Hagen. In unserem Hallen-Check nehmen wir Sporthallen in Hagen unter die Lupe. Die Sporthalle auf Emst ist positives Beispiel. Aber es gibt auch Kritik.
Als 2007 die Sporthalle in Hagen-Emst gebaut wurde, eröffneten sich mehreren Sportvereinen auf Emst und darüber hinaus auch in den angrenzenden Stadtteilen völlig neue Möglichkeiten. Für Breitensportler, Basketballer, Handballer – und vor allem für die Grundschule an der Karl-Ernst-Osthaus-Straße, ist die Halle seitdem jedenfalls kaum noch wegzudenken.
Vor allem für die DJK Grün-Weiß Emst und den SC Concordia Hagen, deren Handballer zuvor in der Boloh-Halle ihre Meisterschaftsspiele austrugen, wurde die Sporthalle zur neuen Heimat. Concordia und DJK, die inzwischen gemeinsam mit dem TV Delstern in der Handballspielgemeinschaft HSG ECD Hagen aufgegangen sind, nutzen die Halle sehr intensiv. Und sie wissen, was sie an ihr haben.
Die jüngste Hagener Halle
Manfred Lehmann vom SC Concordia Hagen ist als Spieler und Trainer in der HSG aktiv. Und was die Halle betrifft, hat er insgesamt eine eindeutige Meinung: „Wir sind alle froh, dass wir hier oben sind“, sagt Lehmann. Die Zeit in der Boloh-Halle sei vor allem aus Platzgründen, aber auch wegen der Ausstattung, nicht unbedingt die Angenehmste gewesen. Der Bau der neuen Halle sei deshalb von allen betroffenen Vereinen herbeigesehnt worden und die Halle habe die Bedingungen dann auch stark verbessert.
Das ist nicht nur allein in der Tatsache begründet, dass es sich hierbei schlichtweg um die jüngste Hagener Sporthalle handelt – und sie im Vergleich zu anderen Hallen in der Stadt einen recht guten Standard bietet. Denn fast alles, was Amateursportler brauchen, könne man in der Halle finden. Die Situation vor Ort, so erzählt Manfred Lehmann, sei demnach völlig zufriedenstellend, auch wenn ab und an mal etwas kaputt ist. Zuletzt ließe sich aktuell zum Beispiel das Oberlicht im Dach nicht mehr öffnen.
+++ Lesen Sie auch: Sportamts-Chef: „Wir brauchen zwei neue Hallen in Hagen“ +++
Drei Duschen pro Kabine
Andere Kleinigkeiten, die man bemängeln könne, gehen eher auf die Planung der Halle zurück: „Wenn man sich in anderen Hallen umschaut, ist es hier wirklich sehr anständig. Aber es wäre schön gewesen, wenn man sie etwas größer gebaut hätte“, sagt Lehmann. Nicht nur beim grundsätzlichen Volumen der Halle, sondern auch in vielen Details sei eine insgesamt eher kleinere Ausführung gewählt worden. Den Grund kann Lehmann nachvollziehen: „Die Stadt hat eben kein Geld. Und das merkt man dann an solchen Stellen“, findet er.
„Wir haben hier zum Beispiel pro Kabine drei Duschen. Das ist halt eher die Sparversion. Wenn du mit 13 oder 14 Spielern da sitzt und dich aufs Spiel vorbereitest, duschen hier meistens noch Spieler vom vorherigen Spiel. Während man dann als Trainer eine Ansprache macht, zieht sich also irgendein Spieler aus einer anderen Mannschaft neben dir die Socken an. Das ist sicher nicht dramatisch, aber es ist eben auch nicht gerade luxuriös“, erläutert Lehmann.
Parkplatz schnell voll
Zufriedener seien die Handballer mit der Parkplatzsituation. Auf dem Parkplatz der Halle sei die Lage zwar grundsätzlich eher angespannt: „Wenn hier, wie bei Spitzenspielen unserer ersten Mannschaft, viele gegnerische Anhänger mit angereist kommen, wird es schon schnell ziemlich eng. Aber wir können ja den Marktplatz mitnutzen, wenn nicht gerade Markt ist.“
Insofern überwiegt seitens der Vereine ganz klar die Freude darüber, dass die Halle existiert. Vor allem eine Sache würden sich die Vereine allerdings dringend wünschen: „Dadurch, dass heute alles digital gemacht wird, wäre WLAN langfristig nicht schlecht. Das brauchen wir unter anderem für Spielberichte und wahrscheinlich auch ohnehin in Zukunft immer häufiger.“
+++ Lesen Sie auch: Nostalgie pur: Eine der ehrwürdigsten Sportstätten in Hagen +++