Herdecke. Er trifft mit links, mit rechts oder per Kopf. Wie Nejiyvan Brahim großen Anteil am Höhenflug des FC Herdecke-Ende III hat:

Zugegeben, bis auf den TuS Esborn und die SpVg. Linderhausen kamen die bisherigen Gegner des FC Herdecke-Ende III in den ersten neun Partien dieser Saison in der Fußball-Kreisliga B2 aus dem unteren Tabellendrittel. Dennoch, wenn jemand verletzungsbedingt bislang nur zu fünf Einsätzen kommen konnte und dabei 13 Tore erzielt, ist das schon mehr als erwähnenswert. Es waren ja auch nicht die ersten Treffer von Nejiyvan Brahim für den Club aus Kirchende.

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Der Iraker, 2015 als Flüchtling aus seiner Heimat nach Herdecke gekommen, hat schon vor vier Jahren mit 23 Toren seinen Anteil zum Aufstieg in die B-Liga geleistet. Und der 30-jährige Stürmer sorgt immer wieder auch für ganz besondere Auftritte. Beim 4:3-Sieg gegen den Lokalrivalen TSG Herdecke II schoss er alle vier Treffer, beim anschließenden 7:3-Auswärtssieg am Hundeicken beim FC Gevelsberg/Vogelsang II steigerte er sich und wurde sogar fünffacher Torschütze. Und zum Ende der vergangenen Saison, also vor der Umgruppierung aus der Hagener B1-Liga, sorgte er für Furore, als ihm innerhalb von nur vier Minuten ein Hattrick gelang! Das muss man erst mal schaffen. Beim 15:1-Kantersieg über den TSV Fichte Hagen II traf er in der 3., 4. und 6. Minute ins Schwarze. Rekordverdächtig!

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Beim FC Herdecke-Ende fühlt sich Nejiyvan Brahim heimisch.
Beim FC Herdecke-Ende fühlt sich Nejiyvan Brahim heimisch. © Axel Gaiser

Drei Wochen Verletzungspause

Nun aber warf ihn eine Muskelzerrung, die er sich vermutlich wegen Überbelastung zugezogen hat, für gut drei Wochen aus der Bahn. Aber seine Mannschaftskameraden sammelten in dieser Zeit weiter fleißig Punkte. „Gerne möchte ich in Zukunft ja mal in der A-Liga spielen. Aber auch nur mit meinen Freunden und Kollegen in der dritten Mannschaft“, verrät Nejiyvan Brahim, der vor sieben Jahren zum FC Herdecke-Ende kam und es zu schätzen weiß, dass bei „Endes Ewigen Talente“ der Zusammenhalt gestärkt und auch neben dem Sportplatz fortgesetzt wird. Auch der 40-jährige Trainer „Mimü“ Michael Müller, der neben Co-Trainer Christian Glatter, auch „Hotte“ genannt sowie „Toto“ Thorsten Funke das Dreigestirn des FC Herdecke-Ende III bildet, hält große Stücke auf seinen Schützling: „Ein Super-Stürmer, spielstark und auch menschlich voll in Ordnung. Es hat ihm auch mächtig Auftrieb gegeben, dass er als Vize-Kapitän nun mehr Verantwortung übernommen hat.“

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Fürwahr, die Tore erzielt der beidfüßig starke Angreifer mit rechts, mit links oder per Kopf und ist für die gegnerische Abwehr unberechenbar. In jüngster Zeit beklagte Coach Michael Müller teilweise bis zu acht verletzte Akteure. Dass allein sechs A-Jugendliche ins Team integriert worden sind, zeigt die gute Jugendarbeit, die am Kalkheck geleistet wird. Davon profitiert die dritte Mannschaft, die derzeit die Erwartungen übertrifft. Aus taktischen Gründen spielt Nejiyvan Brahim nicht immer Mittelstürmer, sondern auch mal außen, dann rückt Thomas Kupka in die Spitze.

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Nach seiner Muskelzerrung ist Brahim, der schon in der Vorsaison vom Verletzungspech verfolgt wurde, als er gegen einen Pfosten prallte und deshalb sechs Monate außer Gefecht blieb, nun fit wieder geworden Und prompt setzt er seine Torjagd erfolgreich fort. Beim jüngsten 2:0-Sieg gegen SF Westfalia Hagen II traf der Mann mit dem Torriecher für den Tabellendritten gleich doppelt ins Schwarze. Und man darf gespannt darauf sein, welchen besonderen Auftritt der Knipser als nächstes wieder zu bieten hat.