beim Erstligisten in keiner Weise unter, sondern konnte gut mithalten.

Hier sind fünf positive Erkenntnisse aus dem Testspiel gegen den Bundesligisten MT Melsungen:

1. Die Eintracht kann ersatzgeschwächt liefern: „Wir haben 30 Minuten benötigt, um handballerisch im Jahr 2024 anzukommen“, bilanzierte Cheftrainer Stefan Neff. Dass die Eintracht (ohne Norouzi, Spohn, Pröhl, Busch und Vorlicek) gegen die EM-bedingt ebenfalls geschwächten Gastgeber vom Start weg ins Hintertreffen geriet, wollte der Coach indes nicht nur durch die erst drei absolvierten Halleneinheiten in diesem Jahr entschuldigen. Technische Fehler und ausgelassene Großchancen sorgten dafür, dass die MT immer wieder in den Gegenstoß kam und sich rasch auf 6:2 absetzte. Dennoch bleibt die Erkenntnis: Der Kader der Eintracht ist nicht nur breit, sondern auch in der Tiefe qualitativ hochwertig genug, um mehrere Ausfälle von Leistungsträgern zu kompensieren - und um einen Bundesligisten in Bedrängnis zu bringen.

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2. Torhüter sind hellwach: Maurice Paske, der in den ersten 30 Minuten das Eintracht-Tor hütete, zeigte - wie später auch Mats Grzesinski - eine blitzsaubere Leistung. Und auch, wenn Hagen ins gebundene Abwehrspiel kam, wurde kompakt verteidigt. Man kann sagen: Die Torhüter präsentieren sich mitten in der Winterpause in bestechender Form.

3. Ansprache fruchtet: Ein 11:16-Pausenrückstand zeigte die Anzeigetafel an. „Sachlich, aber deutlich“ - so umschrieb Stefan Neff seine Halbzeitansprache. „Weil eine unserer Vorgaben war, dass wir auch Spaß haben wollten. Und den hatten wir in der ersten Hälfte nicht.“ Das Trainerteam hat dann aber offenbar die richtigen Worte gefunden, um im Testspiel die Spannung hochzuhalten. Das macht Mut für den weiteren Verlauf der Rückrunde.

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4. Leihgabe überzeugt auf Lieblingsposition: Das Spiel wurde in Durchgang zwei besser. Deutlich besser sogar. Sinnbildlich für diese Steigerung war sicherlich die Leistung von Alexander Weck. Der spielte gegen Melsungen vornehmlich im linken Rückraum, zuletzt im Ligabetrieb aber fast immer auf der Spielmacherposition. Gegen Melsungen war er einer der Matchwinner. Das zeigt: Wenn ein anderer Mittelmann spielt, ist Weck eine sehr gute Option für Rückraum-Links. Daran hat zwar auch vorher keiner gezweifelt, aber die Leihgabe vom Bergischen HC hat dies gegen Melsungen immerhin eindrucksvoll untermauert.

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5. Rückkehrer auf dem Weg in die Spur: Damian Toromanovic und Josip Jukic sind zwei Spieler, die eine Langzeitverletzung hinter sich haben: Sie sammelten gegen Melsungen wichtige Spielminuten, die ihnen dabei helfen, die richtige Form zu erreichen. Toromanovic ist schon länger wieder dabei und krönte seine solide Leistung gegen Melsungen mit einem Kempa-Tor, für Jukic war es der erste Einsatz seit Monaten.

Eintracht: Paske (1.-30.), Grzesinski (31.-60.) - Bürgin (3), Becker (2), Alves (1), Pieczkowski (2), Klein (1), Weck (5), Voss-Fels (1), Styrmisson (4/3), Gaubatz (1), Stüber (5), Toromanovic (2), Jukic (1), Dragunski