Hagen/Athen. Nächste Karrierestation für die Profi-Handballerin Melina Fabisch (30): Die Linkshänderin aus Haspe sagt Arrivederci Teramo und Kalimera Athen!
Die Hagener Profi-Handballerin Melina Fabisch, die vom HSV Solingen-Gräfrath für ein knappes halbes Jahr an den italienischen Erstligisten ASD Teramo ausgeliehen wurde, hat trotz ihrer vielen Tore den sportlichen Abstieg des jungen Aufsteiger-Teams nicht verhindern können. Letztendlich konnte Teramo die 1. Liga zwar halten, aber nur durch Vereine, die sich wegen finanzieller Probleme zurückziehen mussten.
Vertrag über sieben Seiten
Während die Hagenerin noch die reizvolle Anreise per Flugzeug zum Auswärtsspiel nach Erice auf Sizilien bestritt, schaffte der Solinger Verein, bei dem sie ihren Vertrag kürzlich bis Juni 2025 verlängert hat, den Aufstieg in die 1. Bundesliga. Ihre Zukunft liegt jedoch weder in Italien noch in Deutschland. Die 30-jährige Linkshänderin aus Haspe sagt Arrivederci Teramo und Kalimera Athen - sie steht nun vor einem neuen großen Sprung ihrer Karriere. Für eine Saison wird sie erneut ausgeliehen, nun an den traditionsreichen Erstligisten AEK Athen, der auf der Suche nach einer Linkshänderin damit fündig geworden ist. Allein schon der Vertrag über sieben Seiten zeigt, dass es sich demnächst in der griechischen Hauptstadt um ganz andere Dimensionen handeln wird.
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Durch ein Vereins-Video hat sie in verschiedenen Ländern auf sich aufmerksam gemacht und das Interesse geweckt. „AEK Athen ist ein Riesenverein, auf den ich mich schon sehr freue. Der ist super-erfolgreich, landete in der letzten Saison auf dem sechsten Tabellenplatz. Da wird man regelrecht gepusht. In einem Video war es schon cool zu hören, wie die Fans im Hintergrund extrem lautstark das Team unterstützen“, sagt Fabisch. In der Tat: Das wird in Athen, wo der Gesamtverein im April 2024 sein 100-jähriges Vereinsjubiläum feiern kann, eine ganz andere Nummer.
Aber Melina Fabisch, die sich in einer sehr guten körperlichen Verfassung sieht, freut sich total auf diese neue Herausforderung. „Mich reizt die Aufgabe im Ausland besonders, man hat einfach ein gutes Gefühl auch von Gastfreundschaft und kann sich komplett ohne Nebenjob voll auf den Sport konzentrieren. Man kommt mit vielen Leuten aus anderen Ländern zusammen und lernt dabei auch viel für das eigene Leben hinzu.“ Eventuelle sprachliche Barrieren will sie in Griechenland überwinden, in dem sie die englische Sprache anwendet. Außerdem wechselte Labrina Tsakalou erst vor einem Jahr vom Thüringer HC nach Athen.
Saison beginnt erst im Oktober
Bevor die angehende Lehrerin Ende August ihre Zelte in Südosteuropa aufschlägt, jobt sie derzeit hier in der Übergangszeit bei der Stiftung Bethel und kümmert sich um behinderte Menschen. Erst Mitte bis Ende Oktober, wenn es mit der großen Hitze im Süden Europas wohl vorbei sein wird, beginnt die neue Handball-Saison in der 1. griechischen Liga - und damit auch ein neues Abenteuer für die Hagener Spitzensportlerin, die dann mit der gewünschten Rückennummer 26 auflaufen wird und schon jetzt einen Trainingsplan erhalten hat, der Intervall-Einheiten über Lauf- und Krafttraining beinhaltet.
Aktuell stellt sich auch die Frage, wie man mit den extrem hohen Temperaturen ausgerechnet in Athen zurechtkommen wird. „Das wird eine Umstellung für den Körper, da muss ich mich dann vor Ort entsprechend verhalten“, sagt Melina Fabisch.
Nichtsdestotrotz: Atmosphärisch heißer hergehen als in Italien oder in Deutschland wird es in der Sporthalle in Griechenland wohl allemal.