Gladbeck. VfL Eintracht Hagen II muss in der Oberliga einen Rückschlag hinnehmen. In Gladbeck bleibt es bis zur letzten Sekunde spannend.
Über weite Strecken hatten die Oberliga-Handballer des VfL Eintracht Hagen II im Spitzenspiel beim VfL Gladbeck eigentlich alles im Griff. Mit fortlaufender Spielzeit ging den Hagenern allerdings das Personal und damit auch die Kraft aus. Am Ende musste die Eintracht-Reserve eine bittere 26:27 (13:10)-Niederlage hinnehmen. „Wir haben das Beste aus den Möglichkeiten gemacht, die wir hatten. Am Ende hat es leider nicht gereicht, weil wir uns in den entscheidenden Phasen möglicherweise nicht clever genug angestellt haben“, lautete das Fazit von Eintracht-Trainer Alexander Zapf.
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Die Anfangsphase hatten die Volmestädter zunächst völlig verschlafen und lagen schnell mit 0:4 (4.) hinten. Ab dann kam man dank einer hervorragenden Deckungsarbeit mit einem starken Nils Thorben Schmidt im Tor aber zunehmend besser ins Spiel und lag beim 8:7 durch Chris Funke (19.) ein erstes Mal in Führung. Zur Pause stand mit 13:11 eine knappe Führung für das Zapf-Team, mit der die Gladbecker insgesamt noch gut davongekommen sind.
Rote Karte in der Schlussphase
In Durchgang zwei trat dann allerdings ein Problem nach dem anderen auf. Lukas Meier, der die gesamte Woche aufgrund von Krankheit nicht trainieren konnte, musste nach dem Seitenwechsel passen. Und als dann auch noch Chris Funke in der 44. Minute beim Stand von 20:17 zugunsten der Hagener mit einer glatt Roten Karte vom Feld flog, verdichteten sich die Optionen im Rückraum auf ein Minimum. Arvid Dragunski und Lukas Kister waren praktisch die einzig übrig gebliebenen gelernten Rückraumspieler ab diesem Zeitpunkt. Hinzu kam, dass weitere Akteure, wie der aus der ersten Mannschaft ausgeliehene Rechtsaußen Damian Toromanovic, ohnehin aufgrund von Krankheit angeschlagen in die Partie gingen und immer wieder Pausen benötigten.
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Aber auch spielerisch schwächten sich die Hagener etwa durch unnötige Zeitstrafen selbst und konnten sich damit nicht entscheidend absetzen. Beim 25:22 (55.) war man weiterhin auf Siegeskurs, als Lukas Kister mit eben einer dieser unnötigen Zeitstrafen für zwei Minuten vom Feld gestellt wurde. Mittlerweile waren die Tanks bei den Hagenern aufgrund der personellen Notlage allerdings so leer, dass die Gladbecker daraus ordentlich Profit schlagen konnten.
Siegtreffer fällt in den letzten Sekunden
Die nächsten vier Tore gehörten den Gastgebern, die sich zum perfekten Zeitpunkt eine 26:25-Führung 50 Sekunden vor Schluss zurückeroberten. Zwar konnte der treffsichere Linkshänder Marc Ingwald (5/5 Siebenmeter verwandelt) 16 Sekunden vor Ende noch einmal ausgleichen, doch den letzten Angriff bereiteten die Gladbecker in einer Auszeit sorgfältig vor und erzielten praktisch mit der Schlusssirene den Siegtreffer.
„Am Ende ist uns einfach die Luft ausgegangen. Im Angriff geben wir den Ball dann viel zu früh her, schließen zu früh ab und kriegen in blöden Momenten Zeitstrafen – aber eben auch unter der Prämisse ´platt`, weil keine Wechselmöglichkeiten im Rückraum da waren“, hatte Zapf Verständnis dafür, dass sich die Fehler aufgrund von schwindenden Kräften häuften. Mit dem Sieg konnten die Gladbecker der Eintracht die zweite Saisonniederlage zufügen und die Hagener, zumindest nach Minuspunkten, von Tabellenplatz eins verdrängen.
VfL Eintracht Hagen II: Schmidt, Mahncke; Sagner, Pallasch (1), Knutzen, Bednar (1), Meier (1), Panisic (1), Funke (3), Toromanovic (2), Ingwald (7/5), Kister (2), Dragunski (8), Schneider.