Hagen. Wie Basketball, nur etwas physischer: Die Sportart 3x3 erfreut sich großer Beliebtheit. In Hagen soll eine Fläche dafür ausgebaut werden.

Im Ennepepark wird seit Mittwoch an einer Anlage gearbeitet, die vor allem für Basketballer in Haspe und Umgebung interessant sein wird: Geplant ist nahe der Bezirkssportanlage in Haspe eine sogenannte 3x3-Spielfläche mit entsprechenden Basketball-Körben. Diese können Vereins- und Hobby-Basketballer, sofern die Arbeiten gut voranschreiten, noch dieses Jahr nutzen.

Organisiert und umgesetzt wird das Vorhaben vom kommunalen Service-Zentrum Sport (SZS). Wie der Leiter vom SZS, Karsten-Thilo Raab, erklärt, soll die Anlage sowohl von Vereinen genutzt werden, aber auch der Allgemeinheit zur Verfügung stehen.

„Das wird also ein Gemischwaren-Laden“, sagt Raab. Vereine, darunter allen voran SV Haspe 70, bekämen Zeiten zugewiesen. „Die haben ja vor allem in der Corona-Zeit viel draußen trainiert, und sie haben sich schon in dieser Phase für eine solche Anlage stark gemacht“, erläutert Raab. Außerhalb dieser Zeiten, so erklärt er weiter, stehe die 3X3-Fläche aber auch der Öffentlichkeit zur Verfügung: „Es wäre nicht zweckmäßig, dass diese Anlage nur von Vereinen genutzt wird. Das ist im übrigen auch eine Auflage des Förderprogramms.“

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Das 330.000 Euro teure Bauprojekt wird nämlich mit Fördermitteln des Landes NRW unterstützt. 100.000 Euro fließen aus dem Programm „Moderne Sportstätten“ in das Vorhaben. Weitere 4500 Euro übernimmt die Bezirksvertretung in Haspe, den Rest finanziert das SZS aus der Sportpauschale.

Die Maßnahme wird vom Wirtschaftsbetrieb Hagen (WBH) betreut und soll – abhängig von der Witterung – im Laufe des Oktobers abgeschlossen sein.

Zunächst baut die Fachfirma GaLaBo die bestehende, 1188 Quadratmeter große Kunststoffpflasterfläche zurück. Im Anschluss erfolgt der Einbau des neuen, wasserdurchlässigen Kunststoffbelags sowie die Linierung der vier Spielfelder. Abschließend wird die 3x3-Anlage mit insgesamt sechs höhenverstellbaren Basketballkörben ausgestattet.

Warten auf die Förderung hat ein Ende

Im Service-Zentrum Sport ist man jedenfalls froh, dass das Projekt, für das sich SV Haspe 70 maßgeblich eingesetzt hat, nach zwei bis drei Jahren der Planung nun umgesetzt werden kann. Vor allem wegen des Förderantrags, so berichtet Raab, habe sich zuletzt ein Jahr lang nicht viel getan, weil man auf einen entsprechenden Förderbescheid warten musste, ehe der Baustart erfolgen konnte: „Da mussten wir uns leider etwas gedulden. Aber bei der aktuellen Haushaltslage in der Stadt wäre es nicht zu verantworten gewesen, ausschließlich mit eigenen Mitteln zu arbeiten – und die Förderung liegen zu lassen“, sagt Raab.

Bald geht es los: Auf dem Parkplatz der Bezirkssportanlage stehen schon Bagger in den Startlöchern.
Bald geht es los: Auf dem Parkplatz der Bezirkssportanlage stehen schon Bagger in den Startlöchern. © WP | Carlo Czichowski

Die Sportart 3x3 sei gerade sehr angesagt, zumal sie inzwischen auch eine olympische Disziplin ist. „Ich gehe deswegen davon aus, dass das gut genutzt wird“, vermutet Raab.

Bei den Basketballern von SV 70 kommt die Nachricht über den Baustart jedenfalls sehr gut an: „Ich bin froh, wenn ich da gleich vorbeifahre und endlich Bagger sehe. Wir als Verein freuen uns, dass es losgeht. Das ist ein Riesen-Vorteil für den ganzen Stadtteil“, sagt Michael Wasielewski, Ressortleiter Jugend bei den Basketballern aus Haspe, am Mittwoch auf Nachfrage.

Großer Spaß auch für kleinere Kinder

Allein die Tatsache, dass die Körbe höhenverstellbar sind, sei nicht nur aus Vereinssicht sehr sinnvoll: „Damit können auch kleinere Kinder spielen. Wir möchten auf der Anlage auch Turniere, zum Beispiel in Kooperationen mit Grundschulen, stattfinden lassen. Wir wollen Kinder zum Sport motivieren und an den Ball bringen. “, sagt Wasielewski. Die Sportart 3x3 sei keine Konkurrenz zum normalen Basketball, sondern eher eine Ergänzung, die sich immer mehr Beliebtheit erfreut.

„Es ist aber alles ein bisschen schneller und physischer, also man lässt auch mehr durchlaufen und nicht jeder Körperkontakt wird abgepfiffen. Es ist quasi das neue Streetball, wenn man so will“, sagt der Funktionär vom SV Haspe 70.

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Vor allem werde der Verein die Anlage aber auch fürs Training nutzen: „Glücklicherweise ist der Zulauf bei uns enorm. Aber die Kapazitäten in den Hallen sind eben begrenzt. Wir wollen die Anlage für Einheiten nutzen, um solche Engpässe abzufedern“, sagt er. Und weiter: „Das ist eine enorme Entlastung für alle Vereine, die im Raum Haspe unterwegs sind.“

SZS-Leiter Karsten-Thilo Raab hofft, dass die 3X3-Anlage bis zum letzten Quartal dieses Jahres fertig sein wird. Der Zeitplan hänge aber von der Witterung ab. Wenn es um die Beschichtung der Fläche gehe, brauche die Fachfirma einige trockene Tage. „Das Wetter soll ja jetzt ein bisschen besser werden. Vielleicht haben wir ja dieses Jahr einen goldenen Oktober und sind dann hoffentlich schnell fertig.“