Herdecke. Noch nie waren sie Pokalsieger, deshalb reizt Fußball-Oldies das große Finale. Und sie peilen einen zweiten Titel an:

Bei den heimischen Fußballern in Kreis- und Bezirksliga ist er oft ungeliebt, ein Ausscheiden dort kein Drama. Die Altherren-Kicker dagegen sind ganz heiß auf den Pokal-Wettbewerb, auch weil sie nur im Ü32-Feldpokal draußen auf Großfeld spielen können. In der vorletzten Saison triumphierte des FC Herdecke-Ende hier, jetzt hat Nachbar TSG Herdecke das Viertelfinale erreicht. „Ich fand den Pokal immer gut, das ist ein cooler Wettbewerb“, sagt TSG-Kapitän Marco Reglinski, „es wäre sehr reizvoll, den zu gewinnen.“ Das Endspiel am Himmelfahrtstag 2024 (9. Mai), mutmaßlich wieder in Haspe, haben sich die Herdecker als Ziel genommen.

4:2-Sieg in Ennepetal

Einen wichtigen Schritt dorthin haben die Herdecker am Mittwoch Abend im Achtelfinale beim TuS Ennepetal geschafft, der 4:2 (2:0)-Sieg hat den Weg ins Viertelfinale im März geebnet. Das verpassten die Lokalrivalen FC Wetter (0:3 gegen den SC Berchum/​Garenfeld) und FC Herdecke-Ende (0:1 gegen TSG Sprockhövel) zeitgleich daheim gegen hochklassige Gegner. Die TSG dagegen musste nach der schnellen 2:0-Führung durch Torjäger Dragos Bencea (5. Minute) und Benito Winter (20.) nur kurz bangen, als der oberliga-erfahrene Adam Brol für Ennepetal ausglich (70.). „Die Einwechselung von Mario Kalfic hat die Entscheidung gebracht“, sagte Reglinski, der 55-jährige Routinier spielte über Sebastian Lummel eine „Super-Kombination“, die Christian Priegnitz zum 3:2 nutzte (75.). Erneut Bencea machte dann in der Nachspielzeit den Deckel drauf.

Ich fand den Pokal immer gut, das ist ein cooler Wettbewerb. Es wäre sehr reizvoll, den zu gewinnen.
Marco Reglinski, Kapitän der Altherren der TSG Herdecke

„Das war verdient“, befand Reglinski, der den aktuellen Pokalehrgeiz der Herdecker - mit etlichen Akteuren der ersten Mannschaft angetreten - betonte. „Warum sollten wir nicht versuchen, den Kreispokal zu gewinnen“, sagt er, „natürlich braucht man dazu auch ein bisschen Losglück.“ Also etwa möglichst erst im Finale auf Favorit SpVg. Hagen 11 um Ex-Profi Gaetano Manno treffen. Im Viertelfinale im März ist auf jeden Fall der SV Fortuna Hagen der Gegner, im Halbfinale - das haben die Herdecker schon ausgerechnet - träfe man auf den Sieger der Partie FSV Gevelsberg - TSG Sprockhövel. „Die TSG Herdecke hat diesen Pokal noch nie gewonnen“, weiß Reglinski, das hat er sich vom erfahrenen TSG-Trio Kalfic, Maik Imkamp und Olf Mackle - alle 55 Jahre alt - sagen lassen.

Spitzenspiel in der Halle gegen Breckerfeld

Nicht nur beim Feldpokal, auch in der Winterhallenrunde sind die Altherren der TSG auf Titelkurs. Vor dem Spitzenspiel der A-Gruppe gegen den punktgleichen Tabellenführer Schwarz-Weiß Breckerfeld (Samstag, 18.05 Uhr, Sporthalle Bleichstein) gewann die TSG Herdecke auch das dritte Saisonspiel deutlich. Beim 8:3 (5:0) gegen die SpVg Linderhausen trafen Kalfic (2), Reglinski (2), Bencea (3) und Priegnitz für die TSG. „Wenn wir jetzt gegen Breckerfeld gewinnen sollten, wäre ein großer Schritt zum Titel getan“, weiß Reglinski, warnt aber auch: „Die Breckerfelder sind im Schnitt zehn Jahre jünger als wir.“ Im Gegensatz zur TSG unterlagen der FC Wetter - beim 4:5 (2:2) gegen den SC Obersprockhövel trafen neben einem Eigentor Stefan Gehre, Sascha Wildt und Michael Weber - und der SuS Volmarstein, für den Augusto Gocalves beim 1:5 (0:1) gegen den FSV Gevelsberg den Ehrentreffer erzielte.

Auch in der Halle sind Altherren der TSG Herdecke auf Titelkurs.
Auch in der Halle sind Altherren der TSG Herdecke auf Titelkurs. © TSG Herdecke | TSG Herdecke

Eine Klasse tiefer ist in der B-Gruppe auch Aufsteiger FC Herdecke-Ende noch ohne Verlustpunkt. Beim 5:2 (2:0)-Erfolg des Spitzenreiters gegen den SV Büttenberg erzielten Dennis Brüggemann (2), Fabien Pascal Jedan, Daniel Meckler und Stefan Cingerli die Tore. Der TSG Herdecke II gelang beim 5:2 (1:1) gegen die SpVg Linderhausen II der zweite Saisonsieg, Sven Gross (3) und Domenico Restieri (2) sorgten für denm Erfolg nach 1:2-Rückstand. SuS Volmarstein II um Torschütze Gadan ASl Hussein war beim 1:9 (0:2) gegen FSV Gevelsberg chancenlos. In der Gruppe schlug die Reserve FC Herdecke-Ende Ararat Gevelsberg durch Tore von Marcel Schünke, Gökhnan Durgut (2), Christian Metz, Dennis Oszenda und Matthias Amann mit 6:4 (3:3), während der TuS Esborn dank Gerrit Lüling und Axel Röper die TSG Herdecke III mit 2:0 (1:0) schlug.