Hagen. Phoenix Hagen hat am Dienstag wieder seinen Fan-Talk veranstaltet. Im Mittelpunkt stand ein Neuzugang, der sich mächtig verspätet hat.
Bei seinem ersten Treffen mit Fans von Phoenix Hagen kam Dennis Nawrocki zu spät. Ganze 26 Minuten sogar. Ein derart törichtes Verhalten musste Trainer Chris Harris bestrafen, womöglich hätte er sonst vor den 30 anwesenden Phoenix-Anhängern als zu lasch gegolten. Also krempelte Nawrocki die Ärmel hoch, ging zu Boden und absolvierte 26 Liegestütze. Und damit war das Eis zwischen Hagens neuem Guard und den treuen Fans gebrochen.
Wirklich böse war Dennis Nawrocki beim Fan-Forum in der Bar Crocodile natürlich niemand – wegen einer Vollsperrung musste der 30-Jährige länger auf der Autobahn verweilen, als ihm lieb war. Im Gespräch mit den Fans wusste Nawrocki dann, wie er sich hier beliebt macht. „Ich fühle mich schon als Hagener“, sagte der gebürtige Braunschweiger, der zuletzt in der BBL für die Rostock Seawolves spielte. Mit seiner Frau – und drei Katzen – ist er bereits nach Hagen gezogen.
Gespräch dauert dreieinhalb Stunden
Sich vorstellen durfte auch der neue Center Lennart Boner, der berichtete, warum es ihn nach Hagen zog: In diesem Sommer erzählte er seinem Düsseldorfer Mitspieler Melki Moreaux, der in der Saison 2021/22 das Phoenix-Trikot trug, von einem Vertragsangebot von Chris Harris. „Melki hat mir sofort geraten, dass ich das Angebot annehmen soll“, schmunzelte Boner.
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Insgesamt dreieinhalb Stunden plauderten Nawrocki, Boner sowie Harris und Phoenix-Geschäftsführer Martin Schmidt mit den Fans. Es gab ja auch einiges zu besprechen: Phoenix hat neben den beiden netten Zeitgenossen, die sich im Crocodile vorstellten, noch vier weitere neue Basketballer verpflichtet. Neue Basketballer, die einen Strategiewechsel im Hagener Spiel bedeuten. Zudem tut sich in der Organisation Phoenix Hagen einiges: Durch die angestrebte Etaterhöhung von 1,5 auf 2 Millionen Euro sollen die Klubstrukturen ausgebaut werden.
Phoenix investiert in Strukturen
Wie Phoenix-Chef Martin Schmidt erklärte, wurden in der abgelaufenen Saison bereits Mittel unter anderem in eine vereinsinterne Digitalisierungsstrategie investiert. Deren Teil war auch die Erneuerung des Internetauftritts.
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Zudem wurde aufgrund der wachsenden Herausforderungen die Personaldecke erweitert – unter anderem arbeitet seit Januar ein weiterer Kollege im Marketingbereich. Die Mehrausgaben kommen in Teilen aber auch direkt der Mannschaft zugute. „Außerdem investieren wir in die Halle, in unsere Ausstattung, den Trainer-Staff und den Physio-Bereich. Davon profitiert jeder Spieler“, sagt Martin Schmidt.
Aus dem Etat wurden in der aktuellen Sommerpause auch drei weitere Spielerwohnungen angemietet und ausgestattet. „Zudem ist es unser Anspruch, jedem Spieler ein Auto zur Verfügung zu stellen“, erklärt Schmidt.
Diese Bemühungen seien jedoch notwendig, wenn man sich stetig verbessern will, so Schmidt: „Unser Anspruch ist es, ab 2025 um den Aufstieg mitzuspielen. Aus diesem Grund ist es wichtig, langfristig zu denken und einen guten Spagat zu finden zwischen Investitionen in den Kader auf der einen Seite und in die Infrastruktur auf der anderen. Was nützt dir ein noch so toller Kader, wenn die Infrastruktur einfach nicht attraktiv genug ist? Wir wollen angemessen wachsen und das in allen Bereichen.“