Hagen. Gleich 4 Sportstätten in Hagen-Vorhalle werden mehrere Wochen gesperrt. Die Vereine müssen improvisieren. Eine gute Nachricht gab es am Freitag.
Frustrierende Lage für den organisierten Sport in Vorhalle: Gleich vier Sportstätten werden wegen Sanierungsarbeiten im Oktober gesperrt. Die Karl-Adam-Halle kann mehrere Wochen wegen des noch immer verunreinigten Wassers nicht benutzt werden, und der Sportplatz Vossacker, die Turnhalle der Hauptschule Vorhalle, das Lehrschwimmbecken Vorhalle und wiederum die Adam-Halle werden vom Betrieb genommen, weil die Niederspannungshauptverteilung erneuert werden muss (wir berichteten). Bei den Vereinen ist jetzt Geduld gefragt – und Improvisation.
Wasser immer noch verunreinigt
Das Improvisieren ist der TSV Vorhalle gewohnt. Beim Verein muss man sich wie ein Mieter vorkommen, der ständig vor die Tür gesetzt wird. Zunächst Corona, dann die Flüchtlingsunterbringung, und seit Februar dieses Jahres die Sperrung der Duschen. Erst letzten Monat erklärte die Stadt Hagen, dass die Duschen und Waschbecken nach umfangreichen Arbeiten wieder freigegeben werden. Jetzt die Rolle rückwärts. Ein Ärgernis für den TSV und die anderen Nutzer – die Geschwister Scholl Schule, die Hauptschule am Vossacker, die Polizei, die Caritas und der Hagener Stadtsportbund.
„Wir sind jetzt seit zwei, drei Jahren gebeutelt“, sagt Michael Jäger, Abteilungsleiter Basketball und 2. Vorsitzender beim TSV Vorhalle. „Die Stadt hat bei der Halle viele Fehler begangen, das ist unbestritten. Die Arbeiten ziehen sich und ich habe das Gefühl: Wenn wir ein größerer Verein wären, dann wäre das Problem längst beseitigt.“ Vor allem für den Kindersport sei die erneute Hallensperrung ein Problem, „denn die Kinder können wir nicht mal eben in einer anderen Halle unterbringen. Das ist unser Problem in Vorhalle: Wir sind hier etwas abgeschnitten und haben kaum Ausweichmöglichkeiten.“
Arbeiten werden gebündelt
Eine positive Nachricht erreichte die Vorhaller Sportler am Freitag: Die Adam-Halle wird nicht wie zunächst geplant schon ab dem 11. September gesperrt (und dann wieder ab dem 7. Oktober), sondern erst in der ersten Herbstferienwoche. Die Arbeiten an den Wasser- und Stromleitungen werden gebündelt. „Es wäre auch unsinnig gewesen, die Halle wochenlang zu sperren, für kurze Zeit zu öffnen und dann für weitere Arbeiten wieder zu sperren“, merkt Michael Jäger an.
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Somit finden Trainings und Spiele in der Halle zunächst weiter statt, die Duschen können aber wegen des Legionellenbefalls nicht benutzt werden. Ab Anfang Oktober müssen die Sportler ausweichen, doch eine 1:1-Umverteilung sei nicht möglich, teilte das Servicezentrum Sport der Stadt Hagen mit und appellierte an die Solidarität anderer heimischer Vereine, den Vorhallern Ausweichmöglichkeiten anzubieten (siehe unten).
Aufwendige Legionellen-Beseitigung
Warum die Wasserqualität in der Karl-Adam-Halle immer noch schlecht ist? Auf Nachfrage erklärt die Stadtverwaltung: „Legionellen zu beseitigen, ist sehr aufwendig. Nachdem verschiedene Maßnahmen hier nicht den erwünschten Erfolg brachten, müssen die Leitungen nun chemisch gereinigt werden. Daher muss die Halle sicherheitshalber komplett gesperrt werden. Die vorherigen Versuche kamen ohne Einsatz von Chemie aus, so dass während dieser Zeit lediglich die Duschen und Waschräume gesperrt waren. Erst wenn die obligatorischen Beprobungen ein positives Ergebnis zeigen, kann der Bereich wieder freigegeben werden.“
Aufruf zur Solidarität
Wegen der vorübergehenden Sportstätten-Schließungen im Oktober sucht das Servicezentrum Sport (SZS) der Stadt Hagen für die Schulklassen und Vereine, die dort untergebracht sind, dringend Alternativen. Eine 1:1-Umverteilung der Schul- und Vereinssportgruppen in andere Turn- und Sporthallen sei „leider nicht möglich“, teilt die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung mit.
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Eine 1:1-Umverteilung der Schul- und Vereinssportgruppen in andere Turn- und Sporthallen könne man nicht gewährleisten. Um den Trainingsgruppen dennoch die Möglichkeit zu geben, den Trainings- und Spielbetrieb - insbesondere im Kinder- und Jugendbereich - soweit wie möglich aufrecht zu erhalten, bittet das SZS alle Hagener Sportvereine um Unterstützung. Wer auf Trainingseinheiten verzichten und diese für besagten Zeitraum zur Verfügung stellen und/oder eventuell gemeinsame Trainingszeiten mit den betroffenen Nutzern aus Vorhalle durchführen könnte, sollte sich möglichst bald mit dem SZS unter E-Mail servicezentrumsport@stadt-hagen.de in Verbindung setzen.
Gleichzeitig bittet das SZS, dass eventuelle Meldungen gesammelt über die jeweiligen Vereine erfolgen.
Für die betroffenen Fußballvereine am Vossacker wird das Servicezentrum Sport als Alternative den Tennenplatz in der Bezirkssportanlage Helfe zur Verfügung stellen – einen Ausweichkunstrasenplatz gibt es nicht.