Iserlohn/Herdecke. Landesligist HSG Herdecke/Ende siegt deutlich beim TV Lössel. Ein Spieler ragt mit dem Torrekord von 21 Treffern besonders heraus:
21 Tore. Was sich nach einer relativ normalen Ausbeute für eine ganze Handball-Mannschaft anhört, hat beim Auswärtsspiel der HSG Herdecke/Ende beim TV Lössel ein Spieler ganz allein geschafft. Herdeckes Rechtsaußen Gero Neuhoff ist durchaus bekannt für viele Treffer, aber das Torfeuerwerk der Partie am dritten Spieltag ist selbst für den Torschützenkönig der abgelaufenen Landesliga-Saison herausragend. Dass die Herdecker den Gastgeber aus Iserlohn mit 40:24 (19:10) besiegt haben, gerät da fast schon in Vergessenheit.
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„Das Spiel von Gero war überragend“, sagt Herdeckes Trainer Daniel Buff. Und anders kann man die Ausbeute von 21 Toren nicht beschreiben. Neuhoff, etablierter 7-Meterschütze der Herdecker, glänzt fast regelmäßig mit zweistelligen Torerfolgen. Doch das Spiel in Lössel schlägt dem Fass den Boden aus: 16 Tore aus dem Spiel und 5 Tore von der Linie – unglaublich. „Ja, lief gut“, sagt der bescheidene Neuhoff nach dem Spiel. Seine Mitspieler hätten ihn super freigespielt, wovon er dann profitiert habe. Neuhoff: „Wenn du früh viele Tore triffst, dann entwickelst du natürlich auch ein starkes Selbstbewusstsein und nimmst auch die schweren Würfe.“ Und trotzdem wirken die 21 Treffer fast schon absurd, wenn man überlegt, dass der Gastgeber aus Lössel insgesamt gerade 24 Tore erzielte. „Er hat im Spiel einfach alle Varianten draufgehabt. Darunter auch Heber oder Tore, für die er von der Außenlinie nur 30 Zentimeter Platz brauchte. Das war schon, ich möchte nicht sagen Drittliga-reif, aber auf jeden Fall eine starke Ansage“, sagt Buff über Neuhoff, der 60 Minuten auf der Platte stand, weil Luc Herold beim Training umgeknickt war und geschont wurde.
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Neuhoff, der die Herdecker in der vergangenen Saison nach der Genesung von einem Kreuzbandriss als Torschützenkönig der Landesliga zur Meisterschaft geschossen hatte, spielt aus Überzeugung in Herdecke, obwohl auch andere und höherklassigere Vereine ein Auge auf den Linkshänder geworfen haben. „Das ist einfach eine super Truppe. Wir sind alle etwa im selben Alter und alle haben immer Bock. Beim Training sind immer sehr viele da, deswegen haben wir eine hohe Intensität“, sagt Neuhoff. Zusätzlich spielt er mit den meisten Spielern schon seit der Jugend zusammen: „Wir verstehen uns alle richtig gut. Das macht einfach richtig Bock, mit den Jungs Handball zu spielen.“
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Lob für Niederquell und Mehlwitz
Neben ihm überzeugten in Lössel erneut die Neuzugänge der Herdecker. Oliver Niederquell erzielte sieben Treffer und wird auch deswegen vom Trainer gelobt: „Olli hat das am Wochenende richtig gut gemacht. Wir haben uns vorher ausgetauscht und er hat sich super an die Vorgaben gehalten“, sagt Buff. Auch für den neuen Torwart der Herdecker, Lukas Mehlwitz, hat Buff nur positive Worte: „Lukas hat 60 Minuten überragend gehalten. Für ihn freut es mich besonders.“ Ungewohnt: Topspieler Niklas Rust traf in Lössel nicht, auch er ist sonst für hohe Torausbeuten bekannt. „Das Ergebnis hätte durchaus auch hoher ausfällen können, wenn wir konzentrierter gewesen wären. Aber das ist meckern auf hohem Niveau“, resümiert Buff den enorm hohen Auswärtssieg seiner Mannschaft.
Drei Siege für Herdecker
Für Handballl-Landesligist HSG Herdecke/Ende spielten beim 40:24-Erfolg beim TV Lössel Mehlwitz im Tor sowie Dannemann (1), Jung (2), Niederquell (7), M. Rust (5), Hofmann, N. Rust, Drescher (1), Förster, Muench (3), Neuhoff (21/5) und Vaerst im Feld.
Erfolgreich waren auch die beiden anderen Herrenmannschaften der HSG Herdecke/Ende am Wochenende. In der Kreisliga siegte die zweite Mannschaft gegen RE Schwelm II mit 23:20 (12:11), gewann damit auch das dritte Saisonspiel. In der 1. Kreisklasse bezwang die dritte Mannschaft im Derby Gastgeber VfB Westfalia Wetter mit 27:22 (9:12).
Mit nun zwei Siegen und einer Niederlage sind die Herdecker wieder voll im Soll. Top-Torschütze Neuhoff warnt aber vor einer schwierigen Saison: „Die Staffel, in der wir spielen, ist schon happig. Es sind viele gute Mannschaften und viele Absteiger dabei.“ Trotzdem sieht der junge Herdecker enormes Potenzial in seiner Mannschaft und will deswegen auch in dieser Saison oben mitspielen. „Wir sollten uns in dieser sehr schwierigen Gruppe trotzdem nach oben orientieren“, sagt Neuhoff. Die nächste Chance dazu haben die Herdecker am kommenden Samstag zuhause gegen den SV Teutonia Bochum-Riemke. Anwurf in der Bleichsteinhalle ist wie immer um 17 Uhr.