Hagen. Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen will am Sonntag bei TuSEM Essen auch auswärts Konstanz beweisen. Ein Leistungsträger kehrt zurück.
Freud und Leid wechselten sich in letzter Zeit bei den Zweitliga-Handballern des VfL Eintracht Hagen ab. Neben bärenstarken Heimauftritten wie dem 41:26-Sieg gegen den ASV Hamm-Westfalen oder das 38:30 gegen den TuS N-Lübbecke stehen etwa deutliche sieben Tore-Auswärtsniederlagen in Lübeck und in Dresden. Wenn es nach VfL-Trainer Stefan Neff ginge, wäre es zum Jahresausklang mal wieder an der Zeit, einen Lauf zu starten. Am Sonntag (17 Uhr, Sporthalle „Am Hallo“) gastieren die Hagener im NRW-Derby beim TuSEM Essen.
Kompakter Abwehrverbund
Nach leichten Startschwierigkeiten präsentierte der VfL am Mittwoch gegen den Vorjahresfünften aus Lübbecke seine geballte Offensivpower. 23 Tore in der zweiten Halbzeit sprechen für sich, kaum eine Torchance ließen die wie im Rausch spielenden Hagener liegen. Ebenso erholte man sich defensiv von zuvor 40 Gegentreffern in Dresden und bot wieder einen kompakten Abwehrverbund. Und das, obwohl mit Alexander Becker und dem langzeitverletzten Tilman Pröhl die eigentlichen Abwehrchefs gar nicht mit von der Partie waren.
Stattdessen rückte neben Frederic Stüber der 22-jährige Igor Panisic aus der Oberliga-Mannschaft an den Kreis. Der Youngster machte seine Sache gut und trug zu einer stabilen Defensive bei. Aber auch egal, wer die Ausfälle von Becker und Pröhl kompensieren musste, überzeugte mit einer galligen Abwehrarbeit. „Das sagt viel über den Zusammenhalt und die Bereitschaft im Team aus, einen Mann wie Igor sofort so aufzunehmen und ihm die nötige Sicherheit zu geben für seine Leistung, die eine Riesen Hilfe für uns war“, lobte Neff nicht nur das Heimdebüt Panisics, sondern auch den Umgang der restlichen Spieler mit dem Fehlen der beiden Abwehr-Eckfeiler. Neben dem Innenblock waren es aber auch die Außen, die einige Angriffe abwehrten: Pierre Busch und Theo Bürgin zeichneten sich durch clevere Abwehraktionen und abgefangene Bälle aus.
Becker-Comeback wahrscheinlich
Am Sonntag wird Kapitän Alexander Becker aller Voraussicht nach wieder in den Eintracht-Kader zurückkehren und gemeinsam mit seinen Mitspielern versuchen, die bisherige Heimstärke in dieser Saison auch auswärts aufs Parkett zu bringen. Vier Punkte konnte der VfL erst aus sieben Spielen in der Fremde mitnehmen, das macht Platz 14 im ligaweiten Vergleich. „Ich hoffe es hilft ein bisschen, dass die Auswärtsfahrt nicht sonderlich weit ist und dadurch ein bisschen Heimatgefühle aufkommen“, sagt Neff, der mit einigen mitgereisten Eintracht-Anhängern in die 33 Kilometer entfernte Essener Sporthalle „Am Hallo“ rechnet.
Während die Hagener Anhänger in dieser Saison bisher fast immer ein Torspektakel zu sehen bekamen, mussten die Essener Fans oftmals mit deutlich weniger Toren und Abwehrschlachten auskommen. Nach 14 Spieltagen hat der TuSEM die schwächste Offensive, gleichzeitig aber auch die stärkste Abwehr zu Buche stehen. 25,5 Tore erzielten die Essener im Schnitt, die Volmestädter trafen pro Partie gut sechs Mal mehr. Es bleibt gespannt abzuwarten, wie diese Statistiken am Sonntag aufeinandertreffen. Finden die Essener gegen die zweitbeste Offensive der Liga keine geeignete Deckungsformation, müssen sie sich wohl ausnahmsweise auf einen offensiven Schlagabtausch einlassen.
A-Jugend startet in die Pokalrunde
In der Vorrunde der A-Jugend Bundesliga belegte die U19 des VfL Eintracht Hagen den fünften Platz. Damit verpasste das Team um Trainer Pavel Prokopec das Erreichen der Meisterrunde nur hauchdünn. Am Samstag starten die Hagener in die Pokalrunde, in der die Plätze fünf bis zehn der jeweiligen Staffeln antreten. Um 19.30 Uhr gastiert die JSG LIT 1912 aus Nordhemmern in der Sporthalle Mittelstadt.