Hagen. Wie ist der Zustand der Hagener Sporthallen? In unserem großen Hallencheck nehmen wir sie unter die Lupe. Im heutigen Teil: die Turnhalle Halden.

Kinderlachen. Strahlende Augen. Mit Spaß an der Bewegung sind sie dabei. Mitmachen in der Gruppe. Es ist gerade Kinderturnen des TuS Halden-Herbeck am Nachmittag für vier bis sechsjährige Kinder in der Sporthalle Halden. Am Vormittag gehört die Turnhalle den Grundschülern der Karl-Ernst-Osthaus Schule.

An der Berchumer Straße in Halden liegt der kleinere, zweite Standort der Schule mit rund 100 Schülerinnen und Schülern. Das Umfeld hat eher dörflichen Charakter und der Funktionsbau aus den 80er Jahren ist im Grünen eingebettet. Die Schule nutzt die Halle ganz bewusst, denn erklärtes Schulziel ist ein bewegungsorientiertes und gesundheitsförderliches Schulleben. Die kindliche Lust und Freude an Bewegung und Sport soll geweckt, erhalten und entwickelt werden.

Verschiedene Vereine nutzen die Halle nachmittags und abends intensiv. Der Platzhirsch und Hauptnutzer der Turnhalle in Halden ist der TuS Halden-Herbeck mit rund 800 Mitgliedern und 14 leistungsorientierten Abteilungen. Der Verein ist mehr als 100 Jahre alt und besonders in der Kinder- und Jugendarbeit aktiv. Der Anteil an Kindern und Jugendlichen liegt bei rund 60 beachtlichen Prozentpunkten.

Gebühr ist ein Problem

Sportliche Erfolge unterstreichen dies mit Aufstiegen und vielen Meisterschaften. Allein beim Handball gibt es 23 spielende Mannschaften. Hallennutzungsgebühr und Sauberkeit problematisch Schwierig für den gemeinnützigen Verein ist die städtische Hallennutzungsgebühr. „Wir finanzieren uns nur durch Beiträge und durch Veranstaltungen. Die Gebühr ist ein Problem für uns, das tut weh“ beklagt sich Vereinsvorsitzender Reiner Hemmer. „Ein Mangel in der Halle ist die Sauberkeit, auch wenn wir teilweise daran selbst schuld sind“, ergänzt Hemmer. Ansonsten sei man in einem guten Kontakt mit der Stadt Hagen.

+++ Lesen Sie auch: Heinz-Werner-Schmunz-Halle: Upgrade wertet die Halle auf +++

Die Renner im Verein seien dabei das Mutter-Kind-Turnen und das Kinderturnen, die in der Turnhalle Halden stattfinden. „Da haben wir Wartelisten. Halden ist ein Dorf wo sich viele junge Familien mit kleinen Kindern niedergelassen haben“ freut sich Hemmer.

Übungsleiterin für das Kinderturnen ist Iris Hochgraeber, Sie beklagt, dass manche Geräte in der Halle defekt und auch noch verdreckt seien. „Man findet überall Dosen und Massen an Dreck. Das ist ein großes Problem, insbesondere, wenn man was rauszieht, was nicht so oft benutzt wird“.

Übungsleiterin Iris Hochgraeber mit ihren Kindern Fiona und Luis, Reiner Hemmer.
Übungsleiterin Iris Hochgraeber mit ihren Kindern Fiona und Luis, Reiner Hemmer. © WP | Winfried Hoppmann

Hemmer ergänzt: „Das ist aber auch ein Problem, was die Stadt Hagen sich selbst macht. Die Einheiten zum Saubermachen wurden so stark reduziert, dass es bei dem Areal einfach nicht mehr ausreicht“. Erneuerungsbedürftig seien jedoch die Sportgeräte, die von der Stadt gestellt werden: „Die sind wahrscheinlich teilweise noch von 1981“.

Erfolgreiche Handballer

Die Sporthalle nutzt auch die SG TuRa Halden-Herbeck. Dabei hat der Handball in den Stammvereinen TuRa Halden-Herbeck und TuS Halden-Herbeck 1909 eine lange Tradition, aus der auch viele Handballerinnen und Handballer hervorgegangen sind, die den Sprung bis in höchste Spielklassen geschafft haben.

+++ Sporthalle Emst: „Eine gute Lösung, aber die Sparversion“ +++

Ein weiterer, sehr erfolgreicher Hallennutzer ist der TSV 1860 Hagen mit seiner Faustballabteilung. Die Faustballabteilung ist dabei der Garant für Spitzenleistungen. Sowohl die Jüngsten des TSV 1860 Hagen, als auch die Bundesligamannschaft trainieren in Halden im Winter. Mehrfache Erfolge im Welt- und Europapokal und 31 x Deutscher Meister zählen für sich.

Ole Schachtsiek, der als weltbester Faustballspieler bezeichnet wird, ist Kapitän der Herren-Bundesligamannschaft: „Es ist immer mal der Fall, dass die Halle nicht ganz so sauber ist, dass schränkt das Training aber nicht ein. Wir sind auch nicht auf eine ganz perfekte Halle angewiesen, da die Halle für Punktspiele der Bundesliga nach den Anforderungen unseres Verbandes zu klein ist. Die Halle wird aber für Heimspiele der zweiten Bundesliga unserer Faustballer im Winter genutzt“, betont Schachtsiek.

Zu den Nutzern gehören aber auch Gruppen, die nicht zum Vereins- oder Schulsport zählen: Die Betriebssportgemeinschaft Kabel und die Polizei Hagen trainieren ebenfalls in der Sporthalle an der Berchumer Straße.