Herdecke. Der erste Sieg ist geschafft, ein neuer Trainer gefunden. Dieser Coach übernimmt beim FC Herdecke-Ende im Dezember:
Ob es diese Nachricht war, die beflügelnde Wirkung hatte, ist nicht überliefert. Am Sonntag erfuhr die Mannschaft von Fußball-Bezirksligist FC Herdecke-Ende, wer das Team in der Nachfolge des Interim-Duos Uwe Hölterhoff/Michael Dziamski als Trainer in der Rückrunde übernimmt. Danach gelang mit dem 2:1 gegen den TuS Ennepetal II
2:1 gegen den TuS Ennepetal II
im 14. Anlauf endlich der erste Saisonsieg. Die Ender setzen auf eine interne Lösung: Michael Müller von der dritten Mannschaft steigt nach dem Hinrunden-Abschluss in der Bezirksliga bei Spitzenreiter VfR Sölde ein. „Das ist die beste Lösung“, zeigte sich Klubchef Hölterhoff überzeugt, „damit können alle im Verein gut leben.“
Die undankbare Ender Aufgabe bei Spitzenreiter VfR Sölde am nächsten Sonntag erledigen noch die FC-Vorstände Hölterhoff und Dziamski an der Seitenlinie, die das Team nach dem Rücktritt des bisherigen Cheftrainers Martin Freitas und seines Assistenten Sebastian Queißer nach der 1:7-Heimpleite gegen SC Lüdenscheid Ende September übernommen hatten. Auch sie mussten auf den ersten Saisonsieg lange warten, ihre Bilanz fiel indes deutlich besser aus. In den ersten sieben Spielen unter Freitas/Queißer hatte der FC Herdecke-Ende ganz zwei Punkte geholt, mit dem Interims-Duo Hölterhoff/Dziamski waren es immerhin sieben. Nur zweimal verlor man in dieser Zeit vor dem Ennepetal-Spiel daheim, auswärts gelangen vier Remis. Und der Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze wurde immerhin von zwischenzeitlich neun Zählern auf aktuell sechs auf den Tabellen-Zwölften SC Lüdenscheid reduziert.
Seit sechs Jahren am Kalkheck
Die Aufholjagd in der Rückrunde, falls nicht schon eine Überraschung in Sölde gelingt, soll nun ein Trainer aus den eigenen Reihen bewirken. Der 40-jährige Michael Müller ist seit sechs Jahren am Kalkheck tätig, kennt die Strukturen im Verein, ist derzeit Coach der dritten Mannschaft in der Kreisliga B, gilt als erfolgsorientiert und sozial kompetent. Den ersten Impuls erhielt Hölterhoff auch aus den Reihen der ersten Mannschaft: „Als ich Michael dann gefragt habe, ob er das Amt übernehmen würde, war er sofort Feuer und Flamme.“ Obwohl Müller der Wechsel nicht leicht falle, „weil die Dritte quasi wie sein Baby ist“. So wird der Lehrer den aktuellen B-Liga-Vierten auch noch im letzten Spiel 2023 am 25. November bei FC Silschede II coachen („Die Dritte ist für mich Herzensangelegenheit“, betont Müller), ehe er die Erste übernimmt. Im Verein, so Hölterhoff, stünden alle hinter dieser Entscheidung. „Alle sind sich sicher und voll überzeugt davon, dass dies für das kleine gallische Dorf Kirchende der richtige Weg ist“, sagt der Klubchef.
Vor 20 Jahren Landesliga-Meister
„Michael Müller bringt Landesliga-Erfahrung mit, trainierte in Kreisliga-Zeiten lange unter Frank Henes mit, kam verletzungsbedingt aber nur selten zum Einsatz“, sagt der 1. Vorsitzende: „Als nächsten Schritt kann er nun mit jungen Spielern hoffentlich auch langfristig das Bezirksliga-Team gestalten. Er spürt, wie man eine Mannschaft richtig anpacken kann.“ Seit Sommer 2019 trainiert „Mimü“, der drei Jahre zuvor aus dem Saarland - hier wurde er vor 20 Jahren mit dem FC Freisen Landesliga-Meister - nach Herdecke umzog, die als „Endes Ewige Talente“ firmierende Dritte, stieg mit ihr in die B-Liga auf und belegt in Gruppe 2 aktuell den vierten Tabellenplatz. Der bisherige Co-Trainer Christian „Hotte“ Glatter sowie Thorsten „Toto“ Funke werden in Zukunft als Duo dort weiter die Verantwortung übernehmen.
Erstes Spiel bei VfB Schwelm
Für Müller beginnt dann die schwere Aufgabe beim Bezirksliga-Team, beim Rückrunden-Start beim Tabellenzweiten VfB Schwelm am 2. Dezember sitzt er erstmals auf der Bank. Nach der Winterpause geht es dann mit dem Heim-Derby gegen den FC Wetter am 18. Februar weiter. „Der Sieg gegen Ennepetal war super wichtig für die Moral“, freute sich der künftige FC-Chefcoach, „gerade vor den zwei schweren Spielen, die folgen.“ Unter Hölterhoff und Dziamski habe es die Mannschaft geschafft, sich aus dem Loch zu ziehen, betonte er. „Es ist eine sportliche Herausforderung, auf die ich mich sehr freue“, sagt er zum neun Trainerjob: „Vier Jahre habe ich die Dritte gecoacht, jetzt darf ich die Erste trainieren. Da ist mein sportlicher Ehrgeiz geweckt.“ Als Spieler sei er sehr ehrgeizig gewesen, das könne er nun aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr tun, so verlagere er sich auf die Trainer-Tätigkeit. Im Bezirksliga-Team vorerst ohne Co-Trainer. „Es gibt da viele erfahrene Spieler, die mich unterstützen“, ist Müller überzeugt.