Aachen/Wetter. Von Platz 11 auf 2 hat Heiner Backhaus aus Wetter Alemannia Aachen in der Regionalliga geführt. Lob gibts vom Sportchef:
Sechs Punkte hatte Fußball-Regionalligist Alemannia Aachen, als Heiner Backhaus Mitte September kam und das Trainer-Amt übernahm, belegte nach sechs Spielen Platz elf. Elf Wochen und 29 Punkte später ist der Traditionsklub mit dem Chefcoach aus Wetter (Ruhr) in der Tabelle auf Platz zwei geklettert, nur noch fünf Punkte hinter Spitzenreiter 1. FC Bocholt. Nur hier haben die Aachener in den bisher zwölf Spielen unter Backhaus verloren. Spätestens nach dem dramatischen 4:3-Erfolg beim Wuppertaler SV - dem vierten Sieg in Folge - sind die Aachener erster Verfolger des Spitzenreiters auf dem Weg in die 3. Liga. Und Backhaus schwärmt von seiner neuen Wirkungsstätte: „Für mich ist es als Trainer die schönste Zeit in meinem Leben.“
Lob erhält er vom Alemannia-Sportchef: „Heiner ist sehr gradlinig, er verstellt sich nicht. Er ist ein Typ, ohne Geschwafel. Er passt einfach zur Alemannia und die Alemannia passt zu ihm“, sagte Sascha Eller dem Reviersport: „Heiner ist schon eine impulsive und laute Person. Aber er ist auch jemand, der gerne zuhört. Und ihm ist es wichtig, jeden im Verein mitzunehmen - vom Spieler über den Angestellten bis zum Fan. Das macht ihn so besonders.“
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Im September war Heiner Backhaus, der in Wengern aufgewachsen ist und auf dem Brasberg beim TuS mit dem Fußball angefangen hat, kurzfristig von Nordost-Regionalligist und DDR-Rekordmeister BFC Dynamo Berlin als Nachfolger des entlassenen Trainer Helge Hohl nach Aachen gewechselt. Auch weil der 41-Jährige, der ein Eigenheim in Wetter hat, nach ungezählten Stationen in seiner bewegten Profi-Karriere und später in seiner Trainer-Laufbahn die Nähe zu seiner Heimat suchte und in den Westen und zurück zu seinen Kindern wollte. Dafür kaufte sich Backhaus auch selbst aus seinem Vertrag in Berlin heraus.
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Im Wuppertaler Stadion am Zoo war er mit seinem Team nun so nah an seiner Wetteraner Heimat wie noch nie, begleitet von mehr als 3000 Alemannia-Fans. „Es war ja auch ein Heimspiel, was die Intensität der Fangesänge anging“, sagte Backhaus dem Reviersport und staunte: „ Das war zu emotional. Wir sind losgefahren am Morgen und ich musste in der Ansprache gar nichts mehr sagen, denn jedes Auto, was uns auf der Fahrt überholte, hat gehupt und hatte einen Schal im Fenster.“ Dabei erlebten die Aachener beim WSV vor 5.617 Zuschauern ein dramatisches Spiel, obwohl sie nach einer halben Stunde bereits mit 3:0 - Standard-Spezialist Anton Heinz verwandelte zwei Freistöße direkt - führten. Doch nach der Gelb-Roten Karte gegen Ulrich Bapoh noch in der ersten Halbzeit kam der WSV heran, glich in der 80. Minute zum 3:3 aus. Erst Anton Heinz erlöste die Gäste, als er in der 87- Minute seinen dritten Freistoß verwandelte. Worüber auch Backhaus staunte: „Dass jemand drei Freistöße direkt reinhaut, habe ich noch nie erlebt. Und ich habe wirklich schon viel erlebt.“
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Auf dem Aachener Tivoli, auf dem man am Samstag den SC Lippstadt zum letzten Spiel des Jahres erwartet, ist es mit die erfolgreichste Zeit seiner Karriere. Von seiner zehnten Trainerstation schwärmt Backhaus jedenfalls: „Wenn ich morgens in den Tivoli fahre, erfüllt es mich mit Respekt und Stolz, dass so ein Riesen-Stadion, mit so einer Stadt, von mir nach außen getragen werden darf.“