Dresden. 40 Gegentore sind zu viel: Der VfL Eintracht Hagen verliert in Dresden. In der 7. Spielminute gab es für die Eintracht den ersten Dämpfer.

Der VfL Eintracht Hagen und der HC Elbflorenz Dresden haben einiges gemeinsam: Beide sind aufstrebende Handball-Klubs, die sich aus der 3. Liga kommend inzwischen in der 2. Handball-Bundesliga etabliert haben. Beide Vereine sind Projekte, die auf immer mehr Handballer im In- und Ausland einen ungeheuren Reiz ausüben. Und beide haben viel Qualität im Kader. Kein Wunder also, dass dieses Duell im Vorfeld viel Spannung versprach. Nach einer wilden zweiten Halbzeit blieben die zwei Punkte am Ende in Dresden. Die Eintracht verlor mit 33:40 gegen den HC, dessen Offensive an diesem Sonntag einfach nicht zu stoppen war.

Aus Hagener Sicht begann die Partie mit einem ordentlichen Dämpfer: Nach rund sieben Minuten sah Neuzugang Alexander Weck, weil er im Zweikampf etwas zu spät kam, die Rote Karte. Diese Entscheidung war hart, weil sein Foul nicht brutal aussah. An der Konsequenz war nichts zu ändern: Mit Weck verlor der VfL ausgerechnet einen ihrer kostbaren Mittelmänner. Niclas Pieczkowski ergänzte im Angriff für Torhüter Maurice Paske, bis die Zeitstrafe abgelaufen war.

Partie wird immer wilder

Die erste Hälfte, die aus Sicht der Gäste mit 14:17 in die Pause ging, war nach dem Anpfiff noch ziemlich ausgeglichen. Die Eintracht hatte es mit einer offensiven Deckung zu tun, fand aber vor allem in der Anfangsphase noch Lösungen und war insbesondere über Außen erfolgreich. Beide Teams deckten eng und attackierten früh auf zehn, manchmal elf oder zwölf Metern. Die Rückraumspieler beider Teams taten sich daher anfangs noch recht schwer, in der gegnerischen Abwehr Lücken zu finden. Im weiteren Spielverlauf wurde die Partie dann aber immer wilder.

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Eine Zeit lang spielte die Eintracht aus Hagen noch gut mit und war bemüht, das Spiel eng zu halten. Doch im späteren zweiten Durchgang spielten die Dresdner mit einer Lockerheit, die vor allem offensiv schlecht auszurechnen war. Mehrere Kempa-Tricks, andere Künstwürfe und vor allem auch unkonventionelle, aber erfolgreiche Anspiele konnte der VfL nicht verhindern. Und der HC Elbflorenz baute seinen Vorsprung bereits zehn Minuten vor Schluss soweit aus, dass das Spiel so gut wie entschieden war. Nach dem 25:29 von Pouya Norouzi in der 47. Spielminute war die Eintracht dann endgültig eingebrochen - und kassierte einfache Tore.

Rechtsaußen Pierre Busch ist mit zehn Toren Topscorer des Spiels.
Rechtsaußen Pierre Busch ist mit zehn Toren Topscorer des Spiels. © WP | Michael Kleinrensing

Weil der HC brutal effektiv spielte und die Eintracht in der entscheidenden Spielphase viele Chancen liegen ließ, fuhr das Team von Trainer Stefan Neff die siebte Saisonniederlage ein. Neff sah „ein Potpourri an Gründen“, die den Ausschlag gegeben haben. Die Ausfälle von Alexander Becker und Kim Voss-Fels, aber auch von Torhüter Mats Grzesinski, hätten die Möglichkeiten eingeschränkt. Im Spiel seien die frühe Rote Karte von Alexander Weck und die vielen Gegentore problematisch gewesen: „Der Gegner trifft dann von überall. In der Schlussphase machen wir zu viele Fehler und die Kräfte schwinden dann“, konstatierte Neff: „Erfreulich war das Debut von Igor Panisic in dieser Saison, das er mit einem Tor krönen konnte.“

Nächstes Liga-Spiel in drei Tagen

Viel Zeit zum Verschnaufen hat die Eintracht in der anstehenden Woche aber nicht. Denn bis Weihnachten stehen inklusive Pokalmatch noch sieben Partien im Kalender. Und am Mittwoch, 29. November, empfängt der VfL Zuhause den anstehenden Pokal-Gegner TuS N-Lübbecke noch einmal in der Liga. Anwurf in der Ischelandhalle ist um 19 Uhr.

VfL Eintracht Hagen: Paske, Mahnke - Busch (10), Styrmisson (7), Norouzi (5), Vorlicek (4), Stüber (2), Klein (2), Pieczkowski (1), Gaubatz (1), Panisic (1), Alves, Weck, Bürgin, Spohn

Beste Torschützen Dresden: Greß (9) und Wucherpfennig (8)

Zuschauer: 1816

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